– Kartoffeln sind bereits seit dem Jahr 7000 vor Christi Geburt belegbar bekannt
– die Inkas nannten sie „Papas“, was „Knollen“ bedeutet
– die ersten Kartoffeln kamen aus den Bergregionen der Anden
– seit den ersten Urkartoffeln, die auf einer Höhe von 3000 bis 4000 Meter wuchsen, hat sich die Pflanze sehr verändert
– die Pflanze der Kartoffeln gehört botanisch zur Familie der Nachtschattengewächse, sie ist daher mit Paprika und Tomaten verwandt
– die lateinische Bezeichnung lautet: „solanum tuberosum esculentum“
– erst aber der Mitte von 16. Jahrhundert wurde die Kartoffel in Europa bekannt. Sie kam mit Kolumbus Schiffen in Spanien (auf den Kanaren im Jahr 1562) an und reiste dann über England in die übrigen Länder von Europa
– die Kartoffel schaffte den Weg über den Atlantik, weil sie nicht nur besonders lagerfähig ist, sondern auch nährstoffreich, daher versorgte sie die Seefahrer auf ihren Reisen als Nahrungsmittel an Bord
– die Kartoffel ist reich an Vitamin C und kann nicht nur gekocht, sondern auch roh verzehrt werden
– sie ist roh ein gesunder und beliebter Zusatz von Smoothies und frischen Säften, die mit einem Entsafter zubereitet werden
– ohne der Weitsicht von Friedrich dem Zweiten von Preußen wäre die Kartoffel in Deutschland nicht zum Volksnahrungsmittel geworden
– in tropischen Ländern mit feuchtwarmer Witterung gedeiht die Kartoffel nicht gut
– die Kartoffel rettete die Einwohner seit Jahrhunderten vor mehreren Hungersnöten, obwohl sie anfangs bei der Bevölkerung sehr unbeliebt waren
– da die Erdäpfel einst in Europa und Deutschland nicht heimisch waren, gab es keine Rezepte und Hinweise auf deren Zubereitung
– die Europäer mussten erst lernen, dass die grünen Teile der Kartoffelpflanze und deren Keime leicht giftig sind, wenn sie vom Menschen verzehrt werden, ebenso giftig werden Kartoffeln, die zu lange bei Licht gelagert wurden und grüne Stellen auf der Schale und im Inneren bekommen, sie enthalten dann giftige Alkaloide. Das Solanin in diesen grünen Stellen bleibt auch nach dem Kochen unverändert. Es ist daher von entscheidender Wichtigkeit, dass die grünen Stellen mithilfe von einem Messer großzügig abgeschnitten werden
– in der heutigen, modernen Zeit, ist die Kartoffel allseits beliebt und weit verbreitet. Sie wird in ca. 130 Ländern weltweit angebaut
– in China hat die Beliebtheit der Kartoffel so zugelegt, dass sie häufiger verzehrt wird als Reis, jährlich werden weltweit insgesamt ca. 376 Millionen Tonnen Kartoffeln in großen und kleinen Betrieben geerntet
– die Auflistung aller kultivierten Kartoffelsorten ist lang, es sind rund 5000 unterschiedliche Sorten verzeichnet
– für die Kartoffel sind die unterschiedlichsten Bezeichnungen bekannt, sie wird Erdapfel, Patate, Erdbirne, Krummbeere, Tartuffel, Erdknolle, Pommes des Terre
– Kartoffeln werden nicht nur für den menschlichen Verzehr angepflanzt und geerntet, sondern auch als Rohstoff für die Wodkaherstellung oder als Tierfutter
– die Kartoffelpflanze kann eine Wuchshöhe von mehr als einem Meter erreichen und wächst krautig und ausdauernd
– die grünen Teilblätter der Kartoffelpflanze stehen sich wechselseitig gegenüber und sind deutlich behaart, je nach Sorte etwas mehr oder weniger stark, sie sind länglich bis eiförmig, bei einer Breite von einem bis sechs Zentimeter und einer Länge von zwei bis zehn Zentimeter
– die Blütenstände der Kartoffelpflanze sind trugdoldenförmig, mit behaarten Blütenstielen, die bis zu 3,5 cm lang werden können
