Umfassende Warenkunde: Rotkohl

Inhaltsverzeichnis:

Zusammenfassende Beschreibung und Warenkunde des Rotkohls

  • Allgemeine Beschreibung:
    • Rotkohl (auch Blaukraut oder Rotweinkohl genannt) ist ein Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
    • Seine Farbe reicht von tiefviolett bis dunkelrot.
  • Geschichtliche Hintergründe:
    • Rotkohl wurde bereits in der Antike in Europa angebaut.
    • In der traditionellen europäischen Küche hat es einen festen Platz, besonders in Eintöpfen und Beilagen.
  • Anbau und Ernte:
    • Ideal für gemäßigte Klimazonen.
    • Ernte im Herbst, wenn die Köpfe fest und gut ausgebildet sind.
    • Wächst am besten in gut durchlässigen, humusreichen Böden.
  • Lagerung:
    • Bei kühlen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit lagerfähig.
    • Ganze Köpfe können mehrere Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.
    • Geschnittener Rotkohl sollte innerhalb weniger Tage verbraucht werden.
  • Nährwert und gesundheitliche Vorteile:
    • Reich an Vitamin C und K.
    • Gute Quelle für Ballaststoffe und Antioxidantien.
    • Enthält Anthocyane, die entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften haben.
  • Kulinarische Verwendung:
    • Kann roh in Salaten, gekocht oder fermentiert (z.B. als Sauerkraut) verwendet werden.
    • In der deutschen Küche häufig in Kombination mit Äpfeln, Zwiebeln und Gewürzen gekocht.
    • Durch den Säuregehalt von Zutaten wie Essig oder Äpfeln kann die rote Farbe erhalten bleiben.
  • Interessante Fakten:
    • Der pH-Wert des Kochwassers kann die Farbe des Rotkohls beeinflussen. Saure Bedingungen (niedriger pH) intensivieren die rote Farbe, während alkalische Bedingungen (hoher pH) sie blauer machen.
    • Trotz des Namens „Rotkohl“ kann die Farbe je nach Bodenbeschaffenheit, pH-Wert und anderen Faktoren variieren.
  • Tipps zur Zubereitung:
    • Um die Farbe zu erhalten, kann ein Spritzer Zitronensaft oder ein Stück Apfel beim Kochen hinzugefügt werden.
    • Zu langes Kochen kann zum Verlust von Nährstoffen und Farbe führen.

Andere Bezeichnungen sind:

deutsch: Rotkohl, Blauchabis, Blaukohl, Blaukraut, Rotkraut

englisch: red cabbage

französisch: chou rouge

spanisch: clombarda roja

russisch: Краснокочанная капуста

Ursprünge und Geschichte des Rotkohls

  1. Definition: Der Rotkohl, auch Rotkraut oder Blaukraut genannt, gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und ist eng mit dem Weißkohl verwandt.

  2. Altertum:

    • Erste Erwähnungen: In antiken Schriften gibt es Hinweise auf Kohlpflanzen, wobei nicht immer klar differenziert wird, ob es sich um Rotkohl oder andere Kohlarten handelt.
    • Verwendung in der römischen Küche: Der römische Gelehrte Plinius der Ältere erwähnte den Kohl in seinen Schriften als ein beliebtes Lebensmittel.
  3. Mittelalter:

    • Verbreitung: Im Mittelalter wurde der Rotkohl, vor allem in Nordeuropa, immer populärer. Er war ein Hauptnahrungsmittel für viele Menschen, da er sich gut lagern ließ und über den Winter verfügbar war.
    • Medizinische Verwendung: Er wurde nicht nur als Lebensmittel geschätzt, sondern auch wegen seiner heilenden Eigenschaften.
  4. Botanische Klassifizierung:

    • Wissenschaftlicher Name: Brassica oleracea var. capitata f. rubra.
    • Farbvariation: Die rote bis violette Farbe des Rotkohls ist auf den Gehalt von Anthocyanen zurückzuführen, einem natürlichen Farbstoff, der auch in vielen anderen Pflanzen vorkommt.
  5. Verbreitung heute:

