
Einleitung
Cashewkerne sind aus der modernen Küche kaum mehr wegzudenken. Ob pur, geröstet, als Mus oder vegane Käsealternative – ihr süßlich-mildes Aroma und die feine Cremigkeit begeistern Genießer und Gesundheitsbewusste gleichermaßen.
Doch hinter dem zarten Kern verbirgt sich eine aufwendige Verarbeitung und eine botanische Besonderheit. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Cashews so wertvoll macht, wie sie gewonnen werden und warum sie zu den vielseitigsten Pflanzensamen überhaupt gehören.
Definition & Einordnung
Cashewkerne sind die Samen des Cashewbaums (Anacardium occidentale), der zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) gehört. Botanisch gesehen handelt es sich nicht um echte Nüsse, sondern um Steinfrüchte mit einem einzelnen Kern, der in einer nierenförmigen, harzreichen Schale liegt.
Der Cashewbaum stammt ursprünglich aus Brasilien, wurde aber ab dem 16. Jahrhundert durch portugiesische Kolonialherren in andere tropische Regionen wie Indien, Afrika und Südostasien verbreitet. Heute zählen Indien, Vietnam, Nigeria und die Elfenbeinküste zu den größten Anbauländern.
Cashews werden oft mit Erdnüssen oder Mandeln verglichen, zeichnen sich jedoch durch eine besonders milde, leicht süßliche Note und eine feine Textur aus. In der internationalen Küche sind sie als Snack, Mus oder vegane Zutat gleichermaßen beliebt.


Herstellung
Die Herstellung von Cashewkernen ist ein mehrstufiger Prozess, der größtenteils in Handarbeit erfolgt. Der Cashewbaum bildet einen auffälligen, essbaren Fruchtstiel – den sogenannten Cashewapfel – an dessen Spitze sich die eigentliche Cashewnuss befindet.
Nach der Ernte werden die Cashewäpfel meist zu Saft verarbeitet, während die Nüsse vorsichtig entfernt, getrocknet und anschließend geröstet oder mit heißem Dampf behandelt werden, um das giftige Schalenöl (Anacardsäure) unschädlich zu machen.
Anschließend erfolgt das Knacken per Hand oder maschinell, das Entfernen der inneren Haut (Testa) und eine abschließende Sortierung nach Größe und Qualität. Der gesamte Prozess ist arbeitsintensiv, weshalb Cashewkerne weltweit als relativ hochwertiges Produkt gelten.
Herkunft
Cashewbäume stammen ursprünglich aus dem tropischen Tiefland Brasiliens. Durch den kolonialen Seehandel gelangten sie bereits im 16. Jahrhundert nach Indien und Afrika. Heute wird der Großteil der weltweiten Ernte in Westafrika (insbesondere in der Elfenbeinküste), in Indien und Vietnam verarbeitet und exportiert.
In vielen dieser Anbaugebiete erfolgt die Verarbeitung noch manuell, was arbeitsrechtliche und faire Handelsbedingungen zu einem zentralen Thema gemacht hat. Fairtrade-zertifizierte Cashewkerne gewinnen deshalb zunehmend an Bedeutung – insbesondere in Europa.


Cashewkerne sind Zutat von
• Nussmischungen und Snacks
• pflanzlichen Brotaufstrichen
• veganem Cashewkäse
• Cashewmus und Cashewmilch
• Currys und asiatischen Wok-Gerichten
• Energieriegeln und Müslis
• Desserts, Eiscremes und Pralinen
• Feinkostsalaten und Bowls

