
Einleitung
Kaum ein Obstsymbol steht so sehr für Sommer, Sonne und Erfrischung wie die Wassermelone. Ihre grüne Schale, das saftig rote Fruchtfleisch und die schwarzen Kerne sind längst zu einem kulturellen Symbol geworden – in der Kunst, in Getränken, und auf Sommerpicknicks.
Mit einem Wasseranteil von über 90 % ist sie ein idealer Durstlöscher und zugleich eine süße Nascherei für Gesundheitsbewusste. Ob in Stücken, als Saft, gegrillt oder in Salaten – die Wassermelone lässt sich vielseitig genießen und überrascht mit ihren ernährungsphysiologischen Vorteilen.
Definition & Einordnung
Die Wassermelone (Citrullus lanatus) gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und ist botanisch gesehen eine Beere. Sie stammt ursprünglich aus Afrika und wurde bereits in altägyptischer Zeit kultiviert. Heute gibt es über 1.200 Sorten weltweit, die sich in Fruchtfarbe, Kernsitz und Größe unterscheiden.
Anders als Stein- oder Kernobst zählt die Wassermelone in der Warenkunde zu den sogenannten Fruchtgemüsen, auch wenn sie im Alltag wie Obst verwendet wird. Sie ist eng verwandt mit Gurke, Kürbis und Zucchini und enthält – je nach Sorte – rotes, gelbes oder sogar weißliches Fruchtfleisch.
Charakteristisch für Wassermelonen ist der extrem hohe Wassergehalt bei gleichzeitig niedrigem Brennwert. Das macht sie zu einem beliebten Bestandteil von Diäten und sommerlicher Ernährung.


Herstellung
Wassermelonen benötigen ein warmes, sonniges Klima und werden weltweit in subtropischen bis tropischen Regionen angebaut – führend sind Länder wie China, die Türkei, der Iran und Brasilien. Auch in Südeuropa (Spanien, Italien, Griechenland) findet der kommerzielle Anbau in großem Stil statt.
Die Pflanzen werden direkt ins Freiland gesät oder vorgezogen und dann auf sandigen, gut drainierten Böden kultiviert. Nach etwa 80 bis 100 Tagen erreichen die Früchte ihre Erntezeit. Geerntet wird meist per Hand – ein geübter Blick erkennt die Reife an der Klangprobe, der gelblichen Auflagestelle und am eingetrockneten Stielansatz.
Nach der Ernte gelangen Wassermelonen oft ohne Kühlung in den Handel, da sie nicht druckempfindlich sind und sich gut lagern lassen. In Deutschland stammen Melonen meist aus dem südlichen Mittelmeerraum, von Mai bis September.
Herkunft
Die Ursprünge der Wassermelone liegen im nordöstlichen Afrika, insbesondere im Gebiet des heutigen Sudan und Ägypten. Archäologische Funde zeigen, dass sie bereits vor über 4.000 Jahren in den Gräbern ägyptischer Pharaonen als Grabbeigabe lag – ein Zeichen für ihren hohen Stellenwert.
Von dort verbreitete sich der Anbau über den Mittelmeerraum nach Asien, Indien und später durch Handelsrouten nach Europa und Amerika. Heute ist die Wassermelone ein globales Massenobst, das in nahezu allen warmen Klimazonen kultiviert wird.
Durch Züchtung entstanden zahlreiche Sorten – darunter kernlose Varianten, gelbfleischige Typen oder Mini-Wassermelonen. In Deutschland ist sie seit dem 17. Jahrhundert bekannt und erfreut sich seit Jahrzehnten steigender Beliebtheit.


