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Einleitung

Emmer – auch Zweikorn genannt – erlebt ein echtes Comeback. Das uralte Getreide mit kräftigem Biss und nussigem Aroma gilt als ursprünglicher Vorfahre des modernen Weizens. Doch was steckt genau hinter dem robusten Korn, das einst die Grundlage der bäuerlichen Ernährung war? Wir werfen einen genauen Blick auf Herkunft, Eigenschaften und Bedeutung von Emmer.


Definition & Einordnung

Emmer (Triticum dicoccum) zählt zu den ältesten kultivierten Getreidesorten der Menschheit. Botanisch gehört er zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und ist ein sogenannter „Urweizen“. Als tetraploides Getreide besitzt Emmer vier Chromosomensätze – im Gegensatz zum modernen Weichweizen mit sechs.

Typisch ist sein hartes, umhülltes Korn mit dunkler Farbe und intensiverem Geschmack. Anders als bei modernen Weizensorten muss Emmer nach der Ernte entspelzt werden. Aufgrund seiner Ursprünglichkeit wird Emmer heute vor allem im ökologischen Landbau eingesetzt und ist beliebt bei ernährungsbewussten Konsument:innen.

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Herstellung

Der Anbau von Emmer erfolgt meist in extensiv bewirtschafteten oder biologisch zertifizierten Feldern. Er ist anspruchslos, verträgt karge Böden und kommt mit wenig Düngung aus. Seine langen Halme machen ihn windanfällig, doch sie sind auch ein natürlicher Unkrautunterdrücker.

Nach der Ernte wird Emmer in speziellen Anlagen entspelzt, da das Korn fest in den Spelzen sitzt. Anschließend erfolgt die Weiterverarbeitung je nach Verwendung: zu Mehl, Grieß oder Flocken. Aufgrund der wachsenden Nachfrage gibt es auch Emmer-Pasta und Emmer-Bier.


Herkunft

Die Ursprünge des Emmers liegen im sogenannten Fruchtbaren Halbmond – einer Region im Nahen Osten, die als Wiege der Landwirtschaft gilt. Bereits vor über 10.000 Jahren wurde Emmer dort kultiviert und war in Ägypten und Mesopotamien ein Grundnahrungsmittel.

Im Mittelalter war Emmer auch in Mitteleuropa weit verbreitet, wurde jedoch im Laufe der Zeit von ertragreicheren Weizensorten verdrängt. Heute erlebt er eine Renaissance, vor allem durch Bio-Bauern in Deutschland, Österreich und Italien.

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derMarktleiter Icon Zutaten

Emmer ist Zutat von

• Emmerbrot und Brötchen
• Emmer-Vollkornmehl
• Emmer-Pasta (z. B. Penne, Fusilli)
• Frühstücksflocken und Müsli
• Emmerbier
• Getreidebreie und Aufläufe


derMarktleiter Icon Nährwerte

Nährwerte

Emmer besitzt ein ausgewogenes Nährwertprofil mit vielen Ballaststoffen, Eiweiß und Mineralstoffen. Besonders hervorzuheben sind sein hoher Magnesium-, Zink- und Eisenanteil. Auch der Gehalt an B-Vitaminen kann sich sehen lassen – insbesondere B1, B2 und Niacin.

Nährwertepro 100g
Brennwert340 kcal
Fett2,7 g
– davon gesättigte Fettsäuren0,4 g
Kohlenhydrate60,3 g
– davon Zucker1,6 g
Eiweiß12,5 g
Salz<0,01 g

Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen

Emmer enthält besonders viele Polyphenole – sekundäre Pflanzenstoffe, denen antioxidative Wirkungen zugeschrieben werden. Diese können Zellschäden durch freie Radikale vorbeugen und haben möglicherweise entzündungshemmende Eigenschaften.

Zudem gilt Emmer als weniger allergen als moderner Weizen. Zwar enthält er Gluten, jedoch in einer anderen Zusammensetzung, die einige Menschen besser vertragen.

derMarktleiter Icon besonders wertvolle Inhaltsstoffe

Verwendungstipps & Rezeptideen

Emmer eignet sich hervorragend für kernige Backwaren, Bratlinge oder Getreidegerichte. Auch als nahrhafte Zutat in Salaten, Suppen oder als Pilaw macht er sich bestens. Besonders beliebt sind Emmer-Pasta mit Pesto oder Emmer-Risotto mit saisonalem Gemüse.

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Daten, Fakten und Wissenswertes

Daten, Fakten und Wissenswertes

• Emmer wird auch „Zweikorn“ genannt
• Enthält mehr Eiweiß als Weichweizen
• Spelzgetreide – muss mechanisch entspelzt werden
• Robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten
• Wird wieder zunehmend regional angebaut
• Erhältlich in Bio-Läden, Reformhäusern und online


FAQ

Ist Emmer glutenfrei?
Nein. Emmer enthält Gluten und ist daher für Menschen mit Zöliakie nicht geeignet.

Worin unterscheidet sich Emmer von Dinkel?
Emmer ist ein älterer Vorfahr des Dinkels und hat ein festeres, intensiver schmeckendes Korn mit höherem Mineralstoffgehalt.

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