
Einleitung
Einkorn – ein Urgetreide mit Geschichte. Die kleinen goldenen Körner galten schon in der Jungsteinzeit als wichtiges Grundnahrungsmittel und feiern heute ihr Comeback in der bewussten Ernährung. Wer auf ursprüngliche Sorten, feinen Geschmack und wertvolle Inhaltsstoffe achtet, wird mit Einkorn seine Freude haben.
Definition & Einordnung
Einkorn (Triticum monococcum) zählt zu den ältesten kultivierten Getreidearten der Welt. Es gehört zur Familie der Süßgräser und wird zu den sogenannten „Urgetreiden“ gezählt – gemeinsam mit Emmer und Dinkel. Botanisch zeichnet sich Einkorn durch nur ein Korn pro Ährenspindelabschnitt aus, was ihm auch den Namen eingebracht hat.
Im Vergleich zum modernen Weizen besitzt Einkorn ein einfacheres Genom und ist nicht mit anderen Arten gekreuzt worden. Dies macht es besonders ursprünglich, aber auch anspruchsvoller im Anbau und weniger ertragreich. Dennoch begeistert Einkorn durch seinen nussig-feinen Geschmack und seine gelbliche Farbe – letzteres aufgrund des hohen Gehalts an Carotinoiden.


Herstellung
Die Ernte von Einkorn erfolgt ähnlich wie bei anderen Getreidesorten, allerdings ist der Halm deutlich höher und feiner, was spezielle Erntetechniken erfordert. Nach dem Drusch wird das Korn meist geschält, da Einkorn ein spelztragendes Getreide ist – das heißt, das Korn ist fest mit einer Hülle verwachsen, die erst maschinell entfernt werden muss.
Für die Weiterverarbeitung wird Einkorn anschließend gemahlen, gepresst oder geschrotet. Mehl aus Einkorn eignet sich besonders für feine Gebäcke und Pfannkuchen, während geschliffenes Einkorn auch als ganze Beilage gekocht werden kann.
Herkunft
Einkorn stammt ursprünglich aus dem Gebiet des sogenannten „Fruchtbaren Halbmonds“ – einer Region, die sich vom heutigen Südostanatolien über Syrien bis in den Irak erstreckt. Archäologische Funde datieren den Anbau von Einkorn auf etwa 10.000 Jahre zurück, was es zu einem der ersten domestizierten Getreide macht.
Heute erlebt Einkorn vor allem in Europa, speziell in Österreich, Deutschland und der Schweiz, ein Revival – insbesondere im ökologischen Landbau. Der nachhaltige Anbau auf kleinen Flächen und die robuste Natur des Getreides machen es für Bio-Landwirte interessant.


Einkorn ist Zutat von
• Urgetreide-Brot
• Vollkorn-Nudeln
• Getreideflocken für Müsli
• Kekse und feine Backwaren
• pflanzliche „Milch“-Alternativen

Nährwerte
Einkorn liefert viele hochwertige Nährstoffe und hat im Vergleich zu modernem Weizen einen deutlich höheren Gehalt an Carotinoiden und Mineralstoffen. Besonders für Menschen mit ernährungsbewusstem Lebensstil ist das Urgetreide interessant.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 340 kcal |
Fett | 2,5 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,4 g |
Kohlenhydrate | 63 g |
– davon Zucker | 1,2 g |
Eiweiß | 15 g |
Salz | 0,01 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Einkorn ist besonders reich an Lutein – einem Carotinoid, das antioxidative Eigenschaften besitzt und eine wichtige Rolle für die Augengesundheit spielt. Zudem enthält es mehr Zink, Eisen und Magnesium als viele moderne Weizensorten.
Auch der Gehalt an Beta-Glucanen und resistenter Stärke kann sich positiv auf die Verdauung auswirken. Aufgrund des niedrigen Ertrags und seiner ursprünglichen Form wird Einkorn nicht mit Zusatzstoffen behandelt oder intensiv gezüchtet.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Als Urgetreide ist Einkorn eine wertvolle Alternative für Menschen, die sich bewusst und naturnah ernähren möchten. Die enthaltenen Mineralstoffe und Antioxidantien unterstützen Immunsystem und Zellschutz.
Allerdings enthält Einkorn wie alle Weizenarten Gluten und ist daher für Zöliakie-Betroffene nicht geeignet. Die spezielle Zusammensetzung des Glutens in Einkorn kann aber für Menschen mit milder Glutensensitivität verträglicher sein – dies sollte individuell getestet werden.
Verwendungstipps & Rezeptideen
• Einkorn-Pfannkuchen mit Apfelkompott
• Urgetreidebrot mit Sauerteig
• Einkornreis als Beilage zu Gemüsegerichten
• Frühstücksbrei aus geschrotetem Einkorn
• Einkorn-Mürbeteig für Kekse und Tartes


Daten, Fakten und Wissenswertes
• Botanischer Name: Triticum monococcum
• Anbau seit über 10.000 Jahren
• Enthält besonders viel Lutein
• Gilt als eine der ältesten kultivierten Pflanzen der Menschheit
• Hat nur ein Korn pro Ährenglied
• Wird oft in Bio-Qualität angebaut
FAQ
Ist Einkorn glutenfrei?
Nein, Einkorn enthält Gluten und ist daher für Menschen mit Zöliakie nicht geeignet.
Wie unterscheidet sich Einkorn von Emmer?
Einkorn hat ein einfacheres Genom, nur ein Korn pro Spindelglied und einen höheren Luteingehalt.
Wo kann man Einkorn kaufen?
In gut sortierten Bio-Supermärkten, Reformhäusern und im Onlinehandel.
