
Einleitung
Alt, robust und ziemlich unterschätzt: Kamut ist das Urkorn mit dem besonderen Biss und einer spannenden Geschichte. Wer glaubt, Weizen sei der König unter den Getreiden, hat Kamut noch nicht gekostet! In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über das nussige Kraftpaket wissen musst – von der Herkunft bis zum Teller.
Definition & Einordnung
Kamut ist ein Markenname für eine wiederentdeckte Sorte des Khorasan-Weizens (Triticum turgidum ssp. turanicum), einem alten Kulturgetreide mit großer Ähnlichkeit zum Hartweizen. Botanisch zählt Kamut zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Die Körner sind deutlich größer als die des modernen Weizens, gelblich und von einem angenehm nussigen Aroma. Kamut ist besonders eiweißreich und enthält von Natur aus viele Mineralstoffe und Spurenelemente. Der Anbau erfolgt meist ökologisch kontrolliert, da Kamut nur unter Lizenz und nach strengen Richtlinien produziert werden darf. Das macht ihn nicht nur zu einem kulinarischen Highlight, sondern auch zu einem geschützten Qualitätsprodukt.


Herstellung
Kamut wird traditionell auf biologisch bewirtschafteten Flächen angebaut, hauptsächlich in Nordamerika (USA und Kanada). Die Aussaat erfolgt im Frühjahr, die Ernte im Spätsommer. Anschließend werden die Körner gereinigt, getrocknet und in der Regel nur schonend weiterverarbeitet – etwa zu Mehl, Grieß oder Flocken. Für den Verkauf als „Kamut“ muss der gesamte Produktionsprozess zertifiziert und rückverfolgbar sein. Die Verwendung synthetischer Düngemittel und Pestizide ist ausgeschlossen. Das macht Kamut zu einem besonders naturbelassenen Getreide.
Herkunft
Die Wurzeln von Kamut reichen weit in die Vergangenheit zurück – bis ins alte Ägypten. Erste Funde stammen aus Grabkammern, was dem Korn den Beinamen „Pharaonenkorn“ einbrachte. In den 1940er Jahren wurde Kamut in den USA wiederentdeckt, als ein Pilot angeblich einige Körner aus Ägypten mitbrachte. In den 1990er Jahren begann die kontrollierte Züchtung unter dem Markennamen „Kamut®“, um die alte Weizensorte in hoher Qualität auf dem Markt zu etablieren. Heute wird Kamut fast ausschließlich in Nordamerika angebaut, unter den Richtlinien der Kamut International Ltd.


Kamut ist Zutat von
• Vollkornbrot und Brötchen
• Müslimischungen
• Pasta aus Kamutmehl
• Kekse und Cracker
• Kamut-Bier
• Naturkost-Produkte
• Kamut-Porridge und Brei

Nährwerte
Kamut punktet mit einem überdurchschnittlich hohen Eiweißgehalt und liefert viele komplexe Kohlenhydrate. Auch Magnesium, Zink und Eisen sind reichlich enthalten. Durch seinen geringen Fettanteil und die hohe Nährstoffdichte gilt Kamut als besonders wertvolles Getreide.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 1440 kJ / 343 kcal |
Fett | 2,2 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,3 g |
Kohlenhydrate | 63,3 g |
– davon Zucker | 2,0 g |
Eiweiß | 14,5 g |
Salz | 0,01 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Kamut enthält von Natur aus Lutein – ein Carotinoid mit antioxidativen Eigenschaften – sowie einen hohen Anteil an Selen, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt. Zudem sind wertvolle Aminosäuren enthalten, was Kamut für Sportler und Menschen mit erhöhtem Proteinbedarf interessant macht. Trotz seiner Weizenverwandtschaft wird Kamut von manchen Menschen mit leichter Weizensensitivität besser vertragen.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Durch seine ausgewogene Zusammensetzung aus Eiweiß, komplexen Kohlenhydraten und Mikronährstoffen unterstützt Kamut eine nachhaltige Energieversorgung und trägt zur Sättigung bei. Die enthaltenen Antioxidantien können das Immunsystem stärken. Kamut ist daher ein ideales Getreide für eine vollwertige, gesunde Ernährung – ob in der Alltagsküche, im Sport oder bei bewusster Ernährung.
Verwendungstipps & Rezeptideen
Kamut lässt sich wie andere Weizenkörner verwenden – gekocht als Beilage, im Salat oder als Basis für Getreidepfannen. Als Mehl eignet es sich hervorragend für Pasta, Brot und Waffeln. Kamutgrieß macht sich gut in Breien und Aufläufen. Besonders beliebt ist Kamut auch als Flocken im Müsli.


Daten, Fakten und Wissenswertes
• Kamut enthält bis zu 40 % mehr Protein als moderner Weizen
• Der Begriff „Kamut®“ ist markenrechtlich geschützt
• Die Körner sind etwa doppelt so groß wie normale Weizenkörner
• Kamut wird weltweit auf ca. 20.000 Hektar angebaut
• Besonders beliebt bei Naturkost-Fans und Allergikern
• Enthält kein gentechnisch verändertes Erbgut
• Ursprünglich vermutlich aus Mesopotamien stammend
FAQ
Ist Kamut glutenfrei?
Nein, Kamut enthält Gluten und ist nicht für Menschen mit Zöliakie geeignet – allerdings für viele mit Weizensensitivität besser verträglich.
Wie schmeckt Kamut?
Kamut hat ein mild-nussiges Aroma mit leicht buttriger Note – besonders lecker in Gebäck und Pasta.
Kann man Kamut roh essen?
Die rohen Körner sind sehr hart – sie sollten vor dem Verzehr mindestens 8–10 Stunden eingeweicht und dann gekocht werden.
