
Einleitung
Nektarinen sind der glatte Zwilling der samtigen Pfirsiche – süß, saftig und aromatisch. Sie erfreuen sich vor allem in den Sommermonaten großer Beliebtheit und gelten als erfrischender Snack sowie vielseitige Zutat in der Küche. Botanisch handelt es sich um eine Mutation des Pfirsichs, doch geschmacklich bieten sie eine eigene, oft intensivere Fruchtnote.
Mit ihrer glänzenden Schale und dem festen Fruchtfleisch sprechen Nektarinen nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge an. Ihr ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure macht sie zur idealen Begleitung für Desserts, Salate oder als Rohverzehr.
Definition & Einordnung
Die Nektarine (Prunus persica var. nucipersica) ist eine Sorte des Pfirsichbaums (Prunus persica) und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Anders als beim Pfirsich weist sie eine glatte, glänzende Schale auf, was auf eine spontane genetische Mutation zurückzuführen ist, bei der das Gen für die Behaarung der Fruchtschale fehlt.
Botanisch handelt es sich bei beiden – Nektarine und Pfirsich – um Steinfrüchte. Sie sind sogenannte Varietäten derselben Art, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich Textur, Aroma und Konsistenz. Nektarinen gelten meist als etwas fester im Biss und haben einen leicht säuerlicheren Geschmack.
Im Obstbau werden sie vor allem in gemäßigten bis warmen Klimazonen angebaut, wobei sie ähnliche Anbaubedingungen wie Pfirsiche benötigen. Nektarinen sind heute ein gängiger Bestandteil des europäischen Fruchthandels und erfreuen sich dank ihrer Konsistenz zunehmender Beliebtheit in der Gastronomie.


Herstellung
Die Kultivierung von Nektarinen erfolgt ähnlich wie beim Pfirsich. Die Bäume bevorzugen sonnige, windgeschützte Lagen mit gut durchlässigen Böden. Besonders wichtig ist ein gemäßigtes bis warmes Klima mit ausreichender Wärmesumme zur Ausreifung der Früchte.
Die Blütezeit liegt im Frühjahr, und die Ernte beginnt – je nach Sorte – meist ab Juni. Geerntet wird in mehreren Durchgängen, da die Früchte nicht gleichzeitig reifen. Eine manuelle Ernte ist erforderlich, um die empfindliche Schale nicht zu beschädigen.
Im professionellen Anbau werden resistente Sorten bevorzugt, um den Schädlingsdruck zu minimieren. Die Früchte werden häufig nach Reifestufen sortiert und für den Handel entsprechend verpackt. Ein Großteil der europäischen Nektarinen stammt aus Spanien, Italien und Frankreich.
Herkunft
Die ursprüngliche Heimat der Nektarine ist – wie beim Pfirsich – China. Bereits vor über 2.000 Jahren wurden dort erste Steinfrüchte kultiviert. Von Asien aus gelangten die Pflanzen über die Seidenstraße nach Persien, Griechenland und Rom.
In Europa wurde die Nektarine zunächst als exotische Rarität betrachtet. Erst im 20. Jahrhundert etablierte sie sich durch gezielte Züchtung als eigenständiges Kulturobst. Heute wird die Frucht weltweit in Regionen mit mediterranem oder subtropischem Klima angebaut – neben Südeuropa auch in den USA, Chile, Südafrika und Australien.
Der Name „Nektarine“ leitet sich von „Nektar“ ab – ein Hinweis auf den süßen Geschmack. In älteren Quellen findet sich mitunter auch die Bezeichnung „Glattpfirsich“.


