Umfassende Warenkunde: Schwarzwurzeln

Inhaltsverzeichnis:

Zusammenfassende Beschreibung und Warenkunde der Schwarzwurzel

  • Historischer Hintergrund

    • Ursprünglich in Südeuropa beheimatet.
    • Seit dem 17. Jahrhundert in Mitteleuropa kultiviert.
    • Wegen ihres Aussehens oft als „Winter-Spargel“ oder „Arme-Leute-Spargel“ bezeichnet.
  • Botanische Klassifikation

    • Wissenschaftlicher Name: Scorzonera hispanica.
    • Gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae).
  • Erscheinungsbild

    • Lange, zylindrische, schwarzbraune Wurzeln.
    • Weißes, saftiges Innere.
  • Ernährung und gesundheitliche Vorteile

    • Reich an Inulin, einem präbiotischen Ballaststoff.
    • Quelle für Vitamin C, E, und B-Vitamine.
    • Enthält wichtige Mineralien wie Kalium, Eisen und Magnesium.
    • Antioxidative Eigenschaften, die zur Neutralisierung freier Radikale beitragen.
  • Geschmack und Verwendung in der Küche

    • Mild-nussiger Geschmack, ähnlich dem von Artischocken.
    • Vielseitig einsetzbar: Kann gekocht, gebraten, gegrillt oder roh in Salaten verwendet werden.
    • Vor der Zubereitung muss die dunkle Schale sorgfältig entfernt werden, wobei das Tragen von Handschuhen empfohlen wird, um Verfärbungen der Haut zu vermeiden.
  • Lagerung und Haltbarkeit

    • Bei kühler Lagerung (0-4°C) und hoher Luftfeuchtigkeit bis zu zwei Wochen haltbar.
    • Optimal in perforierten Plastiktüten im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren.
  • Kaufempfehlungen

    • Wurzeln sollten fest und unbeschädigt sein.
    • Auf frische, pralle Erscheinung und das Fehlen von Schrumpfungen oder dunklen Flecken achten.
  • Interessante Fakten

    • Schwarzwurzeln enthalten einen klebrigen Saft, der beim Schälen austritt und Flecken verursachen kann.
    • Dieser Saft wurde in der Vergangenheit als natürliches Klebemittel verwendet.

Andere Bezeichnungen sind:

deutsch: Schwarzwurzel, Beamtenspargel, Schtorzenärla, Spanische Wurzel, Spargel des Winters, Storzeniere, Spargel für arme Leute

englisch: black salsify

französisch: salsifis noir

spanisch: escorzonera

russisch: сальсификат чёрный

Ursprünge und Geschichte der Schwarzwurzel

  • Ursprungsregion: Die Schwarzwurzel, auch als „Winterspargel“ bekannt, hat ihre Wurzeln in Südeuropa. Genauer gesagt stammt sie aus dem Mittelmeerraum.

  • Altertum: Schon in der Antike waren Pflanzen, die der Schwarzwurzel ähnlich sind, im Mittelmeerraum bekannt. Es gibt jedoch keine direkten Hinweise darauf, dass es sich um die heutige Schwarzwurzel handelte.

  • Mittelalter: Im Mittelalter war die Schwarzwurzel in Europa weitgehend unbekannt oder nicht populär.

  • Wiederentdeckung im 17. Jahrhundert: Erst im 17. Jahrhundert wurde die Schwarzwurzel in Zentraleuropa als Lebensmittel wiederentdeckt und begann, an Popularität zu gewinnen.

  • Botanische Klassifikation: Die Schwarzwurzel gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ihr wissenschaftlicher Name ist Scorzonera hispanica.

  • Anbau und Verbreitung: Heutzutage wird die Schwarzwurzel vor allem in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden angebaut. Sie ist für ihr nussiges Aroma und ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt.

  • Nährwerte: Die Schwarzwurzel ist reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Sie hat zudem wenig Kalorien, was sie zu einem beliebten Lebensmittel für gesundheitsbewusste Menschen macht.

  • Beliebte Bezeichnungen: Wegen ihrer äußeren Ähnlichkeit mit Spargel und ihrer Verfügbarkeit im Winter wird sie oft als „Winterspargel“ bezeichnet. Ihre dunkle, erdige Außenhaut hat ihr auch den Spitznamen „Erdartischocke“ eingebracht, obwohl sie botanisch nicht mit der Artischocke verwandt ist.

Die Schwarzwurzel, eine Gemüsepflanze mit Wurzeln im Mittelmeerraum, hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Ihre heutige Beliebtheit in Europa datiert jedoch erst aus dem 17. Jahrhundert.

Nährwerte und Inhaltsstoffe der Schwarzwurzel

Nährwerte für 100g frische Schwarzwurzeln (ungekocht):

  • Energie: ca. 17 kcal (71 kJ)
  • Wasser: ca. 88 g
  • Eiweiß (Protein): ca. 1,5 g
  • Fett: ca. 0,2 g
  • Kohlenhydrate: ca. 3,3 g
    • davon Zucker: ca. 1,3 g
  • Ballaststoffe: ca. 1,6 g
  • Vitamin C: ca. 5 mg
  • Vitamin B6 (Pyridoxin): ca. 0,09 mg
  • Folsäure: ca. 23 µg
  • Calcium: ca. 30 mg
  • Eisen: ca. 0,7 mg
  • Magnesium: ca. 23 mg
  • Phosphor: ca. 40 mg
  • Kalium: ca. 300 mg
  • Natrium: ca. 5 mg

Bitte beachte, dass dies Durchschnittswerte sind und je nach Quelle oder Messmethode leicht variieren können.

