Oktopus – Intelligenter Meeresbewohner mit kulinarischem Potenzial

Der Oktopus – auch als Krake bekannt – zählt zu den faszinierendsten Meerestieren. Mit acht Armen, einem weichen Körper und beeindruckender Intelligenz gehört er zur Familie der Kopffüßer (Cephalopoda). In der Küche geschätzt für sein zartes Fleisch und seine Vielseitigkeit, ist der Oktopus vor allem im Mittelmeerraum fester Bestandteil traditioneller Gerichte.

Was ist Oktopus eigentlich?

Oktopoden sind Weichtiere ohne Skelett, mit acht kräftigen Armen und Saugnäpfen. Die bekannteste Art für den Verzehr ist der Gemeine Oktopus (Octopus vulgaris). Er kann bis zu 10 kg wiegen, wird jedoch meist mit einem Gewicht von 1–2 kg gefangen. Sein Fleisch ist weiß, eiweißreich und hat – richtig zubereitet – eine angenehm feste, aber zarte Textur.

Herkunft & Fang

Oktopusse leben in allen Weltmeeren, bevorzugt jedoch in wärmeren Küstenregionen mit felsigem Grund. Hauptherkunftsländer für den Verzehr sind Spanien, Portugal, Marokko, Griechenland und Japan. Die Tiere werden traditionell mit Körben, Reusen oder Tauchfang gefangen. Nachhaltige Fangmethoden setzen auf selektive Techniken mit geringer Beifangrate.

Varianten & Verarbeitung

Im Handel erhältlich sind frische, tiefgekühlte, vorgekochte oder eingelegte Oktopusprodukte. Tiefkühlen ist oft sogar vorteilhaft: Das Einfrieren bricht Muskelstrukturen auf und macht das Fleisch zarter. In der Küche wird er häufig gekocht, gegrillt oder mariniert. Beliebt sind ganze Tiere, Armstücke oder dünn geschnittene Carpaccio-Scheiben.

Verwendungstipps & Rezeptideen

Oktopus harmoniert mit Olivenöl, Knoblauch, Zitrone, Chili, Paprika und frischen Kräutern. Gekocht mit Korken (altes Küchentrick), auf dem Grill oder als Salat – seine Zubereitung erfordert Zeit, belohnt jedoch mit Geschmack und Textur. Besonders beliebt sind „Pulpo a la gallega“ (Spanien) oder griechischer Oktopussalat mit Zitronenöl.

Nährwerte je 100 g (gekocht)

Brennwert82 kcal
Eiweiß15 g
Fett1 g
davon gesättigt0,3 g
Kohlenhydrate2,2 g
Salz0,8 g

Besondere Inhaltsstoffe

Oktopus liefert hochwertiges Eiweiß, Vitamin B12, Niacin, Kupfer, Selen und Taurin. Seine Omega-3-Gehalte sind moderat, dafür enthält er wenig Fett und kaum Cholesterin. Die Aminosäure Taurin wird für Zellschutz, Sehkraft und Herzfunktionen diskutiert. Auch Jod ist in nennenswerter Menge enthalten.

Ernährungsphysiologische Bedeutung

Mit wenig Fett und hohem Eiweißanteil ist Oktopus gut für kalorienbewusste Ernährung geeignet. Er trägt zur Versorgung mit essenziellen Mikronährstoffen bei und bietet eine maritime Proteinquelle für mediterrane oder asiatische Gerichte. Wegen seines geringen Quecksilbergehalts ist er auch für Schwangere empfehlenswert – in moderaten Mengen.

Daten, Fakten und Wissenswertes

  • Lateinischer Name: Octopus vulgaris
  • Armlänge: Bis zu 1 Meter
  • Lebensraum: Weltweit, vor allem in Küstenregionen
  • Intelligenz: Extrem lernfähig, lösungsorientiert
  • Schutzmechanismus: Tinte zur Flucht, Farbwechsel zur Tarnung
  • Küche: Spanisch, Griechisch, Japanisch, Portugiesisch

Oktopus ist Zutat von …

  • Pulpo a la gallega (gekocht, mit Paprika & Kartoffeln)
  • Griechischer Oktopussalat mit Zitrone
  • Oktopus-Carpaccio mit Olivenöl
  • Japanisches Tako-Sushi
  • Gegrillter Oktopus mit Knoblauchöl

FAQ – Häufige Fragen zu Oktopus

Wie wird Oktopus zart?
Durch Einfrieren vor dem Garen, oder durch langes Kochen bei niedriger Temperatur. Manche Köche schwören auf Korken im Kochwasser.

Ist Oktopus nachhaltig?
Je nach Fanggebiet und Methode. Achte auf Herkunft (z. B. MSC-Siegel) und nachhaltige Fangtechnik (Reusen, Körbe).

Kann man Oktopus roh essen?
Ja – zum Beispiel als Sushi oder Sashimi, jedoch nur bei absolut frischer Ware und sachgerechter Zubereitung.