Nektarinen sind Zutat von
– Obstsalaten
– Sommer-Smoothies
– Marmeladen und Chutneys
– Joghurtzubereitungen
– Fruchtschnitten und Torten
– Grillsaucen mit Fruchtkomponente
– Frühstücks-Bowls
– Fruchtsäften und Nektaren

Nährwerte
Nektarinen sind kalorienarm, enthalten aber eine erfreuliche Menge an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Ihr Fruchtzuckeranteil ist leicht erhöht, was sie besonders aromatisch macht. Neben Vitamin C und Beta-Carotin liefern sie auch Ballaststoffe und Kalium – ideal für einen gesunden Fruchtsnack.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 44 kcal |
Fett | 0,3 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,0 g |
Kohlenhydrate | 10,5 g |
– davon Zucker | 8,5 g |
Eiweiß | 1,1 g |
Salz | 0,01 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Nektarinen enthalten eine Vielzahl bioaktiver Substanzen. Besonders hervorzuheben ist ihr hoher Gehalt an Carotinoiden wie Beta-Carotin, die antioxidativ wirken und im Körper zu Vitamin A umgewandelt werden können. Diese schützen die Zellen vor oxidativem Stress und unterstützen die Haut- und Augengesundheit.
Zusätzlich liefern sie Vitamin C, das die Immunfunktion stärkt, sowie Kalium, das eine regulierende Wirkung auf den Blutdruck ausübt. Die enthaltenen Polyphenole zeigen entzündungshemmende Eigenschaften.
Nektarinen enthalten keine künstlichen Zusatzstoffe, wenn sie naturbelassen konsumiert werden. In verarbeiteten Produkten (z. B. Konserven oder Marmeladen) können jedoch Zuckerzusätze oder Säuerungsmittel enthalten sein.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Nektarinen sind ein idealer Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Sie enthalten kaum Fett und nur moderate Mengen an Fruchtzucker, weshalb sie auch bei figurbewussten Menschen beliebt sind. Ihr hoher Wasseranteil von etwa 87 % macht sie besonders erfrischend und unterstützt die Flüssigkeitszufuhr an heißen Tagen.
Mit ihrem Gehalt an Ballaststoffen fördern sie die Darmgesundheit und tragen zu einem langanhaltenden Sättigungsgefühl bei. Die Kombination aus Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen macht Nektarinen zu einem kleinen Immunbooster für zwischendurch.
In der Ernährungstherapie kommen sie – aufgrund ihrer Bekömmlichkeit – auch bei leichten Magen-Darm-Beschwerden oder Appetitlosigkeit zum Einsatz.
Verwendungstipps & Rezeptideen
– Frisch aufgeschnitten als Snack oder im Obstsalat
– Gegrillt mit Honig und Minze als Dessert
– In Kombination mit Burrata, Rucola und Balsamico als Sommersalat
– In Smoothies mit Joghurt und Banane
– In Marmeladen oder Chutneys mit Ingwer
– Als Topping auf Quark, Müsli oder Pancakes
– In Kuchen, Tartes oder Crumbles
– Eingelegt in Weißwein oder Prosecco als Kompott


Daten, Fakten und Wissenswertes
– Botanisch eine Mutation des Pfirsichs
– Ursprünglich aus China
– Etwa 87 % Wasseranteil
– Erntezeit in Europa: Juni bis August
– Wird weltweit in warmen Regionen angebaut
– Vitamin-A-Vorstufen (Beta-Carotin) enthalten
– Sehr niedriger Fettgehalt
– Besonders beliebt im Frischverzehr
– Auch als Konserve und TK-Ware erhältlich
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Pfirsich und Nektarine?
Pfirsiche haben eine samtige Schale, Nektarinen sind glatt – ansonsten sind beide eng verwandt.
Sind Nektarinen gesünder als Pfirsiche?
Beide enthalten ähnliche Nährstoffe, Nektarinen haben oft etwas mehr Carotinoide und sind kalorienarm.
Kann man Nektarinen mit Schale essen?
Ja, die Schale ist essbar. Vorher gründlich waschen, da sie gespritzt sein kann.
Wie lagert man Nektarinen richtig?
Unreif bei Zimmertemperatur, reif am besten im Kühlschrank, um Aromaverlust zu vermeiden.
Warum haben manche Nektarinen braune Flecken innen?
Das kann auf Überreife oder Druckstellen hinweisen – in der Regel unbedenklich.