– aus den Blüten entwickeln sich tomatenförmige Beeren über der Erde, in denen sich die Samen der Kartoffeln entwickeln, somit lässt sich die Kartoffelpflanze über das Einpflanzen der Kartoffeln, aber auch mithilfe der Samen vermehren
– die Same der Kartoffelpflanzen sind für den Menschen giftig, da sie Solanin enthalten
– die Süßkartoffel erinnert vom Namen her an die traditionelle Kartoffel. Da die Süßkartoffel nicht der Familie der Nachtschattengewächse angehört, ist sie auch nicht mit der weltbekannten Kartoffel verwandt
– Kartoffeln gedeihen neben Bananen auf Madeira und Teneriffa besonders gut und können zweimal im Jahr geerntet werden
– bei den unterschiedlichsten Kartoffelsorten werden die Knollen nicht nur aufgrund ihres Stärkegehalt im Inneren unterschieden, sondern auch an der äußeren Schale. Diese kann beige, braun, blau-lila oder rot sein
– Kartoffeln sind besonders hochwertig, wenn sie noch verschmutzt im Handel angeboten werden. In der Regel sind sie dann naturbelassen und wurden nicht mit einem Keimhemmer behandelt
– die Aufbewahrung von Kartoffeln sollte dunkel und kühl verlaufen. In älteren Häusern finden sich daher heute noch sogenannte „Kartoffelkeller“, in denen Holzschütten für die Kartoffeln stehen, gut belüftet sein und ein kühles Klima im dunklen Kellerraum herrscht. Dunkelheit und Kälte verhindern nicht nur ein frühes Auskeimen der Kartoffeln, sie schützen auch vor der Bildung grüner Bereiche der Knolle, die giftig sind
– eine gute Belüftung der Kartoffelkiste und des Kartoffelkellers sorgt dafür, dass die Kartoffeln nicht Faulen oder Schimmeln
– im Handel wird zwischen mehligen und festkochenden Kartoffeln unterschieden. Die festkochenden Sorten eignen sich für die Zubereitung von Pell- und Bratkartoffeln und Kartoffelsalat. Die festkochende Kartoffel hat einen geringeren Stärkegehalt als die mehligkochenden Sorten, die sich gut für die Zubereitung von Suppen, Kartoffelbrei, Gnocchi, Kartoffelklöße, Kroketten, Kartoffelpuffer oder Kartoffelbrot eignen.
– die frostempfindlichen Kartoffelknollen dürfen weder bei Minusgraden gelagert, noch zu Zeiten gepflanzt werden, in denen Bodenfrost droht
– ein Acker, auf dem Kartoffeln gepflanzt wurden, sollte erst nach einem Verlauf von drei Jahren erneut mit Kartoffeln bepflanzt werden, damit die Pflanzengesundheit gewährleistet werden kann
– Kartoffeln dürfen nicht zu spät im Jahr auf das Feld gepflanzt werden, weil sie viel Licht zum Wachsen und Reifen benötigen, die Tage sollten daher über einen längeren Zeitraum möglichst lang sein, damit mithilfe von Fotosynthese sich viele Nährstoffe in der Knolle sammeln und bilden können
– auf einem Hektar Acker finden in der Regel rund 60 000 Kartoffelpflanzen ihren Platz
– Kartoffeln werden in einer Tiefe von acht bis zehn Zentimeter in Furchen in den Acker mithilfe einer Legemaschine eingelegt, der Abstand zwischen den Reihen beträgt zumeist 75 cm
– der größte Feind der Kartoffel auf dem Feld ist der Kartoffelkäfer, den einst Schulkinder auf den betroffenen Kartoffelfeldern von den Pflanzen sammeln mussten. Der Kartoffelkäfer ist in Europa nicht heimisch gewesen, wurde aber mitsamt den Kartoffeln importiert
– Kartoffeln sind reich an Stärke (Kohlenhydraten, bis zu 20 Prozent), Eiweiß (etwa 2 Prozent), Ballaststoffen (etwa 1,7 Prozent), Mineralstoffen (Eisen, Natrium, Mangan, Zink, Phosphor, Magnesium, Selen, Kupfer, Calcium und Kalium) und Vitaminen (die Vitamine C, A, E und B-Gruppe) und Wasser
