
Einleitung
Die Physalis – auch Andenbeere oder Kapstachelbeere genannt – ist ein faszinierendes kleines Früchtchen mit exotischem Flair. Umhüllt von einem zarten Lampion wirkt sie wie ein Schatz der Natur. Ihr süß-säuerliches Aroma und ihre leuchtend orange Farbe machen sie zu einem Highlight in Fruchtsalaten, Desserts und auf Torten. Doch sie kann weit mehr als hübsch aussehen – sie liefert wertvolle Nährstoffe und überrascht mit inneren Werten.
Definition & Einordnung
Die Physalis (Physalis peruviana) gehört botanisch zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und ist somit verwandt mit Tomate, Paprika und Aubergine. Es handelt sich um eine mehrjährige, krautige Pflanze mit verzweigtem Wuchs und auffälligen, pergamentartigen Hüllkelchen.
Die beerenartige Frucht ist rund, glatt, orange und etwa kirschgroß. Ursprünglich stammt die Physalis aus den Andenregionen Südamerikas – insbesondere aus Peru, Ecuador und Kolumbien. Heute ist sie weltweit bekannt und wird auch in Südafrika, Indien und Europa (z. B. Spanien) kultiviert. Die Bezeichnung „Kapstachelbeere“ bezieht sich auf Südafrika, wo sie erstmals kommerziell angebaut wurde.


Herstellung
Die Physalis wird meist in tropischen und subtropischen Regionen angebaut. Die Pflanzen bevorzugen gut durchlässige, humusreiche Böden und ein warmes Klima. Sie benötigen viel Licht, sind jedoch anfällig für Kälte.
Die Kultivierung erfolgt teils im Freiland, teils unter Gewächshausbedingungen. Geerntet wird, sobald die Hülle getrocknet und leicht geöffnet ist – dies signalisiert Reife. In vielen Ländern erfolgt die Ernte manuell, da die Beeren sehr empfindlich auf Druck reagieren.
Nach der Ernte werden die Hüllen vorsichtig entfernt, beschädigte Früchte aussortiert und die restlichen Exemplare gekühlt verpackt. In der verarbeitenden Industrie werden Physalis auch getrocknet, zu Konfitüren oder Chutneys weiterverarbeitet.
Herkunft
Ihren Ursprung hat die Physalis in den Hochlagen der peruanischen Anden, wo sie seit Jahrhunderten von indigenen Völkern als Nahrungs- und Heilpflanze genutzt wird.
Schon die Inka kannten und schätzten sie wegen ihrer Vitalstoffe und ihrer langen Haltbarkeit. Im 19. Jahrhundert gelangte die Pflanze über botanische Gärten nach Südafrika, wo sie erstmals im großen Stil angebaut wurde – daher der Handelsname „Kapstachelbeere“.
Heute sind neben Südamerika auch Kolumbien, Kenia, Uganda, Israel und Indien wichtige Herkunftsländer. In Europa wird sie vor allem in Spanien, Portugal und Italien kultiviert – zunehmend auch in Gewächshausanlagen in Deutschland.


Physalis ist Zutat von
– Obstsalaten und Frucht-Desserts
– Schokoladen-Dekoren & Tortenverzierungen
– Marmeladen, Gelees & Chutneys
– Joghurt- und Quarkzubereitungen
– Smoothies & Superfood-Mischungen
– Fruchtigen Wildgerichten (z. B. Rehrücken)
– Konfekt und Trockenfruchtmischungen
– Edlen Salaten mit Ziegenkäse oder Avocado

