Umfassende Warenkunde: Pastinaken
Inhaltsverzeichnis:
Zusammenfassende Beschreibung und Warenkunde der Pastinaken
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Allgemeine Informationen:
- Botanischer Name: Pastinaca sativa.
- Gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
- Historisch in Europa und Asien kultiviert, bevor die Kartoffel in Europa eingeführt wurde.
- Wurde in der mittelalterlichen Küche häufig verwendet.
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Erscheinungsbild:
- Wurzelgemüse, ähnlich in Form und Größe wie Karotten, aber blasser – meist weiß oder cremefarben.
- Glatt, mit einer festen Textur.
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Geschmack und Textur:
- Süßlich mit einer erdigen Note, ähnlich wie eine Kombination aus Karotte und Sellerie.
- Wird beim Kochen weicher, behält jedoch eine leicht nussige Note.
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Nährwert und Gesundheitsvorteile:
- Reich an Vitamin C, Folsäure und Ballaststoffen.
- Enthält auch Kalium, Magnesium und Zink.
- Antioxidative Eigenschaften, die zum Schutz vor chronischen Krankheiten beitragen können.
- Kann Verdauung unterstützen und zur allgemeinen Darmgesundheit beitragen.
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Lagerung und Haltbarkeit:
- An einem kühlen, dunklen Ort lagern, idealerweise im Gemüsefach des Kühlschranks.
- Kann bis zu 2-3 Wochen gelagert werden, wenn sie richtig aufbewahrt werden.
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Zubereitung und Verwendung in der Küche:
- Kann roh, gebraten, gekocht, gebacken oder püriert verwendet werden.
- Häufig in Suppen, Eintöpfen oder als Beilage.
- Die äußere Haut kann geschält werden, ist aber nicht zwingend notwendig, besonders wenn sie gut gereinigt wird.
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Kulturelle und historische Bedeutung:
- Einst ein Hauptnahrungsmittel in vielen europäischen Kulturen, bevor es von der Kartoffel verdrängt wurde.
- Erlebt in jüngster Zeit eine Renaissance in der modernen Küche, insbesondere in der gehobenen Gastronomie.
Andere Bezeichnungen sind:
deutsch: Pastinake, Hirschmöhre, Hirtzaug, Hirtzkraut, Hirtzmarelle, Germanenwurzel, Moorwurzel, Pestknochen
englisch: parsnip
französisch: panais
spanisch: chirivia
russisch: Пастернак
Ursprünge und Geschichte der Pastinaken
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Definition: Die Pastinake (Pastinaca sativa) ist eine Wurzelgemüseart, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört. Sie ähnelt äußerlich einer weißen Karotte.
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Antike Zeit:
- Pastinaken wurden bereits von den alten Griechen und Römern kultiviert.
- In einigen antiken Schriften wurden sie sogar als Heilmittel oder als aphrodisierende Nahrungsmittel beschrieben.
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Mittelalter:
- Die Pastinake war in Europa ein Hauptnahrungsmittel, bevor die Kartoffel in Europa eingeführt wurde.
- Sie wurde in vielen traditionellen Rezepten verwendet und galt als Grundnahrungsmittel für die breite Bevölkerung.
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Neuzeit:
- Mit der Einführung der Kartoffel in Europa im 16. Jahrhundert begann die Beliebtheit der Pastinake zu schwinden.
- Im 20. Jahrhundert erlebte sie jedoch ein Wiederaufleben in der Gourmet-Küche und als gesundes Wurzelgemüse in der Ernährung.
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Nährstoffprofil:
- Die Pastinake ist reich an Vitaminen (insbesondere Vitamin C und Folsäure) und Mineralstoffen.
- Sie enthält auch Ballaststoffe, die gut für die Verdauung sind.
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Kulturelle Bedeutung:
- In einigen Kulturen wurden Pastinaken traditionell während des Winters geerntet, da Kälte den Zucker in den Wurzeln konzentriert und sie süßer macht.
- Es gibt viele traditionelle Rezepte in verschiedenen Kulturen, die Pastinaken verwenden, von Suppen bis zu Eintöpfen.
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Moderne Nutzung:
- Heute werden Pastinaken in vielen Ländern angebaut und finden in einer Vielzahl von kulinarischen Anwendungen Verwendung, von Pürees bis zu Röstgemüse.
- Aufgrund ihres süßen Geschmacks werden sie oft mit anderen Gemüsesorten kombiniert, um den Geschmack auszugleichen.
Nährwerte und Inhaltsstoffe der Pastinaken
Nährwerte pro 100 g frische Pastinaken:
- Energie: 75 kcal
- Protein: 1,2 g
- Kohlenhydrate: 18 g
- Zucker: 4,8 g
- Ballaststoffe: 4,9 g
- Fett: 0,3 g
- Gesättigte Fettsäuren: 0,1 g
- Vitamin C: 17 mg
- Vitamin E: 1,5 mg
- Kalium: 375 mg
- Calcium: 36 mg
- Eisen: 0,7 mg
Quelle: USDA
Allergene
- Furocumarine:
- Hauptverantwortliche für allergische Reaktionen bei Pastinaken.
- Natürliche Verbindungen, die in einigen Pflanzen vorkommen.
- Können Photodermatitis auslösen, eine Hautreaktion, die sich verschlimmert, wenn die betroffene Hautstelle dem Sonnenlicht ausgesetzt wird.
- Symptome:
- Rötung der Haut
- Brennendes Gefühl oder Jucken
- Schwellung und Blasenbildung (in schweren Fällen)
- Risikogruppen:
- Menschen, die bereits gegen andere Stoffe allergisch sind, könnten ein erhöhtes Risiko für eine Pastinakenallergie haben.
