• Die Tomate, botanisch Lycopersicon esculentum und Solanum lycopersicum, wird vor allem im alpenländischen Raum im Volksmund auch als Paradeiser, Paradiesapfel oder Liebesapfel bezeichnet.
  • Der Name Goldapfel war ebenfalls für die Tomate verbreitet. Daher rührt auch die italienische Bezeichnung Pomodoro.
  • Tomaten enthalten 94 Prozent Wasser, aber auch über 30 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm sowie reichlich Vitamine der B-Gruppe, Vitamin A, und Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium, Natrium, Eisen, Zink, Carotin, Biotin, Pantothensäure, Thiamin und Folsäure.
  • Auch in der Haut von Tomaten befinden sich viele Fettsäuren, Triterpene, Sterine und Flavonoide, die als wertvolle Antioxidantien gelten und damit der Schönheit dienen.
  • Mit diesen Inhaltsstoffen sind Tomaten nicht nur sehr schmackhaft und vielseitig, sondern auch sehr gesund und kalorienarm.
  • Der Name Tomate leitet sich aus der Sprache Nahuatl der Azteken ab, welche die Frucht xitomatl nannten. Das bedeutet so viel wie „Nabel des dicken Wassers“.
  • Das Nachtschattengewächs, welches das Alkaloid Tomatin enthält, stammt ursprünglich mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Ecador und Peru. Bis heute sind im mittel- und südamerikanischen Raum von Chile bis Venezuela zahlreiche Wildsorten von Tomaten verbreitet.
  • Tomaten erreichen je nach Sorte eine Stammhöhe von 30 Zentimetern bis zu 1,50 Meter.
  • Tomaten sind einjährige, sehr frostempfindliche Pflanzen mit grünen Blättern, gelben Blüten und Früchten in vielen verschiedenen Formen und Farben.
  • Tomaten sind verwandt mit Kartoffeln, Paprikas und Auberginen, mit denen man sie auch sehr gut zusammen verspeisen kann.
  • Heute werden zahlreiche Sorten von Tomaten fast auf der ganzen Welt angebaut.
  • Neben Stock- und Stabtomaten, die an Stäben hochgebunden werden müssen, werden vor allem in trockenen Gebieten auch niedrig bleibende Buschtomaten kultiviert.
  • Die Tomate wurde bereits in vorkolumbianischer Zeit von den im heutigen Mexiko und Peru lebenden Indianervölkern angebaut. Archäologische Ausgrabungen förderten Tomatensamen ans Tageslicht, die den Anbau von Tomaten bei den Maya und anderen Völkern seit dem 2. Jahrhundert vor Christus belegen.
  • Im 16. Jahrhundert gelangten die Tomaten nach Europa. Der spanische Konquistador Hernán Cortés brachte sie zuerst nach Spanien.
  • Man vermutete, dass die Früchte giftig waren und zog Tomatenpflanzen daher vorerst nur als Zierpflanzen.
  • Zwar wurde von Gelehrten schon im 16. Jahrhundert erwähnt, dass Tomaten in Deutschland gut wachsen. Eine umfassende Bedeutung als Nutzpflanze erlangte die Tomate in unseren Breiten jedoch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
  • Auf der Weltausstellung in Wien im Jahr 1873 wurden Tomaten ausgestellt. Bald gab es die neuartigen Früchte auf deutschen und österreichischen Wochenmärkten und ihr Siegeszug in der west- und mitteleuropäischen Küche war nicht mehr aufzuhalten.
  • Im mediterranen Raum hatte man den Speisewert und die Schmackhaftigkeit von Tomaten freilich schon früher erkannt.
  • Erstmals beschrieben wurde die Tomate vom italienischen Arzt und Botaniker Pietro Andrea Mattioli im Jahr 1544. Er gab der Tomate auch ihren italienischen Namen pomi d‘ oro.
  • Angeblich wagten sich erstmals arme Leute im Raum Neapel an die damals überwiegend roten Früchte und belegten schon bald ihre pizzaartigen Backwerke damit.
Tomatern im Korb
Tomatern im Korb

Ausführliche Warenkunde der Tomate

  • Sardinien und Neapel waren im 16. Jahrhundert spanische Besitztümer, die eine wesentliche Rolle für die Kultivierung und Verbreitung der Tomate spielten.
  • Die berühmte Florentiner Familie der Medici nahm die Tomate als Symbol in ihr Wappen auf und forcierte ihre Nutzung zum Verzehr.
  • Bereits im 17. Jahrhundert war die Tomate ein Lebensmittel, das aus der italienischen und spanischen Küche nicht mehr wegzudenken war.
  • Antonio Latini war zu dieser Zeit Leibkoch beim spanischen Vizekönig in Neapel. Er verfasste ein Kochbuch, in dem die Tomate als Zutat schon eine wesentliche Rolle spielte.
  • Der weltweit größte Tomatenproduzent ist heute China, gefolgt von Indien, den USA, der Türkei, Ägypten, dem Iran, Italien, Spanien, Mexiko und Brasilien.
  • Seit den 1990er Jahren gibt es leider auch gentechnisch veränderte Sorten.
  • In großem Stil kultiviert werden überwiegend sogenannte normale Tomaten, Fleischtomaten, Cocktail- und Kirschtomaten, Dattel- und Eiertomaten sowie Flaschentomaten der Sorten Andenhorn und San Marzano.
  • Weltweit gibt es jedoch mehr als 3.000 Sorten an Tomaten mit ganz unterschiedlicher Form und in den Farben Rot, Rosa, Orange, Gelb, Grün, Violett, Braun, Schwarz und sogar Weiß. Manche Sorten sind auch mehrfarbig marmoriert, gestreift oder gesprenkelt.
  • Immer mehr Tomatengärtner und auch Hobbygärtner spezialisieren sich auf den Erhalt alter Tomatensorten.
  • Im Prinzip kann jeder auf dem Balkon oder im Garten seine eigenen Tomaten ziehen. Am besten sollten Tomaten überdacht stehen, das sie sonst leicht an Braunfäule erkranken. Geerntet werden die Früchte im Sommer und Frühherbst.
  • Tomaten bereichern den Speiseplan in vielfältiger Weise.
  • Ersatzweise für frische Tomaten können gerade in den Wintermonaten auch sehr gut passierte Tomaten, geschälte Tomaten, Tomatensaft oder Tomatenmark verwendet werden. Die wertvollen Inhaltsstoffe der Tomaten finden sich durchaus auch in diesen Produkten.
  • Ganz klassisch verzehrt man Tomaten in Salaten, Suppen und Saucen. Bei Gerichten wie Pizza, Pasta und der kalten Gemüsesuppe Gazpacho sind Tomaten nahezu unersetzlich.
  • Letztendlich kann jedoch jedes herzhafte Gericht mit Tomaten angereichert werden. Der eigenen Phantasie sind bei der Verarbeitung von Tomaten keinerlei Grenzen gesetzt.