
Einleitung
Der Wels zählt zu den eindrucksvollsten Süßwasserfischen Europas. Mit seiner beeindruckenden Größe, dem charakteristischen Barteln-Maul und seinem festen, aromatischen Fleisch ist er nicht nur bei Anglern, sondern auch in der gehobenen Gastronomie beliebt. In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf Biologie, Herkunft und Bedeutung dieses faszinierenden Raubfisches.
Definition & Einordnung
Der Europäische Wels (Silurus glanis) gehört zur Ordnung der Welsartigen (Siluriformes) und ist der größte in Europa heimische Süßwasserfisch. Er zählt zur Familie der Echten Welse (Siluridae). Charakteristisch sind seine langen, bartelartigen Fühler an Ober- und Unterkiefer, seine schuppenlose, schleimige Haut sowie der flache, breite Kopf mit großem Maul. Welse sind benthopelagische Raubfische, die vor allem in langsam fließenden Flüssen, Altarmen und Seen leben. Sie jagen vorwiegend in der Dämmerung oder nachts und ernähren sich von Fischen, Krebsen und Fröschen, gelegentlich auch von Kleinsäugern oder Wasservögeln. Der Wels wird in der internationalen Fischerei unter dem Namen „Wels Catfish“ oder schlicht „Silurus“ gehandelt und ist für seine markante, leicht fettige Fleischtextur bekannt.


Fang
Welse werden sowohl durch traditionelle Fischerei als auch durch Aquakultur gewonnen. Wildfänge stammen häufig aus Flüssen wie Donau, Dnjestr oder Po sowie aus Seen mit strukturreichen Uferbereichen. Die Fischerei erfolgt meist mit Stellnetzen oder Angelleinen. In der Aquakultur werden Welse unter kontrollierten Bedingungen in Teichen oder Kreislaufanlagen gezüchtet. Die Zucht ist vor allem in Ungarn, Tschechien, Deutschland und Polen verbreitet. Der Vorteil: konstante Qualität, bessere Hygienebedingungen und geringere Belastung der Wildbestände. Die Schlachtung erfolgt meist durch Betäubung mit Strom oder Kohlendioxid, anschließend wird der Fisch verarbeitet, gekühlt und meist als Filet in den Handel gebracht.
Herkunft
Der natürliche Lebensraum des Europäischen Welses erstreckt sich von Frankreich über Mittel- und Osteuropa bis nach Westasien. Große Populationen finden sich heute vor allem in Flusssystemen wie Donau, Elbe, Rhein, Dnjestr und Wolga. Ursprünglich kam er auch im Aralsee-Becken vor, wurde aber vielerorts künstlich angesiedelt. Inzwischen wird Wels weltweit in Aquakulturanlagen gehalten, vor allem in Europa und Teilen Asiens. Die Herkunftsangabe auf Verpackungen („aus Binnenfischerei“ oder „aus Aquakultur“) erlaubt eine grobe Rückverfolgung, jedoch ohne Herkunft auf Betriebsebene. Besonders hochwertige Zuchtwelse stammen häufig aus Deutschland, Polen oder Tschechien, wo strenge EU-Regeln zur Futtermittel- und Wasserqualität gelten.


Wels ist Zutat von
• Fischfrikadellen und Fischstäbchen
• Geräucherter Wels als Brotbelag
• Welsfilet in Currys und Eintöpfen
• Grillgerichte in der Sommerküche
• Fertiggerichte mit Fisch aus der Kühlung

Nährwerte
Wels liefert eine nährstoffreiche Kombination aus Eiweiß, Spurenelementen und gesunden Fettsäuren. Besonders bemerkenswert ist der geringe Anteil gesättigter Fettsäuren bei gleichzeitig hohem Proteingehalt. Das macht ihn ideal für bewusste Ernährungsformen – vom Muskelaufbau bis zur kalorienarmen Kost.
Nährwerte | pro 100g |
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Brennwert | 94 kcal |
Fett | 3,0 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,7 g |
Kohlenhydrate | 0 g |
– davon Zucker | 0 g |
Eiweiß | 18,0 g |
Salz | 0,1 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Omega-3-Fettsäuren machen Wels zu einem Fisch mit wertvoller Herz-Kreislauf-Wirkung. Darüber hinaus enthält er Selen – ein Antioxidans, das zum Zellschutz beiträgt – sowie Vitamin D und Phosphor. Aufgrund seiner guten Verdaulichkeit wird Wels auch in der Schonkost und bei Diäten empfohlen. Zusatzstoffe sind bei frischem Wels unüblich.


Daten, Fakten und Wissenswertes
• Größter europäischer Süßwasserfisch
• Welse werden bis zu 2,5 m lang und über 100 kg schwer
• Verbreitet in Donau, Elbe, Rhein und osteuropäischen Gewässern
• Lateinischer Name: Silurus glanis
• Zunehmend beliebter Fisch in der gehobenen Küche
FAQ
Wie schmeckt Wels?
Mild, leicht nussig, mit fester Textur.
Ist Wels nachhaltig?
Ja, vor allem aus EU-Aquakultur mit kontrollierter Aufzucht.
Gibt es Gräten?
Kaum – das macht ihn sehr familienfreundlich.
Kann ich Wels einfrieren?
Ja, frisch filetierter Wels lässt sich sehr gut einfrieren.
Wie bereite ich ihn zu?
Ideal zum Braten, Grillen oder Dünsten – er bleibt saftig.
