
Einleitung
Er ist ein echter Allrounder in europäischen Gewässern und beliebt bei Feinschmeckern wie Anglern gleichermaßen: der Barsch. Mit seinem charakteristischen Rückenflossenkamm, dem zarten, aromatischen Fleisch und seiner Anpassungsfähigkeit gehört er zu den spannendsten Süßwasserfischen Europas. Dieser Beitrag nimmt Sie mit in die Welt des Barschs – von der Biologie bis zum Teller.
Definition & Einordnung
Der Flussbarsch (Perca fluviatilis) gehört zur Familie der Echten Barsche (Percidae) innerhalb der Ordnung der Barschartigen (Perciformes). Er ist in ganz Eurasien weit verbreitet und zählt zu den typischen Vertretern der Süßwasserfauna. Typisch sind seine senkrechten dunklen Streifen auf grünlichem Grund und die rötlich gefärbten Bauch- und Afterflossen. Erwachsene Barsche erreichen je nach Lebensraum Längen zwischen 15 und 45 cm – in Ausnahmefällen sogar über 50 cm.
Biologisch bemerkenswert ist seine Räuberrolle im Ökosystem: Er ernährt sich als Jungfisch von Plankton, später vor allem von Insektenlarven, Kleinkrebsen und kleinen Fischen. Die Art ist eng verwandt mit dem amerikanischen Yellow Perch (Perca flavescens) und gehört zu den wichtigsten Fischarten für die Binnenfischerei Mitteleuropas.


Fang
Barsche werden überwiegend in Seen, Flüssen und Kanälen mit Netzen oder Angeln gefangen. Der kommerzielle Fang erfolgt meist mit Kiemennetzen oder Reusen, wobei besonders auf nachhaltige Fangmethoden geachtet wird, um Jungfische zu schonen. In Deutschland spielt der Barschfang im Rahmen der Binnenfischerei und auch für Angelvereine eine bedeutende Rolle.
Auch die Freizeitfischerei trägt zur regionalen Nutzung bei, da Barsche relativ einfach zu befischen sind – besonders in den warmen Monaten. Zunehmend beliebt ist auch das sogenannte Streetfishing in Städten, wo Barsche aus Flüssen oder Kanälen direkt geangelt werden.
Herkunft
Der Barsch ist in fast ganz Europa verbreitet – von Irland über Skandinavien bis nach Russland. Auch in Asien erstreckt sich sein Lebensraum bis nach Zentralasien und in die Mongolei. In Deutschland kommt der Flussbarsch in nahezu allen Süßwassergewässern vor, insbesondere in klaren, sauerstoffreichen Seen und langsam fließenden Flüssen.
Er wurde außerdem in zahlreiche Seen künstlich eingesetzt, etwa in Neuseeland, Südafrika oder Australien, wo er teilweise als invasive Art gilt. In Europa jedoch ist er ein fester Bestandteil der natürlichen Gewässerökologie und trägt dort zur Stabilität des Nahrungsnetzes bei.


Barsch ist Zutat von
– Fischpfannen
– Barschfilet in Butter gebraten
– Fischsuppe oder Bouillabaisse
– Matjes- oder Räucherfisch-Variationen
– Aufläufe mit Gemüse und Barschfilet
– Sushi (selten)
– Fischfrikadellen oder Fisch-Burger

Nährwerte
Das Fleisch des Barschs ist besonders mager, eiweißreich und gut verdaulich. Es enthält kaum Kohlenhydrate, aber viele Vitamine und Mineralstoffe. Ideal für eine bewusste Ernährung und für alle, die Fisch mit mildem Geschmack bevorzugen.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 85 kcal |
Fett | 1,0 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,2 g |
Kohlenhydrate | 0,0 g |
– davon Zucker | 0,0 g |
Eiweiß | 19,0 g |
Salz | 0,1 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Barschfleisch enthält hochwertige Proteine, Vitamin D, Vitamin B12 sowie wichtige Spurenelemente wie Selen und Jod. Durch den niedrigen Fettgehalt eignet es sich hervorragend für leicht bekömmliche Diäten. Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und unterstützen Herz-Kreislauf und Gehirnfunktion.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Durch seine Nährstoffdichte ist der Barsch besonders wertvoll für eine ausgewogene Ernährung. Er liefert essentielle Aminosäuren, Vitamine der B-Gruppe und ist eine gute Jodquelle – ideal bei Schilddrüsenunterfunktion. Auch in der Kindernährung oder in der Ernährung älterer Menschen findet Barsch wegen seiner guten Verträglichkeit regelmäßig Anwendung.
Verwendungstipps & Rezeptideen
Barschfilet ist fest, weiß und lässt sich hervorragend in der Pfanne braten oder dünsten. Beliebt sind Rezepte wie:
– Barschfilet mit Zitronenbutter
– Gebackener Barsch auf mediterranem Gemüse
– Fischragout mit Barsch
– Barsch mit Mandelkruste
– Gerichte aus der Skandinavischen Küche


Daten, Fakten und Wissenswertes
– Verbreitet in ganz Europa und Asien
– Gehört zur Familie der Percidae (Echte Barsche)
– Sehr beliebter Zielfisch für Angler
– Ideal für Diäten durch niedrigen Fettanteil
– Trägt zur Kontrolle von Weißfisch-Beständen bei
– Hoher Stellenwert in Skandinavien
– Wurde in Neuseeland als invasive Art eingestuft
FAQ
Ist Barsch grätenreich?
Er enthält feine Gräten, die sich beim Filetieren gut entfernen lassen.
Wird Barsch in Aquakultur gezüchtet?
Nein, der Flussbarsch wird fast ausschließlich wild gefangen.
Wie schmeckt Barsch?
Mild, leicht süßlich, mit festem, weißem Fleisch.