- Diejenigen, die häufig und in großen Mengen rohe Pastinaken konsumieren.
- Verarbeitung und Allergierisiko:
- Das Kochen von Pastinaken kann die Menge an Furocumarinen reduzieren, eliminiert das Allergierisiko jedoch nicht vollständig.
- Der Hautkontakt mit rohen Pastinaken sollte, insbesondere bei bekannter Empfindlichkeit, vermieden werden.
- Prävention:
- Handschuhe tragen beim Schälen und Schneiden von rohen Pastinaken.
Dieser Abschnitt dient allgemeinen Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat angesehen werden.
Spezialitäten aus Pastinaken
Hier sind einige Spezialitäten und Gerichte, die aus Pastinaken gemacht werden oder Pastinaken als Hauptzutat enthalten:
1. Pastinakenpüree:
- Pastinaken werden gekocht und dann zu einem glatten Püree verarbeitet.
- Oft mit Butter, Sahne, Salz und Pfeffer gewürzt.
2. Pastinakenchips:
- Dünne Scheiben von Pastinaken werden gebraten oder im Ofen geröstet, bis sie knusprig sind.
3. Pastinakensuppe:
- Cremige Suppe, in der Pastinaken mit anderen Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch und manchmal Kartoffeln kombiniert werden.
4. Gebratene Pastinaken:
- Ganze oder halbierte Pastinaken werden im Ofen geröstet, oft mit Honig oder Ahornsirup glasiert.
5. Pastinakenkuchen:
- Ein Dessert ähnlich wie Karottenkuchen, aber mit geriebenen Pastinaken als Hauptzutat.
6. Eintöpfe und Schmorgerichte:
- Pastinaken werden oft in Eintöpfen, Ragouts oder anderen Schmorgerichten verwendet, wo sie ihre Süße und Textur hinzufügen.
7. Pastinakenrisotto:
- Ein cremiges Reisgericht, bei dem Pastinaken in kleine Würfel geschnitten und während des Kochens hinzugefügt werden.
8. Pastinakensalat:
- Roh geriebene oder dünn geschnittene Pastinaken, die mit verschiedenen Dressings und anderen Gemüsesorten gemischt werden.
9. Pastinakengnocchi:
- Kleine Teigklöße, die aus einer Mischung von Pastinakenpüree, Mehl und Ei hergestellt werden.
10. Pastinakenbratlinge:
- Pastinaken werden gerieben und mit anderen Zutaten vermischt, um Bratlinge oder Frikadellen zu formen, die dann gebraten werden.
Haltbarkeit und Lagerung
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Haltbarkeit von Pastinaken:
- Frische Pastinaken: Bei optimalen Lagerbedingungen halten sie bis zu 2-3 Wochen.
- Gekochte Pastinaken: Im Kühlschrank aufbewahrt, sollten sie innerhalb von 3-4 Tagen verzehrt werden.
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Lagerungsbedingungen für maximale Haltbarkeit:
- Kühle und dunkle Orte: Ideal sind Temperaturen zwischen 0 und 4°C.
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit verhindert das Schrumpfen des Gemüses. Ein Gemüsefach im Kühlschrank eignet sich oft gut.
- Lagern in perforierten Plastiktüten oder in einem Stoffbeutel: Dies hilft, die richtige Feuchtigkeitsbalance zu erhalten.
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Tipps zur Lagerung:
- Pastinaken nie neben reifendem Obst lagern, da dieses Ethylen abgibt, was den Alterungsprozess von Gemüse beschleunigen kann.
- Vermeiden Sie es, Pastinaken zu waschen, bevor Sie sie lagern. Wasser kann zu Fäulnis führen.
- Das Grün entfernen: Bevor Pastinaken gelagert werden, sollte man das Grün entfernen, um die Haltbarkeit zu verlängern.
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Gefrieren von Pastinaken:
- Pastinaken können auch eingefroren werden, aber es ist ratsam, sie vorher kurz zu blanchieren (für etwa 2-3 Minuten).
- Nach dem Blanchieren sollten sie schnell in kaltem Wasser abgekühlt und dann in Gefrierbeuteln oder -behältern verpackt werden. So sind sie bis zu 12 Monate haltbar.
Vegetarisch & Vegan
Pastinaken sind rein vegan und somit auch ein vegetarisches Lebensmittel.
Pastinaken in Sage, Brauchtum, Mythen und Legende.
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Antike Verwendung: In der Antike glaubte man, dass Pastinaken sowohl heilende Eigenschaften hatten als auch die Fruchtbarkeit fördern könnten. Sie wurden häufig in medizinischen Rezepturen und als Aphrodisiakum verwendet.
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Mittelalterliche Bräuche: Im Mittelalter wurden Pastinaken oft bei Festen und Feiern serviert. Sie wurden als nahrhaft und heilend angesehen.
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Aberglaube: Es gab den Glauben, dass der Verzehr von Pastinaken vor einem langen Reiseantritt Schutz und Stärke bieten würde. Dieser Aberglaube basierte auf der dichten Nährstoffzusammensetzung der Wurzel.
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Kulinarische Traditionen: Pastinaken wurden oft in traditionellen Eintöpfen und Pürees verwendet. In Großbritannien zum Beispiel sind sie ein beliebter Bestandteil des Sonntagsbratens.
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Symbolik in der Literatur: In einigen literarischen Werken des Mittelalters und der Renaissance symbolisieren Pastinaken Reinheit und Demut, möglicherweise wegen ihrer weißen Farbe und ihrer unterirdischen Wachstumsweise.
Videos
Doku-Video zum Thema Pastinaken:
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Quellen
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