
Einleitung
Sepia, auch als Gemeiner Tintenfisch oder Echte Sepia bekannt, zählt zu den faszinierendsten Meeresbewohnern überhaupt. Mit ihrer intelligenten Tarnung, dem bekannten Sepia-Tintenstrahl und ihrem festen, aromatischen Fleisch hat sie längst Einzug in die internationale Küche gehalten.
Doch was genau verbirgt sich hinter diesem vielgestaltigen Kopffüßer? In dieser Warenkunde erfährst du alles Wissenswerte über Herkunft, Fang, Nährstoffe und Verwendung von Sepia.
Definition & Einordnung
Sepien gehören zur Klasse der Kopffüßer (Cephalopoda) innerhalb des Tierreichs der Weichtiere (Mollusca). Die bekannteste Art in der kulinarischen Nutzung ist Sepia officinalis, die sogenannte Echte Sepia oder Gemeiner Tintenfisch. Sie zeichnet sich durch einen breiten, ovalen Körper, zehn Fangarme (acht kurze, zwei lange Tentakel) und eine innere Schale aus – das sogenannte Sepiabein.
Sepien gelten biologisch als sehr intelligent: Sie besitzen ein großes Gehirn, hoch entwickelte Sinnesorgane und die Fähigkeit, sich blitzschnell an ihre Umgebung anzupassen. Dies macht sie nicht nur für die Forschung interessant – auch als Speisefisch erfreuen sie sich in vielen Ländern großer Beliebtheit.


Fang
Sepien leben bevorzugt in flachen Küstengewässern mit sandigem oder schlammigem Untergrund – häufig im Mittelmeer, im östlichen Atlantik und entlang der nordwestafrikanischen Küsten.
Der Fang erfolgt überwiegend mit Grundschleppnetzen oder mit Körben und Reusen, die auf den Meeresboden abgesenkt werden. Aufgrund der Empfindlichkeit des Lebensraums sollten nachhaltige Fangmethoden und Fischerei-Zertifizierungen (z. B. MSC) beachtet werden.
Die Fangzeit ist saisonabhängig – besonders in den Frühjahrs- und Herbstmonaten gelten Sepien als Delikatesse. Frisch gefangene Tiere werden meist direkt vor Ort verarbeitet oder tiefgefroren exportiert.
Herkunft
Die Echte Sepia ist in den Küstenzonen des Mittelmeers, der Nordsee und des Ostatlantiks verbreitet – von Norwegen bis Südafrika. Besonders intensive Vorkommen gibt es vor Italien, Griechenland, Portugal, Marokko und Frankreich.
In der Fischerei wird Sepia oft gemeinsam mit anderen Tintenfischarten gefangen und in Ländern wie Spanien oder Japan als Delikatesse gehandelt. Auch in Nordafrika, etwa in Marokko oder Tunesien, zählt Sepia zu den beliebtesten Meeresfrüchten auf den Märkten.


Sepia ist Zutat von
– Tintenfischringe (Calamari fritti)
– Schwarze Risotti mit Sepiatinte
– Meeresfrüchte-Pasta mit Sepia
– Sushi-Varianten mit Sepia
– Paella mixta (mit Muscheln, Garnelen, Sepia)

Nährwerte
Sepia überzeugt mit einem hohen Eiweißgehalt und einem sehr niedrigen Fettanteil, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für gesundheitsbewusste Genießer macht. Das Fleisch ist zart und dabei dennoch fest in der Konsistenz. Besonders geschätzt wird es wegen seines geringen Kaloriengehalts und seines hohen Anteils an essentiellen Aminosäuren.
Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Nährwerte pro 100 g frischer Sepia:
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 82 kcal |
Fett | 1,4 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,4 g |
Kohlenhydrate | 1,1 g |
– davon Zucker | 0,0 g |
Eiweiß | 16,1 g |
Salz | 0,7 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Ein besonderes Merkmal von Sepien ist ihr sekretierter Tintenstoff – die Sepiatinte. Diese schwarze Flüssigkeit enthält Melanin, Aminosäuren und Polysaccharide. In der Küche wird sie für das aromatische Färben von Reis- und Pastagerichten verwendet und verleiht Speisen eine feine, meeresartige Tiefe.
Das Fleisch selbst liefert Jod, Selen, Phosphor und geringe Mengen an Omega-3-Fettsäuren. Diese Kombination unterstützt eine gesunde Schilddrüsenfunktion sowie das Immunsystem.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Dank des hohen Eiweißanteils und des niedrigen Fettgehalts eignet sich Sepia ideal für eine kalorienbewusste, proteinreiche Ernährung. Sie liefert essenzielle Aminosäuren für den Muskelaufbau und unterstützt mit Jod und Selen die Schilddrüse und Zellfunktionen.
Besonders für Sportler und Menschen mit erhöhtem Proteinbedarf stellt Sepia eine leicht verdauliche und hochwertige Eiweißquelle dar. Auch für mediterrane oder pescetarische Ernährungsformen ist sie bestens geeignet.
Verwendungstipps & Rezeptideen
– Gegrillte Sepia mit Zitronen-Olivenöl
– Risotto Nero mit Sepiatinte und Safran
– Tintenfisch-Carpaccio dünn aufgeschnitten, mariniert mit Zitrone
– Spanische Paella mit Sepia, Muscheln und Garnelen
– Sepia alla griglia: italienischer Klassiker vom Grill


Daten, Fakten und Wissenswertes
– Sepia kann ihre Farbe in Millisekunden verändern
– Die Tinte wurde früher als Zeichenmittel verwendet
– Sepien haben ein „Papageien“-ähnliches Hornmaul
– Das Sepiabein dient Ziervögeln als Kalziumquelle
– Sepien haben drei Herzen und blaues Blut
FAQ
Ist Sepia dasselbe wie Calamari?
Nein, Calamari sind Tintenfische der Gattung Loligo, während Sepia eine andere Gattung mit breiterem Körper darstellt.
Kann man die Tinte mitessen?
Ja – sie wird sogar aktiv für aromatische Reis- und Nudelgerichte genutzt.
Ist Sepia nachhaltig?
Je nach Fangregion – bitte auf MSC-Zertifikate oder lokale Herkunft achten.
