
Einleitung
Quinoa – das „Gold der Inka“ – hat sich längst vom Geheimtipp zur festen Größe in der modernen Ernährung entwickelt. Ob in Bowls, Aufläufen oder als Reisersatz: Die kleinen Körnchen punkten mit Nährstoffen und Vielseitigkeit. Doch was steckt wirklich hinter dem Hype um das Pseudogetreide?
Definition & Einordnung
Quinoa (Chenopodium quinoa) ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) und zählt botanisch zu den Pseudogetreiden – also Körnerfrüchten, die wie Getreide verwendet werden, jedoch nicht zur Familie der Süßgräser gehören. Ursprünglich stammt Quinoa aus den Hochlagen der Anden und wurde bereits vor über 5000 Jahren von den Inka kultiviert.
Im Gegensatz zu Weizen oder Roggen ist Quinoa glutenfrei und enthält eine ausgewogene Kombination hochwertiger Proteine, komplexer Kohlenhydrate und essenzieller Mikronährstoffe. In der modernen Ernährungswissenschaft wird Quinoa aufgrund seiner Nährstoffdichte und Vielseitigkeit hoch geschätzt – nicht zuletzt in der vegetarischen und veganen Küche.


Herstellung
Quinoa wird hauptsächlich in Bolivien, Peru und Ecuador angebaut, inzwischen aber auch in Europa, z. B. in Deutschland oder Österreich. Nach der Ernte werden die Samenkörner getrocknet und von bitter schmeckenden Saponinen befreit, die sich in der Schale befinden. Dies geschieht meist mechanisch oder durch Waschen mit Wasser.
Je nach Sorte – weiß, rot oder schwarz – variiert die Verarbeitungsdauer leicht. Danach wird Quinoa abgepackt oder zu Flocken, Mehl oder gepufften Produkten weiterverarbeitet. Das Endprodukt ist lagerstabil und vielseitig einsetzbar.
Herkunft
Quinoa stammt ursprünglich aus der Andenregion Südamerikas. Bereits die Hochkulturen der Inka, Quechua und Aymara schätzten das Pseudogetreide als Grundnahrungsmittel. Es wurde auf über 4000 Metern Höhe angebaut und war in der Kultur als „Mutter aller Körner“ bekannt.
Mit wachsender globaler Nachfrage in den letzten Jahrzehnten stieg auch die internationale Anbaufläche. Heute wächst Quinoa neben Südamerika auch in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens – angepasst an unterschiedliche Klimazonen.


Quinoa ist Zutat von
– Müslimischungen und Frühstücksflocken
– Proteinriegeln und Sportnahrung
– glutenfreien Broten und Backwaren
– vegetarischen Burgerpatties
– Bowls, Salaten und Aufläufen
– Quinoa-Mehl in Pasta oder Gebäck

Nährwerte
Quinoa ist äußerst nährstoffreich und enthält hochwertiges Eiweiß, wertvolle Ballaststoffe sowie wichtige Mineralstoffe. Es ist außerdem glutenfrei und für viele Ernährungsformen geeignet.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 368 kcal |
Fett | 6,1 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,7 g |
Kohlenhydrate | 58,5 g |
– davon Zucker | 1,3 g |
Eiweiß | 14,1 g |
Salz | 0,01 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Quinoa enthält nicht nur hochwertiges Eiweiß, sondern auch nennenswerte Mengen an Magnesium, Eisen, Kalzium und Zink. Besonders hervorzuheben ist der hohe Gehalt an Lysin – einer essenziellen Aminosäure, die in vielen Getreiden nur begrenzt vorkommt.
Zusätzlich liefert Quinoa sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, darunter Quercetin und Kaempferol, die antioxidativ wirken können. Diese Eigenschaften machen Quinoa zu einem wertvollen Bestandteil präventiver Ernährungskonzepte.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Für Menschen mit erhöhtem Nährstoffbedarf – etwa Schwangere, Sportler oder Veganer – bietet Quinoa eine hervorragende Nährstoffkombination. Die komplexen Kohlenhydrate sorgen für langanhaltende Energie, während Ballaststoffe die Verdauung unterstützen.
Quinoa ist glutenfrei und eignet sich daher für Zöliakie-Betroffene. Zudem kann es helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und die Herzgesundheit durch günstige Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe zu fördern.
Verwendungstipps & Rezeptideen
Quinoa lässt sich wie Reis zubereiten: einfach im Verhältnis 2:1 mit Wasser kochen. Er eignet sich für Salate (z. B. mit Feta, Kichererbsen und Gemüse), warme Bowls, Aufläufe oder als Beilage zu Gemüsegerichten.
Auch süß ist Quinoa eine tolle Basis – etwa als Frühstücksporridge mit Nüssen, Früchten und Ahornsirup. Gepufft findet man Quinoa in Müslis, Riegeln oder als knusprige Topping-Zutat.


Daten, Fakten und Wissenswertes
– stammt ursprünglich aus Südamerika
– enthält alle neun essenziellen Aminosäuren
– glutenfrei und leicht verdaulich
– hoher Gehalt an Magnesium und Eisen
– über 120 Sorten bekannt
– 2013 von der UN zum „Internationalen Jahr der Quinoa“ ernannt
FAQ
Ist Quinoa ein Getreide?
Nein, es zählt zu den Pseudogetreiden.
Ist Quinoa glutenfrei?
Ja, Quinoa enthält kein Gluten.
Muss man Quinoa vor dem Kochen waschen?
Ja, um die bitteren Saponine zu entfernen.
Welche Farbe hat Quinoa?
Weiß, rot oder schwarz – je nach Sorte.
Ist Quinoa für Babys geeignet?
Ja, in gekochter Form ab dem Beikostalter.
