
Einleitung
Die Scholle zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Speisefischen in Europa – nicht nur wegen ihres feinen Geschmacks, sondern auch durch ihre charakteristische, flache Form. Als klassischer Vertreter der Plattfische wird sie vor allem in Nordsee und Atlantik gefangen. Doch was steckt alles in diesem traditionsreichen Fisch?
Definition & Einordnung
Die Scholle (Pleuronectes platessa) gehört zur Familie der Pleuronectidae (Plattfische) und ist eine wirtschaftlich bedeutende Fischart der Nordsee und des nordöstlichen Atlantiks. Charakteristisch ist ihr asymmetrischer Körperbau: Beide Augen liegen auf der rechten Körperseite. Die Scholle ist ein Bodenfisch, der sich bevorzugt auf sandigem oder schlammigem Untergrund aufhält. Sie wird häufig mit der Flunder verwechselt, ist jedoch an den orangefarbenen Punkten auf ihrer Oberseite gut zu erkennen. Der lateinische Artname „platessa“ bedeutet übersetzt „flach“ – eine passende Bezeichnung für diesen flachgedrückten Fisch.


Fang
Schollen werden überwiegend in der Nordsee und im nordöstlichen Atlantik gefangen, hauptsächlich von Dänemark, den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien. Die Fischerei erfolgt meist mit Grundschleppnetzen, was jedoch ökologisch umstritten ist. Um die Bestände zu schützen, gelten EU-weit Fangquoten sowie Schonzeiten. Der nachhaltige Fang von Schollen ist durch das MSC-Siegel (Marine Stewardship Council) gekennzeichnet. Einige Fischereien bemühen sich zudem um selektivere Fangmethoden, um Beifang zu reduzieren.
Herkunft
Die Scholle ist ein heimischer Fisch in der Nordsee, dem Ärmelkanal sowie in angrenzenden Bereichen des Nordatlantiks. Sie lebt bevorzugt in Küstennähe auf sandigem Meeresboden in Tiefen zwischen 10 und 200 Metern. Besonders bekannt sind die „Ostsee-Schollen“, die jedoch oft kleinere Exemplare darstellen. Frische Scholle aus regionalem Fang gilt in Deutschland – insbesondere in Norddeutschland – als saisonaler Genuss im Frühjahr und Sommer.


Scholle ist Zutat von
• Gebratene Scholle „Finkenwerder Art“
• Schollenfilet natur oder paniert
• Fischstäbchen mit Schollenanteil
• Fischplatten & Meeresfrüchte-Mischungen
• Feinkostsalate mit Scholle
• Gerichte aus der norddeutschen Küche

Nährwerte
Die Scholle ist ein fettarmer, eiweißreicher Fisch, der sich hervorragend für eine ausgewogene Ernährung eignet. Sie enthält viele wichtige Mikronährstoffe und ist leicht verdaulich. Hier die durchschnittlichen Nährwerte pro 100 g:
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 85 kcal |
Fett | 1,2 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,3 g |
Kohlenhydrate | 0 g |
– davon Zucker | 0 g |
Eiweiß | 18,0 g |
Salz | 0,15 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Schollenfleisch liefert hochwertige Proteine, B-Vitamine (insbesondere B12), sowie Mineralstoffe wie Selen, Jod und Phosphor. Aufgrund des geringen Fettgehalts ist es besonders bei Diätkost oder leichten Gerichten beliebt. Omega-3-Fettsäuren sind in kleinen, aber wertvollen Mengen enthalten – ideal für Herz-Kreislauf und Gehirnstoffwechsel.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Durch ihr mageres, leicht verdauliches Fleisch eignet sich Scholle hervorragend für kalorienbewusste Ernährung und Menschen mit empfindlichem Magen. Der hohe Anteil an biologisch hochwertigem Eiweiß unterstützt den Muskelaufbau. B-Vitamine und Jod fördern Nervenfunktion und Schilddrüse.
Verwendungstipps & Rezeptideen
• Klassisch: „Scholle Finkenwerder Art“ mit Speck
• Natur gebraten mit Zitronenbutter
• Filetiert & paniert mit Remoulade
• Im Backofen mit Gemüse
• In Fischsuppen oder Bouillabaisse

FAQ
Ist Scholle immer wild gefangen?
Ja, bislang existiert keine nennenswerte Aquakultur für Schollen. Die Bestände stammen aus Wildfang.
Wann ist Scholle am besten verfügbar?
Frische Scholle ist saisonal zwischen Mai und Oktober besonders gefragt.
Wie unterscheidet man Scholle von Flunder?
Schollen haben auffällig orangefarbene Punkte – Flundern nicht. Auch die Kiemendeckel unterscheiden sich leicht.