    • Global: Heute wird Rotkohl weltweit angebaut, wobei er in gemäßigten Klimazonen besonders gut gedeiht.
    • Kulinarische Relevanz: Rotkohl ist ein zentrales Element in vielen traditionellen Gerichten, insbesondere in der deutschen, polnischen und skandinavischen Küche.
  6. Nährwert und gesundheitliche Vorteile:

    • Reich an Vitamin C und anderen Antioxidantien.
    • Liefert Ballaststoffe, die für die Verdauung wichtig sind.
    • Die in Rotkohl enthaltenen Anthocyane können entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften haben.

Die Geschichte des Rotkohls spiegelt die Entwicklung der menschlichen Zivilisation und ihre Beziehung zur Natur wider. Von den ersten Züchtungen in antiken Zeiten bis zu seiner wichtigen Rolle in der heutigen globalen Küche zeigt der Rotkohl, wie ein bescheidenes Gemüse über Jahrtausende hinweg Menschen ernähren und inspirieren kann.

Nährwerte und Inhaltsstoffe des Rotkohls

Nährwertetabelle für Rotkohl (frisch, ungekocht)

  • Energie: 31 kcal
  • Protein: 1,43 g
  • Fett: 0,16 g
    • Gesättigte Fettsäuren: 0,022 g
    • Einfach ungesättigte Fettsäuren: 0,018 g
    • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren: 0,089 g
  • Kohlenhydrate: 7,37 g
    • davon Zucker: 3,98 g
  • Ballaststoffe: 2,1 g
  • Vitamine und Mineralstoffe:
    • Vitamin C: 57 mg
    • Vitamin K: 76,6 µg
    • Vitamin B6 (Pyridoxin): 0,231 mg
    • Vitamin A: 5 IU 
    • Folat: 43 µg
    • Eisen: 0,7 mg
    • Kalium: 243 mg 
    • Kalzium: 40 mg 
    • Magnesium: 15 mg

 

Bitte beachte, dass die tatsächlichen Nährwerte je nach Anbau, Lagerung und anderen Faktoren leicht variieren können. 

Quelle: USDA

Allergene

  • Allgemeines zu Rotkohl: Rotkohl, auch als Blaukraut bekannt, ist ein Mitglied der Kreuzblütlerfamilie (Brassicaceae) und wird seit Jahrhunderten in der europäischen Küche verwendet.

  • Hauptallergene: Obwohl Rotkohl als relativ allergenarm gilt, kann er dennoch allergische Reaktionen bei empfindlichen Personen hervorrufen.

    • Proteine: Einige Menschen können empfindlich auf die in Rotkohl enthaltenen Proteine reagieren.
    • Pollenkreuzreaktionen: Personen, die allergisch auf bestimmte Pollen reagieren, könnten ebenfalls auf Rotkohl reagieren. Dieses Phänomen wird als Kreuzallergie bezeichnet.
  • Symptome einer Allergie:

    • Orale Allergiesyndrome: Kribbeln oder Jucken im Mund nach dem Verzehr von rohem Rotkohl.
    • Hautreaktionen: Hautausschlag oder Urtikaria (Nesselsucht).
    • Bei schweren Reaktionen: Atemnot, Anschwellen von Lippen, Zunge oder Rachen, und in seltenen Fällen anaphylaktischer Schock.
  • Verarbeitung und Allergenität:

    • Hitze: Das Kochen von Rotkohl kann einige der allergenen Proteine zerstören und das Gemüse für Allergiker verträglicher machen.
    • Fermentation: Bei der Herstellung von Sauerkraut wird Rotkohl fermentiert, was ebenfalls die Allergenität reduzieren kann.

Dieser Abschnitt dient allgemeinen Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat angesehen werden.

Spezialitäten mit oder aus Rotkohl

Hier sind einige Spezialitäten und Gerichte, die aus Rotkohl gemacht werden oder Rotkohl als Hauptzutat enthalten:

  1. Rotkohl als Beilage: Ein klassisches Gericht, bei dem Rotkohl langsam mit Äpfeln, Zwiebeln, Essig und Gewürzen gekocht wird. Oftmals wird es in Deutschland zu Braten oder Ente serviert.