Quelle: USDA

Allergene

  • Latex: Beim Schälen der Schwarzwurzel tritt ein klebriger Milchsaft aus. Dieser enthält Naturlatex, der bei Menschen, die gegen Latex allergisch sind, Reaktionen auslösen kann.
  • Kontaktdermatitis: Einige Menschen können nach direktem Hautkontakt mit dem Milchsaft der Schwarzwurzel Kontaktdermatitis entwickeln. Symptome können Rötungen, Juckreiz und Schwellungen sein.
  • Kreuzallergien: Es besteht die Möglichkeit von Kreuzallergien zwischen Latex und einigen Lebensmitteln, einschließlich der Schwarzwurzel. Personen, die bereits eine Latexallergie haben, könnten also auch empfindlich auf den Verzehr von Schwarzwurzeln reagieren.
  • Verarbeitungshinweise: Zum Schutz gegen allergische Reaktionen wird empfohlen, beim Schälen und Verarbeiten der Schwarzwurzel Handschuhe zu tragen. Das Gemüse sollte unter fließendem Wasser geschält werden, um den Kontakt mit dem austretenden Saft zu minimieren.
  • Kochen: Durch das Kochen wird der Milchsaft, der das Allergen enthält, normalerweise neutralisiert. Allerdings sollten Menschen mit einer bekannten Allergie gegen Schwarzwurzel oder Latex Vorsicht walten lassen.
  • Wissenswert: Trotz des allergenen Potentials sind Schwarzwurzeln eine wertvolle Ernährungsquelle. Sie sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien.

Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass nicht jeder, der Schwarzwurzeln isst, eine allergische Reaktion haben wird. Die meisten Menschen können dieses nährstoffreiche Gemüse ohne Probleme genießen. Personen, die jedoch eine bekannte Latexallergie haben oder bereits eine Reaktion auf Schwarzwurzeln hatten, sollten dieses Gemüse ganz meiden.

Dieser Abschnitt dient allgemeinen Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat angesehen werden.

Spezialitäten aus Schwarzwurzeln

Hier sind einige Spezialitäten und Gerichte, die aus Schwarzwurzeln gemacht werden oder Schwarzwurzeln als Hauptzutat enthalten:

  1. Schwarzwurzelcremesuppe: Eine samtige Suppe aus pürierten Schwarzwurzeln, oft mit Sahne oder Milch verfeinert.

  2. Schwarzwurzeln in Béchamelsauce: Die gekochten Schwarzwurzeln werden in einer klassischen weißen Sauce serviert.

  3. Gebratene Schwarzwurzeln: Ganze oder halbierte Schwarzwurzeln, die in Butter oder Öl angebraten und oft mit Kräutern gewürzt werden.

  4. Schwarzwurzelgratin: Geschichtete Schwarzwurzeln mit Käse und Sahne, dann im Ofen gebacken, bis sie goldbraun sind.

  5. Schwarzwurzelsalat: Gekochte und geschnittene Schwarzwurzeln, gemischt mit einer Vinaigrette und anderen Gemüsesorten.

  6. Schwarzwurzeln mit Hollandaise: Gekochte Schwarzwurzeln, serviert mit der klassischen Hollandaise-Sauce, ähnlich wie Spargel.

  7. Schwarzwurzelgemüse: In Stücke geschnitten und mit anderen Wintergemüsen kombiniert, oft als Beilage serviert.

  8. Eingelegte Schwarzwurzeln: In einer Mischung aus Essig, Zucker und Gewürzen eingelegte Schwarzwurzeln, die dann als Konserven aufbewahrt werden können.

Zusätzlich zu diesen traditionelleren Zubereitungsarten können Schwarzwurzeln in viele moderne Gerichte und Rezepte integriert werden, von Risottos bis zu Pasta- und Quiche-Varianten.

Haltbarkeit und Lagerung

  • Unbehandelte Lagerung:

    • Frische Schwarzwurzeln sollten kühl und dunkel gelagert werden.
    • Eine Lagerung im Gemüsefach des Kühlschranks ist ideal und ermöglicht eine Haltbarkeit von etwa einer Woche.
  • Verlängerte Haltbarkeit:

    • Für eine längere Lagerung können Schwarzwurzeln in Sand eingebettet werden. Dies schützt sie vor dem Austrocknen.
    • In einem kühlen Keller oder einem Erdmieten (Speichergrube im Erdboden) gelagert, können sie so mehrere Monate frisch gehalten werden.
  • Geschälte Schwarzwurzeln:

    • Nach dem Schälen sollten Schwarzwurzeln sofort in Zitronenwasser eingelegt werden, um die Oxidation und damit das Braunwerden zu verhindern.
    • Geschälte und geschnittene Stücke sind im Kühlschrank nur wenige Tage haltbar.
  • Einfrieren:

    • Schwarzwurzeln können auch eingefroren werden, um die Haltbarkeit zu verlängern.
    • Vor dem Einfrieren sollten sie blanchiert werden, um die Enzymaktivität zu stoppen. So behalten sie ihre Textur und ihren Geschmack besser.
  • Wichtige Lagerungshinweise:

    • Vermeiden Sie die Lagerung neben ethylenproduzierendem Obst und Gemüse wie Äpfeln oder Tomaten. Ethylen kann den Reifungsprozess beschleunigen und die Lagerdauer verkürzen.
    • Stellen Sie sicher, dass die Lagerstätte gut belüftet ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Vegetarisch    & Vegan

Schwarzwurzeln sind rein vegan und somit auch ein vegetarisches Lebensmittel.

Videos

Video zum Thema Schwarzwurzeln:

Ergänzungen

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