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Einleitung

Dinkel – das Urkorn erlebt seit einigen Jahren ein wahres Comeback. Ob als Mehl, Pasta oder ganzes Korn: Immer mehr Menschen greifen zu dieser traditionsreichen Getreideart. Was macht Dinkel so besonders? Warum galt es lange als „vergessen“ – und weshalb ist es heute so beliebt? Wer weiterlesen möchte, findet spannende Antworten!


Definition & Einordnung

Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta) ist eine Unterart des Weizens und zählt zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Botanisch eng verwandt mit dem modernen Weichweizen, unterscheidet sich Dinkel insbesondere durch seine fest mit dem Spelz verwachsenen Körner und seine vergleichsweise robuste Natur. Er wird häufig als Urgetreide bezeichnet – allerdings ist dieser Begriff nicht eindeutig definiert und mehr marketing- als wissenschaftlich geprägt. Dinkel war bereits in der Jungsteinzeit bekannt und spielte vor allem im mitteleuropäischen Raum eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft, bevor er im 20. Jahrhundert zunehmend vom ertragreicheren Weichweizen verdrängt wurde. Heute erlebt Dinkel vor allem in der Bio-Landwirtschaft und bei ernährungsbewussten Konsumenten eine Renaissance.

derMarktleiter Icon Definition

Herkunft

Die ersten Nachweise für den Anbau von Dinkel stammen aus dem Vorderen Orient und reichen über 8.000 Jahre zurück. Von dort aus verbreitete sich Dinkel im Laufe der Bronze- und Eisenzeit nach Mitteleuropa, insbesondere ins heutige Süddeutschland und die Schweiz. In der Schwäbischen Alb und Teilen Frankens war Dinkel über Jahrhunderte hinweg das Hauptgetreide. Noch heute wird in diesen Regionen traditionell Dinkel angebaut – etwa für das bekannte „Schwäbische Dinkelbrot“. Aufgrund seiner Robustheit wurde Dinkel auch in Höhenlagen und kühleren Gebieten bevorzugt, wo andere Getreidearten weniger gut gediehen. In der Neuzeit geriet Dinkel durch die Industrialisierung und die Entwicklung ertragreicherer Weizensorten zunehmend in Vergessenheit, erlebt aber seit den 1980er-Jahren eine deutliche Renaissance – nicht zuletzt durch den Boom der Bio-Landwirtschaft.

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derMarktleiter Icon Zutaten

Dinkel ist Zutat von

• Dinkelvollkornbrot
• Dinkelmehl Typ 630 / 1050
• Dinkelnudeln (z. B. Spirelli, Bandnudeln)
• Dinkelgebäck (z. B. Kekse, Zwieback)
• Dinkelmilch (Getreidedrink)
• Dinkelflocken (z. B. für Müsli)
• Dinkelreis (geschliffenes Korn als Alternative zu Reis)


derMarktleiter Icon Nährwerte

Nährwerte

Dinkel ist reich an komplexen Kohlenhydraten und liefert wertvolle pflanzliche Proteine sowie wichtige Ballaststoffe. Sein hoher Gehalt an Mineralstoffen wie Magnesium, Zink und Eisen macht ihn zu einer gesunden Alternative zu Weizen. Auch der Anteil an ungesättigten Fettsäuren ist erwähnenswert.

Nährwerte pro 100g
Brennwert1440 kJ / 342 kcal
Fett2,7 g
– davon gesättigte Fettsäuren0,3 g
Kohlenhydrate63,0 g
– davon Zucker0,8 g
Eiweiß14,5 g
Salz0,01 g

Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen

Dinkel enthält im Vergleich zu modernen Weizensorten mehr Mineralstoffe und Vitamine, darunter Magnesium, Eisen, Zink und B-Vitamine. Besonders interessant ist der hohe Anteil an Tryptophan – eine essenzielle Aminosäure, die als Vorstufe von Serotonin („Glückshormon“) bekannt ist. Einige Studien deuten zudem darauf hin, dass Dinkel bestimmte Schleimstoffe enthält, die magenfreundlich und entzündungshemmend wirken könnten. Außerdem liefert Dinkel mehr Silicium (Kieselsäure), was häufig mit positiven Effekten auf Haut, Haare und Nägel in Verbindung gebracht wird.

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Ernährungsphysiologische Bedeutung

Ernährungsphysiologisch zählt Dinkel zu den hochwertigeren Getreidesorten. Sein relativ hoher Proteingehalt sowie der breite Mix an Mikronährstoffen machen ihn vor allem für aktive Menschen und in der vegetarisch-veganen Ernährung interessant. Die enthaltenen Ballaststoffe fördern die Verdauung, wirken sättigend und unterstützen eine gesunde Darmflora. Auch der niedrige Fettgehalt bei gleichzeitig hoher Nährstoffdichte trägt zur positiven Bewertung bei. Viele Menschen berichten zudem, dass sie Dinkel besser vertragen als modernen Weizen – obwohl Dinkel ebenfalls Gluten enthält. Die wissenschaftliche Basis dafür ist noch nicht abschließend geklärt, vermutet wird jedoch eine andere Proteinstruktur und weniger Züchtungseinfluss.


Verwendungstipps & Rezeptideen

Dinkel eignet sich hervorragend zum Backen – etwa für Brote, Brötchen, Kuchen und Kekse. Besonders beliebt ist Dinkelvollkornmehl, das sich durch einen nussigen Geschmack auszeichnet. Für Menschen, die weniger Gluten vertragen, ist Dinkel oft eine mildere Alternative zum klassischen Weizen. Auch in Form von Dinkelnudeln oder als Beilage wie „Dinkelreis“ ist das Getreide sehr vielseitig. Tipp: Dinkel lässt sich über Nacht einweichen und dann wie Risotto zubereiten („Dinkelotto“). Mit Gemüse und etwas Käse wird daraus eine sättigende und nährstoffreiche Mahlzeit.

derMarktleiter Icon Verwendungstipps und Rezeptideen

derMarktleiter Icon Daten Fakten

Daten, Fakten und Wissenswertes

• Botanisch gehört Dinkel zu *Triticum aestivum subsp. spelta*
• Enthält bis zu 14,5 % Protein
• In der Hildegard-Medizin wird Dinkel besonders geschätzt
• Dinkel enthält mehr Kieselsäure als Weizen
• Für Dinkel wird häufig eine Schälmühle benötigt
• Dinkel wird in der Schweiz auch als „Spelz“ bezeichnet


FAQ

Ist Dinkel glutenfrei?
Nein, Dinkel enthält Gluten und ist daher für Menschen mit Zöliakie nicht geeignet.

Was ist der Unterschied zwischen Dinkel und Weizen?
Dinkel ist eine ältere, weniger gezüchtete Getreideart mit fester Spelzhülle, höherem Eiweißgehalt und anderem Aminosäurenprofil.

Warum wird Dinkel oft besser vertragen als Weizen?
Die andere Eiweißzusammensetzung und die geringere industrielle Züchtung könnten zu einer besseren Verträglichkeit beitragen – wissenschaftlich ist dies noch nicht abschließend geklärt.

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