  2. Rotkohl-Salat: Frischer Rotkohl wird fein gehobelt und oft mit anderen Gemüsesorten, wie Karotten, vermengt und mit einem Dressing aus Essig, Öl und Gewürzen angemacht.

  3. Rotkohl-Wraps: Große Rotkohlblätter können als natürliche Wraps für verschiedene Füllungen, wie z.B. Fleisch, Gemüse oder Reis, verwendet werden.

  4. Sauerkraut aus Rotkohl: Anstelle von Weißkohl kann auch Rotkohl fermentiert werden, um eine rote Variante von Sauerkraut zu erhalten.

  5. Rotkohl-Smoothies: In einigen Gesundheitstrends wird frischer Rotkohl in Smoothies zusammen mit anderen Obst- und Gemüsesorten gemischt.

  6. Rotkohl-Suppen: Rotkohl kann in verschiedenen Suppenrezepten, oft zusammen mit anderen Gemüsesorten und Fleisch, verwendet werden.

  7. Rotkohl-Chips: Dünne Scheiben von Rotkohl können geröstet oder gebacken werden, um knusprige Chips als Snack zu erhalten.

  8. Rotkohl-Auflauf: Rotkohl kann in einem Auflauf zusammen mit anderen Zutaten wie Kartoffeln, Fleisch oder Käse verwendet werden.

  9. Eingemachter Rotkohl: Zur längeren Haltbarmachung kann Rotkohl in Gläser eingemacht werden, ähnlich wie andere eingelegte Gemüsesorten.

  10. Rotkohl-Pickles: Rotkohl kann eingelegt werden, um pikante oder süße Pickles zu erhalten.

Haltbarkeit und Lagerung

  • Rohhaltbarkeit:

    • Bei Raumtemperatur: Ein frischer Rotkohl kann bis zu einer Woche bei Raumtemperatur gelagert werden.
    • Im Kühlschrank: In einem perforierten Plastikbeutel oder in Papier eingewickelt, kann er 2-3 Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden.
  • Gekochter Rotkohl:

    • Im Kühlschrank: Einmal gekocht, sollte der Rotkohl innerhalb von 3-4 Tagen konsumiert werden.
    • Tiefgefroren: Gekochter Rotkohl kann bis zu 12 Monaten im Gefrierfach aufbewahrt werden, wobei er am besten in luftdicht verschlossenen Behältern oder speziellen Gefrierbeuteln gelagert wird.
  • Lagerungsbedingungen:

    • Dunkelheit: Rotkohl sollte an einem dunklen Ort gelagert werden, um das Wachstum von Keimen oder die Entwicklung von Krankheiten zu vermeiden.
    • Luftzirkulation: Eine gute Luftzirkulation verhindert die Ansammlung von Feuchtigkeit und damit die Gefahr von Schimmelbildung.
    • Abstand von anderen Gemüsesorten: Bestimmte Gemüsesorten, wie z.B. Äpfel, geben Ethylen ab, das den Alterungsprozess des Rotkohls beschleunigen kann.
  • Nährstoffe und Haltbarkeit: Während der Lagerung kann der Nährstoffgehalt des Rotkohls abnehmen. Vitamine wie Vitamin C sind besonders anfällig für Abbau bei unsachgemäßer Lagerung.

  • Zeichen der Alterung: Fauligkeit, Schimmelbildung oder ein säuerlicher Geruch sind Anzeichen dafür, dass der Rotkohl nicht mehr genießbar ist.

  • Optimierung der Haltbarkeit: Durch Fermentierung, wie z.B. beim Herstellen von Sauerkraut, kann die Haltbarkeit des Rotkohls deutlich verlängert werden, wobei zusätzlich probiotische Eigenschaften hinzugefügt werden.

Vegetarisch & Vegan

Rotkohl ist rein vegan und somit auch ein vegetarisches Lebensmittel.

Videos

Doku-Video zum Thema Rotkohl:

Bilder und Impressionen

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