Nährwerte
Cashewkerne sind energiereich, aber vergleichsweise fettärmer als andere Nüsse. Sie enthalten hochwertige pflanzliche Eiweiße, viele ungesättigte Fettsäuren, Magnesium und Tryptophan – eine Vorstufe des „Glückshormons“ Serotonin.
Insbesondere in vegetarischer und veganer Ernährung leisten sie durch ihre Nährstoffdichte einen wertvollen Beitrag.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 570 kcal |
Fett | 42 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 8 g |
Kohlenhydrate | 30 g |
– davon Zucker | 6 g |
Eiweiß | 18 g |
Salz | 0.03 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Cashewkerne sind reich an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Ölsäure, die zur Aufrechterhaltung eines gesunden Cholesterinspiegels beitragen kann.
Sie enthalten zudem Tryptophan, eine Aminosäure, die im Körper zur Bildung von Serotonin benötigt wird – was ihnen den Ruf als „Stimmungsaufheller“ eingebracht hat.
Außerdem liefern Cashews nennenswerte Mengen an Magnesium, Zink, Eisen, Phosphor und Vitamin B1. Diese Kombination macht sie besonders wertvoll für Nerven, Muskeln, Energiestoffwechsel und Immunsystem.
Anders als viele andere Nüsse sind Cashews relativ arm an Oxalsäure und gut verträglich. Zusatzstoffe sind in naturbelassenen Kernen nicht enthalten – allerdings können gesalzene oder aromatisierte Produkte Zusätze wie Aromen oder Konservierungsmittel enthalten.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Cashewkerne gelten als ausgewogenes pflanzliches Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte. Sie liefern Energie, gesunde Fette und essenzielle Mineralstoffe, ohne die Verdauung zu belasten.
In der vegetarischen und veganen Ernährung sind sie besonders beliebt, da sie Eiweiß und Eisen enthalten – zwei Nährstoffe, auf die bei rein pflanzlicher Kost geachtet werden sollte.
Der moderate Fettgehalt im Vergleich zu anderen Nüssen macht sie zudem ideal für Menschen, die bewusst genießen möchten. Gleichzeitig sorgen Ballaststoffe und Proteine für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl.
Dank ihres geringen Gehalts an Allergenen und Oxalsäure gelten Cashewkerne außerdem als gut verträglich – mit Ausnahme bei seltenen Cashewallergien oder in Fällen von Nickelunverträglichkeit.
Verwendungstipps & Rezeptideen
Cashewkerne lassen sich süß und herzhaft verwenden. Besonders beliebt sind sie:
- als Snack – geröstet, gesalzen oder naturbelassen
- in Currys oder Wokgerichten – für Biss und Aroma
- als Zutat in veganem Käse oder Cashew-Creme
- für Cashewmilch – eine laktosefreie Milchalternative
- in Desserts wie Raw Cakes oder Energy Balls
- zu Müslis, Bowls oder Salaten als Topping
Rezeptidee: Cashew-Curry mit Süßkartoffel und Kokosmilch – einfach Cashews kurz anrösten, mit Gemüse und Currypaste in Kokosmilch köcheln und mit Reis servieren.


Daten, Fakten und Wissenswertes
• Cashew ist keine echte Nuss, sondern ein Samen
• 90 % der Cashews werden von Hand geschält
• Die Schale enthält hautreizendes Cashewöl
• Cashewkerne sind leicht süßlich im Geschmack
• Fettgehalt niedriger als bei Mandeln oder Macadamia
• Reich an Tryptophan – Vorstufe von Serotonin
• Vietnam ist weltweit größter Exporteur
• Cashewapfel ist essbar, aber schnell verderblich
• Herkunft: Brasilien, heute global verbreitet
FAQ
Warum sind Cashews so teuer?
Die Verarbeitung ist aufwendig, da die Schale giftig ist und größtenteils von Hand entfernt werden muss.
Sind Cashewkerne roh essbar?
Im Handel angebotene „roh“ bezeichnet meist ungeröstete, aber hitzebehandelte Kerne – vollständig rohe Cashews wären gesundheitsschädlich.
Wie bewahrt man Cashewkerne richtig auf?
Luftdicht, trocken und möglichst kühl – ideal ist ein Schraubglas im Vorratsschrank oder Kühlschrank.
Enthalten Cashews Gluten?
Nein – Cashewkerne sind von Natur aus glutenfrei und für Zöliakie-Betroffene geeignet.
Worin unterscheiden sich Cashews von Mandeln?
Cashews sind süßer, weicher und haben einen niedrigeren Fettgehalt. Außerdem gehören sie nicht zu den Rosengewächsen, sondern zu den Sumachgewächsen.