Wassermelone ist Zutat von
– Obstsalaten
– Smoothies und Wassermelonen-Säften
– Wassermelonen-Feta-Salat
– Eiscreme, Sorbets oder Nicecream
– Sommerlichen Bowls
– Cocktails (z. B. Watermelon Mojito)
– Gegrillten Obstspießen
– Detox-Wasser mit Minze
– Kaltschalen und Gazpacho-Varianten

Nährwerte
Die Wassermelone gehört zu den kalorienärmsten Früchten überhaupt. Sie liefert pro 100 g lediglich rund 30 kcal und ist dadurch ein perfekter Snack für heiße Tage. Der Wasseranteil liegt bei über 90 %, was sie zu einer hervorragenden Quelle zur Flüssigkeitszufuhr macht. Trotz ihres süßen Geschmacks enthält sie relativ wenig Zucker und kaum Fett.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 30 kcal |
Fett | 0,2 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,0 g |
Kohlenhydrate | 7,6 g |
– davon Zucker | 6,2 g |
Eiweiß | 0,6 g |
Salz | 0,01 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Wassermelonen enthalten Lycopin – ein rotes Pflanzenpigment mit antioxidativer Wirkung, das sonst vor allem in Tomaten vorkommt. Lycopin kann dazu beitragen, Zellschäden durch freie Radikale zu verhindern und steht im Verdacht, das Risiko bestimmter Krebserkrankungen zu senken.
Außerdem liefert die Frucht Citrullin, eine Aminosäure, die im Körper zu Arginin umgewandelt wird – ein natürlicher Bestandteil des Harnstoffzyklus und potenziell gefäßweitend. In der Sporternährung wird Citrullin aufgrund möglicher leistungssteigernder Effekte diskutiert.
Darüber hinaus enthält die Melone Beta-Carotin, geringe Mengen an Vitamin C, Kalium sowie weitere sekundäre Pflanzenstoffe mit gesundheitsförderlichem Potenzial.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Die Wassermelone ist ein idealer Bestandteil einer kalorienbewussten Ernährung. Ihr hoher Wasseranteil fördert die Hydrierung des Körpers und macht sie insbesondere im Sommer zu einem hervorragenden Durstlöscher.
Durch ihre Süße hilft sie, das Verlangen nach Süßigkeiten zu stillen – ohne nennenswerte Energiezufuhr. Gleichzeitig unterstützt das enthaltene Kalium die Entwässerung und die Herz-Kreislauf-Funktion.
In der Ernährungsberatung wird sie häufig empfohlen bei Übergewicht, Bluthochdruck und Harnwegserkrankungen. Auch in Diäten zur Entgiftung (Detox) wird sie gerne als Bestandteil eingesetzt.
Verwendungstipps & Rezeptideen
– Frisch aufgeschnitten als Snack oder Obstsalat
– Wassermelonen-Smoothie mit Minze
– Gegrillte Wassermelonen-Scheiben mit Feta und Limette
– Wassermelonen-Gazpacho mit Gurke und Tomate
– Eiswürfel aus pürierter Melone
– Wassermelonen-Pizza (mit Joghurt und Beeren)


Daten, Fakten und Wissenswertes
– Über 90 % Wasseranteil
– Lycopingehalt vergleichbar mit Tomaten
– Weltweit größte Produzenten: China, Türkei, Iran
– Botanisch eine Beere
– In Ägypten seit über 4.000 Jahren bekannt
– Kernlose Sorten durch Züchtung etabliert
– Hoher Ertrag pro Hektar: bis zu 100 Tonnen
– Reife Wassermelone „klingt hohl“ beim Klopfen
FAQ
Ist die Wassermelone ein Obst oder Gemüse?
Botanisch gesehen ist sie ein Fruchtgemüse, gehört aber im Handel zum Obst.
Wie erkennt man eine reife Wassermelone?
An der gelben Auflagestelle, einem hohlen Klang und einem eingetrockneten Stielansatz.
Enthält die Wassermelone viele Kalorien?
Nein, mit ca. 30 kcal/100 g zählt sie zu den kalorienärmsten Früchten.
Kann man die Schale essen?
Prinzipiell ja – in Asien wird sie gekocht oder eingelegt. In Europa jedoch unüblich.
