
Einleitung
Der Seeteufel, auch unter dem Namen „Lotte“ bekannt, ist einer der faszinierendsten Speisefische Europas. Trotz seines furchteinflößenden Aussehens zählt sein festes, weißes Fleisch zu den edelsten Meeresdelikatessen. Besonders in der gehobenen Küche ist der Seeteufel hoch geschätzt – nicht zuletzt aufgrund seines einzigartigen Geschmacksprofils und seiner Vielseitigkeit in der Zubereitung.
Definition & Einordnung
Der Seeteufel (Lophius piscatorius) gehört zur Familie der Armflosser (Lophiidae) und ist im Ostatlantik, in der Nordsee und im Mittelmeer verbreitet. Er ist ein Bodenfisch, der in Tiefen bis zu 1000 Metern lebt. Charakteristisch sind sein breiter, flacher Kopf und sein riesiges Maul mit nach innen gebogenen Fangzähnen. Als Lauerjäger lockt er Beute mit einem angelähnlichen Fortsatz über dem Kopf an. In der Küche werden fast ausschließlich die Filets und der Schwanz verwendet, obwohl auch Leber und Bäckchen eine Delikatesse sind.


Fang
Der Seeteufel wird ganzjährig in den Küstenregionen des Nordostatlantiks gefangen, insbesondere vor Frankreich, Irland und Norwegen. Kommerzielle Fischerei erfolgt meist mit Grundschleppnetzen oder Stellnetzen. Aufgrund seiner Lebensweise am Meeresboden ist er anfällig für Überfischung und Beifang. In Europa unterliegt der Fang daher strengen Quoten und EU-Fangkontrollen, um die Bestände zu sichern. Nachhaltig gefangener Seeteufel trägt oft Siegel wie MSC (Marine Stewardship Council).
Herkunft
Seeteufel stammen primär aus dem Nordostatlantik und der Nordsee. Besonders hochwertige Exemplare werden vor der bretagnischen Küste und rund um Island gefangen. Importware kommt auch aus Marokko oder dem Mittelmeerraum. Eine Zucht des Seeteufels ist kaum wirtschaftlich und wird nur in Einzelfällen praktiziert, da seine Aufzucht sehr langsam verläuft. Wer regional einkauft, findet häufig fangfrischen Seeteufel in den Wintermonaten bei deutschen Fischhändlern.


Seeteufel ist Zutat von
– Bouillabaisse (französische Fischsuppe)
– Medaillons mit Kräuterkruste
– Gegrillter Seeteufel mit Aioli
– Fischragout mit Safran
– Asiatische Currys mit Seeteufel
– Filet im Speckmantel
– Pasta mit Seeteufel und Zitrone

Nährwerte
Seeteufel zählt zu den besonders fettarmen Meeresfischen und ist gleichzeitig reich an wertvollem Eiweiß. Sein Fleisch ist zart, beinahe grätenfrei und daher auch für empfindliche Esser sehr geeignet.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 82 kcal |
Fett | 0,9 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,2 g |
Kohlenhydrate | 0,0 g |
– davon Zucker | 0,0 g |
Eiweiß | 18,7 g |
Salz | 0,11 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Der Seeteufel ist nahezu frei von Kohlenhydraten und enthält kaum Fett, dafür aber einen hohen Anteil an leicht verdaulichem Eiweiß. Bemerkenswert ist sein hoher Gehalt an Vitamin B12 sowie Phosphor und Selen. Diese Mikronährstoffe sind wichtig für den Energiestoffwechsel, die Zellteilung und das Immunsystem. Dank seines niedrigen Fettanteils ist der Fisch auch für kalorienbewusste Ernährungsformen gut geeignet.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Durch seine hohe Eiweißqualität eignet sich der Seeteufel besonders für den Muskelaufbau, Regeneration und für die Ernährung im Alter. Da er nahezu frei von Kohlenhydraten ist und nur minimale Mengen an Fett enthält, passt er hervorragend in eine Low-Carb- oder Keto-Diät. Menschen mit empfindlicher Verdauung oder Kinder profitieren von seinem grätenfreien Filet.
Verwendungstipps & Rezeptideen
– Seeteufel-Medaillons auf Safransauce
– Im Speckmantel gegrillt mit Rosmarinkartoffeln
– Seeteufel-Ragout mit Fenchel und Weißwein
– Gebratene Seeteufel-Leber mit Schalotten
– Asia-Pfanne mit Seeteufel und Kokosmilch
– Sous-vide gegarter Seeteufel mit Zitronenbutter


Daten, Fakten und Wissenswertes
– Auch „Lotte“ oder „Anglerfisch“ genannt
– Kann über 1 m lang und 30 kg schwer werden
– Einziger Speisefisch mit angelähnlichem Köderorgan
– Nur 30 % des Körpers sind verwertbar
– In Frankreich als Luxusfisch gehandelt
– Seeteufel-Leber gilt in Japan als Delikatesse
FAQ
Ist der Seeteufel gefährlich?
Nein, obwohl sein Äußeres furchteinflößend wirkt, ist der Seeteufel für Menschen harmlos.
Wie schmeckt Seeteufel?
Er hat ein festes, fast fleischähnliches, weißes Filet mit mildem, leicht süßlichem Aroma.
Wie bereitet man ihn zu?
Garen in der Pfanne, im Ofen, als Ragout oder Sous-vide. Das Fleisch bleibt stabil und saftig.
Wo kaufe ich nachhaltigen Seeteufel?
Am besten bei zertifizierten Fischhändlern oder mit MSC-Siegel.
