Ein knackiger Salat, bissfeste Karotten und frische Kräuter – so lieben wir unser Gemüse. Doch allzu oft machen uns welke Blätter und schrumpelige Schalen einen Strich durch die Rechnung. Die richtige Lagerung ist der Schlüssel, um die Frische und die wertvollen Inhaltsstoffe von Gemüse möglichst lange zu bewahren. Während einige Sorten bei Zimmertemperatur am besten aufgehoben sind, ist für viele der Kühlschrank der richtige Ort. Doch welches Gemüse gehört nun wirklich in die Kälte und wie wird es dort optimal gelagert? In diesem ausführlichen Blog-Beitrag bringen wir Licht ins Dunkel des Gemüsefachs.
Warum die richtige Kühlung so entscheidend ist
Die kühlen Temperaturen im Kühlschrank verlangsamen die Zellatmung und die enzymatischen Prozesse im Gemüse, was den Reifungs- und Verderbeprozess deutlich hinauszögert. Das Wachstum von unerwünschten Mikroorganismen wie Bakterien und Schimmel wird ebenfalls gehemmt. So bleiben Frische, Geschmack und Vitamine länger erhalten.
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Diese Gemüsesorten fühlen sich im Kühlschrank am wohlsten:
Hier ist eine Übersicht der gängigsten Gemüsesorten, die Sie für eine maximale Haltbarkeit im Kühlschrank aufbewahren sollten.
Blattgemüse und Salate
Blattgemüse verliert bei Zimmertemperatur durch Verdunstung sehr schnell an Wasser und wird welk. Der Kühlschrank ist daher ein Muss.
- Kopfsalat, Eisbergsalat, Feldsalat, Rucola & Co.: Am besten halten sich diese Salate, wenn sie ungewaschen und in ein feuchtes Küchentuch eingeschlagen oder in einer Salatschleuder bzw. einer Frischhaltebox im Gemüsefach gelagert werden. So bleiben sie mehrere Tage knackig.
- Spinat und Mangold: Ähnlich wie Salat sollten auch diese Blattgemüse ungewaschen und locker in einer Papiertüte oder einem feuchten Tuch im Gemüsefach aufbewahrt werden.
- Frische Kräuter (z.B. Petersilie, Schnittlauch, Dill): Damit Kräuter nicht schlapp machen, stellen Sie sie am besten wie einen Blumenstrauß in ein Glas mit etwas Wasser in die Kühlschranktür. Alternativ können Sie die Kräuter auch in ein feuchtes Küchenpapier wickeln.
Wurzel- und Knollengemüse
Viele Wurzelgemüse bleiben im Kühlschrank deutlich länger fest und saftig.
- Karotten, Pastinaken und Radieschen: Entfernen Sie unbedingt das Blattgrün, da es der Wurzel Wasser entzieht. Ungewaschen in einer perforierten Plastiktüte oder einer Frischhaltedose im Gemüsefach gelagert, halten sich diese Sorten oft wochenlang.
- Rote Bete: Auch hier sollten die Blätter entfernt werden. Die Knollen selbst bleiben ungewaschen im Gemüsefach über mehrere Wochen frisch.
Kohlgemüse
Die meisten Kohlsorten sind robust, profitieren aber von einer kühlen Lagerung.
- Brokkoli und Blumenkohl: Diese sollten in einer leicht geöffneten Plastiktüte oder in Frischhaltefolie gewickelt im Gemüsefach aufbewahrt werden. So wird die Feuchtigkeit gehalten und sie bleiben bis zu einer Woche frisch.
- Rosenkohl: Lagern Sie die kleinen Röschen am besten ungewaschen und lose im Gemüsefach oder in einer Papiertüte.
- Kohlrabi: Entfernen Sie die Blätter (diese können Sie übrigens wie Spinat zubereiten!) und legen Sie die Knolle ins Gemüsefach.
- Weißkohl, Rotkohl und Wirsing: Im Ganzen halten sich diese Kohlsorten im Gemüsefach oft mehrere Wochen. Angeschnittene Flächen sollten mit Frischhaltefolie abgedeckt werden, um ein Austrocknen zu verhindern.
Fruchtgemüse
Auch wenn einige Fruchtgemüse kälteempfindlich sind, ist eine kurze Lagerung im Kühlschrank oft der beste Kompromiss.
- Gurken: Gurken mögen es nicht zu kalt, sind aber im wärmeren Gemüsefach des Kühlschranks besser aufgehoben als bei Zimmertemperatur. Hier bleiben sie etwa eine Woche frisch.
- Zucchini und Auberginen: Auch diese Sorten sind kälteempfindlich, halten sich aber im Gemüsefach einige Tage länger. Vermeiden Sie die direkte Nähe zu ethylen-ausstoßendem Obst wie Äpfeln.
- Paprika: Paprika bleibt im Ganzen und ungewaschen im Gemüsefach des Kühlschranks etwa eine Woche lang knackig.
Lauch- und Zwiebelgewächse
- Lauch (Porree) und Frühlingszwiebeln: Diese Sorten sollten im Gemüsefach aufbewahrt werden, um ihre Frische und ihr knackiges Aroma zu bewahren.
Sonderfälle
- Spargel: Frischer Spargel bleibt am besten knackig, wenn er ungeschält in ein feuchtes Tuch gewickelt im Gemüsefach liegt.
- Pilze (z.B. Champignons, Pfifferlinge): Pilze niemals in luftdichten Plastikverpackungen aufbewahren, da sie darin schwitzen und schnell schlecht werden. Eine Papiertüte oder ein trockenes, mit einem Tuch abgedecktes Gefäß im Hauptteil des Kühlschranks ist ideal.
- Maiskolben: Frische Maiskolben verlieren schnell an Süße. Lagern Sie sie daher mit ihren Hüllblättern im Kühlschrank und verbrauchen Sie sie innerhalb weniger Tage.
Allgemeine Tipps für die perfekte Gemüselagerung
- Das Gemüsefach ist Ihr Freund: Die meisten modernen Kühlschränke haben eine Gemüseschublade („Crisper“), in der eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht. Dies ist der ideale Ort für die meisten Gemüsesorten.
- Weniger ist mehr beim Waschen: Waschen Sie Gemüse erst kurz vor der Zubereitung. Restliche Feuchtigkeit kann die Bildung von Schimmel und Fäulnis beschleunigen.
- Vorsicht vor Ethylen: Einige Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Tomaten und Bananen strömen das Reifegas Ethylen aus. Lagern Sie ethylen-empfindliches Gemüse wie Gurken, Salate und Brokkoli nicht direkt daneben, da es sonst schneller verdirbt.
- Nicht überfüllen: Geben Sie Ihrem Gemüse genügend Platz zur Luftzirkulation. Ein überfülltes Fach kann die Kühlleistung beeinträchtigen und Druckstellen verursachen.
Indem Sie diese einfachen, aber wirkungsvollen Tipps befolgen, können Sie die Haltbarkeit Ihres Gemüses deutlich verlängern, Lebensmittelabfälle reduzieren und sich jederzeit über frische und gesunde Zutaten freuen.