– die Kartoffel ist besser als ihr Ruf, sie sättigt langanhaltend und hat auf 100 Gramm Frischgewicht nur 70 Kilokalorien. Die Kartoffel selber macht nicht dick, nur die Art, wie sie verzehrt wird. Entweder wird die mit Fett gebraten oder mit fetten Bratensaucen kombiniert, oder stark gesalzen und mit Mayonnaise als Kartoffelsalat zubereitet
– zu den bekannten Kartoffelsorten gehören folgende Sorten: Agata, Desiree, Bintje, Frühgold, Eden, Allians, Ackersegen, Blaue St. Galler, Lady Rosetta, Laura, Granola, Leyla, Bamberger Hörnchen, Christa, Hansa, Linda, Sieglinde und viele mehr
– es wird zwischen frühreifen und spätreifen, sowie Lagerkartoffeln unterschieden. Lagerkartoffeln haben eine viel dickere Schale als die frühreifen Kartoffeln, damit bei der Lagerung nicht so viel Feuchtigkeit aus dem Inneren der Kartoffel verdunstet und diese „schrumpelig“ wird
– Kartoffeln werden seit langer Zeit in der Volksmedizin als Heilmittel verwendet, wenn z. B. Magenbeschwerden vorliegen, können diese in vielen Fällen von frischem Kartoffelsaft gemindert werden, äußerliche Geschwüre oder Verletzungen lassen sich ebenfalls mit rohen Kartoffeln therapieren
– Kartoffeln werden nicht zu Unrecht als „Superfood“ bezeichnet. Besonders reich an wertvollen Inhaltsstoffen sind sie, wenn sie als Pellkartoffel mit Schale gegart werden, weil sie dann nicht auslaugen können, wie es sich beim Garen ohne Schale im Salzwasser kaum verhindern lässt
– sie lassen sich Grillen, Backen, Kochen, Frittieren, kalt oder warm verzehren, in einen Eintopf kochen, als Beilage servieren oder sogar als Hauptgericht
– werden Kartoffeln zu Klößen oder Gnocchi geformt, haben sie mehr Kalorien, weil bei der Zubereitung nicht nur ein Ei in den Kartoffelteig kommt, sondern auch Mehl, damit die notwendige Bindung der Knödel erreicht werden kann
– ein beliebtes Produkt, das auf Kartoffeln hergestellt wird, ist Stärkemehl, das auch als Kartoffelmehl bekannt ist. Es wird zum Binden von Soßen oder auch zum Backen von besonders feinen Kuchen verwendet.
– Frühkartoffeln haben eine besonders dünne Schale, daher werden sie gerne mit Schale zubereitet, diese sorgt dann für eine gesteigerte Sättigung, weil der Anteil an Ballaststoffen ansteigt
– beim Abkühlen bilden Kartoffeln eine resistente Stärke, die den Anteil der Kalorien absenkt, weil sie vom Darm nicht aufgenommen werden kann, die resistente Stärke gilt daher als unverdaubare Ballaststoffe
– trotz aller Warnungen können keimende Kartoffeln noch verzehrt werden, aber nur, wenn die Keime nicht länger als zwei Zentimeter lang sind, die Keimlinge müssen beim Zubereiten der Kartoffeln mit einem Schälmesser aus der Knolle entfernt werden
– die berühmten Folienkartoffeln werden von vielen Hobbyköchen nicht mehr gerne zubereitet, weil sie auf die Verwendung von Alufolie in der Küche verzichten möchten. Das muss nicht sein, da Folienkartoffeln auch alternativ mithilfe von Packpapier zubereitet werden können. Vor dem Einwickeln der Kartoffeln sollte das Backpapier mehrmals zerknüllt und wieder geöffnet werden, dann lässt es sich besser um die Kartoffeln wickeln
– Kartoffeln unterscheiden sich nicht nur durch Form, Farbe, Stärkegehalt und anderen Inhaltsstoffen, sondern auch im Geschmack. Es lohnt sich daher immer, die unterschiedlichsten Sorten auszuprobieren, damit je nach gewünschter Art der Verwendung die passende Sorte gewählt werden kann
– wird mithilfe von einem Zentrifugenentsafter aus rohen Kartoffeln Kartoffelsaft hergestellt, braucht der recht trockene Kartoffeltrester nicht auf dem Biomüll entsorgt zu werden. Er eignet sich hervorragend zur Zubereitung von Kartoffelnpuffern, wenn noch Ei, Salz, Pfeffer und Mehl hinzugefügt werden