
Einleitung
Kochsalz – ein unscheinbares Körnchen mit großer Wirkung. Es ist das Gewürz, das in keiner Küche fehlt, das Konservierungsmittel der Antike und ein Stoff, der über Jahrhunderte ganze Handelswege prägte. Heute ist es alltäglich – und doch steckt erstaunlich viel Wissenschaft und Geschichte darin. In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf die Welt des Salzes!
Definition & Einordnung
Kochsalz – chemisch korrekt Natriumchlorid (NaCl) – ist eine anorganische Verbindung aus Natrium und Chlor. In der Lebensmittelkunde bezeichnet man damit jenen weißen, kristallinen Stoff, der in der Küche als Salz verwendet wird. Es zählt lebensmittelrechtlich zu den „Lebensmittelzusatzstoffen“ und ist gemäß EU-Verordnung als solcher zugelassen und reguliert.
Im engeren Sinne meint „Kochsalz“ industriell gereinigtes Salz, oft angereichert mit Jod, Fluor oder Folsäure. Abzugrenzen ist es von Meersalz (durch Verdunstung gewonnen), Steinsalz (bergmännisch abgebaut) und Spezialsorten wie Fleur de Sel (handgeschöpftes Oberflächensalz). Obwohl chemisch nahezu identisch, unterscheiden sich diese Varianten in Herkunft, Verarbeitung und Geschmack.


Herstellung
Die Herstellung von Kochsalz erfolgt heute vor allem auf zwei Wegen: durch Siedesalzgewinnung aus Sole und durch bergmännischen Abbau von Steinsalz. Bei der Siedesalzproduktion wird unterirdisch gespeichertes Salz mit Wasser gelöst, zu Sole verarbeitet und durch Erhitzen kristallisiert. Dies ergibt ein besonders reines, feines Salz.
Beim Abbau von Steinsalz werden ganze Salzstöcke, wie sie z. B. in Deutschland oder Polen vorkommen, im Bergbauverfahren gewonnen. Nach Zerkleinerung und Reinigung gelangt es als grobes oder feines Speisesalz in den Handel. Meersalz entsteht durch natürliche oder künstlich gesteuerte Verdunstung von Meerwasser in Salzgärten, ein Verfahren mit jahrtausendealter Tradition.
Herkunft
Salz kommt weltweit vor – in Meeren, Salzseen, unterirdischen Lagerstätten und Thermalquellen. In Europa sind bedeutende Ursprungsregionen u. a. Deutschland (z. B. Bad Reichenhall), Österreich (Salzkammergut), Polen und Frankreich. Die größten Produzenten weltweit sind China, die USA und Indien.
Während Meersalz typischerweise aus Südeuropa, Afrika oder Asien stammt, wird Steinsalz vor allem in Mitteleuropa und Nordamerika gewonnen. Historisch war Salz so kostbar, dass Städte wie Salzburg oder Hallstatt ihre Existenz dem Salz verdanken – nicht umsonst spricht man vom „weißen Gold“.


Zutaten
• Natriumchlorid (NaCl)
• Kaliumiodat (bei jodiertem Salz)
• Natriumfluorid (optional)
• Folsäure (optional)
• Rieselhilfen: z. B. Kalziumcarbonat oder Magnesiumcarbonat

Nährwerte
Reines Kochsalz liefert keine Kalorien im klassischen Sinn – es enthält weder Kohlenhydrate noch Fett oder Eiweiß. Es besteht zu über 99 % aus Natriumchlorid. Dennoch ist es ernährungsphysiologisch relevant: Der Natriumanteil beeinflusst den Wasserhaushalt, Blutdruck und die Reizweiterleitung in Nerven und Muskeln.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 0 kJ / 0 kcal |
Fett | 0 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0 g |
Kohlenhydrate | 0 g |
– davon Zucker | 0 g |
Eiweiß | 0 g |
Salz | 100 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Jodiertes Salz enthält Kaliumiodat, das zur Vorbeugung von Jodmangel beiträgt – besonders wichtig für die Schilddrüsenfunktion. Manchmal werden dem Salz auch Fluor (Zahnschutz), Folsäure (Zellteilung) oder Eisen zugesetzt. Um ein Verklumpen zu verhindern, kommen Rieselhilfen wie Kalzium- oder Magnesiumcarbonat zum Einsatz. Diese sind gesundheitlich unbedenklich.
Wirkungen: In moderater Menge unterstützt Kochsalz die Reizweiterleitung, Muskelkontraktion und Regulation des Blutvolumens. In überhöhter Zufuhr jedoch kann es blutdrucksteigernd wirken – daher gilt: die Dosis macht das Salz!


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Natrium, Hauptbestandteil von Kochsalz, ist essenziell für den menschlichen Körper: Es reguliert den Flüssigkeitshaushalt, stabilisiert den Blutdruck und ist unverzichtbar für Nervenimpulse und Muskelkontraktionen. Ohne Natrium – kein Leben.
Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt die empfohlene Tageszufuhr für Erwachsene bei maximal 6 g Kochsalz. Viele Menschen überschreiten diesen Wert durch verarbeitete Lebensmittel deutlich. Das kann langfristig zur Erhöhung des Blutdrucks und damit zu Herz-Kreislauf-Risiken beitragen.
Verwendungstipps & Rezeptideen
Salz ist weit mehr als bloßer Würzstoff. Es intensiviert Aromen, unterdrückt Bitterstoffe und konserviert Lebensmittel. In der Küche: Sparsam beim Kochen salzen – und lieber am Ende feinjustieren. Eine Prise über Tomaten hebt deren Süße hervor, beim Brotbacken sorgt Salz für Stabilität im Teig.
DIY-Tipp: Probier doch mal Zitronen-Rosmarin-Salz: 3 EL grobes Salz, Abrieb einer Bio-Zitrone und 1 TL getrockneter Rosmarin vermischen – ideal für Fisch oder Ofengemüse!


Daten, Fakten und Wissenswertes
• Der Mensch benötigt täglich rund 5–6 g Salz – viele nehmen doppelt so viel auf.
• Salz war im Altertum so kostbar, dass es als Zahlungsmittel diente („Salär“).
• Deutschland hat große unterirdische Steinsalzvorkommen, u. a. in Niedersachsen und Thüringen.
• Meersalz enthält neben Natriumchlorid auch geringe Mengen Magnesium und Kalium.
• Der Geschmackssinn für „salzig“ ist einer der fünf Grundgeschmäcker.
• In der Lebensmitteltechnologie dient Salz auch als Konservierungsmittel.
• Das Wort „Salat“ leitet sich vom lateinischen „sal“ (Salz) ab – ursprünglich mit Salz gewürzt.
• Salz zieht Wasser – deshalb konserviert es durch Osmose.
• Viele Brotsorten enthalten mehr Salz als erwartet – oft über 1 g pro Scheibe.
FAQ
Ist Meersalz gesünder als Kochsalz?
Chemisch fast identisch – geringe Spurenelemente im Meersalz sind ernährungsphysiologisch kaum relevant.
Wie viel Salz ist zu viel?
Mehr als 6 g täglich können langfristig den Blutdruck erhöhen – versteckter Salzgehalt in verarbeiteten Lebensmitteln ist kritisch.
Gibt es Unterschiede beim Geschmack?
Feinkörniges Siedesalz ist neutral, grobes Meersalz oder Fleur de Sel hat oft ein nuancierteres Aroma.

Auf einen Blick – Die Infografik