Nährwerte
Physalis sind erstaunlich nährstoffreich. Sie liefern Vitamin C, Provitamin A, Eisen, Niacin und Phosphor. Zudem enthalten sie sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Carotinoide. Der süß-säuerliche Geschmack rührt vom Verhältnis aus natürlichen Fruchtsäuren und Fruchtzuckern her.
Nährwerte | pro 100g |
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Brennwert | 53 kcal |
Fett | 0,7 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,2 g |
Kohlenhydrate | 11,2 g |
– davon Zucker | 9,0 g |
Eiweiß | 1,9 g |
Salz | 0,01 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Physalis enthalten eine Vielzahl bioaktiver Pflanzenstoffe, darunter Carotinoide (wie Zeaxanthin und Beta-Carotin), Flavonoide und Withanolide – letztere gelten als potenziell entzündungshemmend und immunmodulierend.
Besonders bemerkenswert ist der Gehalt an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt und antioxidativ wirkt. Zusätzlich liefert die Frucht nennenswerte Mengen an Niacin (Vitamin B3), das wichtig für Zellstoffwechsel und Nervensystem ist.
Die enthaltenen Fruchtsäuren und Gerbstoffe regen die Verdauung an. Zudem sind in Physalis geringe Mengen Eisen, Calcium und Phosphor enthalten – ein interessantes Mineralstoffprofil für eine exotische Beere.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Die Physalis ist eine nährstoffreiche Frucht mit niedrigem Kaloriengehalt – ideal für eine ausgewogene, gesundheitsbewusste Ernährung. Ihre Kombination aus Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen wirkt antioxidativ, stoffwechselanregend und verdauungsfördernd.
Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt trägt sie zur normalen Funktion des Immunsystems bei. Die enthaltenen Carotinoide unterstützen die Sehkraft und wirken zellschützend.
Gleichzeitig ist die Frucht arm an Fett und Salz – auch für Diabetiker oder Menschen mit Bluthochdruck ist sie geeignet, sofern in Maßen genossen. Dank ihrer angenehmen Süße kann sie in vielen Gerichten auch als natürliche Zuckeralternative dienen.
Verwendungstipps & Rezeptideen
Frische Physalis schmecken pur, in Obstsalaten oder mit Joghurt. Besonders gut harmonieren sie mit Zartbitterschokolade oder als Garnitur auf Torten und Käseplatten.
Sie lassen sich auch zu Chutneys, Marmeladen oder Kompott verarbeiten – ideal zu Wild, Ente oder Ziegenkäse. In Smoothies sorgen sie für tropische Frische und eine leichte Säure.
Getrocknet oder in Fruchtmischungen eingearbeitet, bereichern sie Müslis und Studentenfutter. Auch eine Physalis-Curry-Suppe oder ein fruchtiges Physalis-Dressing für Sommersalate sind kulinarisch spannende Ideen.


Daten, Fakten und Wissenswertes
– Physalis stammen ursprünglich aus Südamerika (Peru, Kolumbien)
– Sie gehören botanisch zur Familie der Nachtschattengewächse
– Der essbare Teil ist eine Beere, von einer Lampionhülle umgeben
– In Südafrika wurde sie erstmals kommerziell angebaut („Kapstachelbeere“)
– Enthält etwa 25–30 mg Vitamin C pro 100 g
– Auch als Balkonpflanze in mildem Klima kultivierbar
– Withanolide in Physalis gelten als immunregulierend
– Frisch sind sie 7–10 Tage im Kühlschrank haltbar
FAQ
Kann man die Hülle der Physalis essen?
Nein – die Hülle ist ungenießbar und sollte vor dem Verzehr entfernt werden.
Wie lagert man Physalis am besten?
Am besten im Gemüsefach des Kühlschranks, möglichst mit Hülle – so bleiben sie länger frisch.
Ist Physalis giftig?
Nur unreife Früchte oder Pflanzenteile enthalten geringe Mengen Solanin. Reife Beeren sind völlig unbedenklich.
Woher kommt der Name „Kapstachelbeere“?
Vom erfolgreichen Anbau in Südafrika (Kapregion), nicht von botanischer Verwandtschaft zur Stachelbeere.
Kann man Physalis selbst anbauen?
Ja – in milden Lagen oder im Kübel auf sonnigen Balkonen. Sie braucht Wärme, nährstoffreichen Boden und viel Licht.
