
Einleitung
Buchweizen klingt zwar wie ein klassisches Getreide – ist es aber nicht! Das Pseudogetreide erfreut sich wachsender Beliebtheit in der modernen Ernährung. Mit seinem nussigen Geschmack und den hervorragenden Nährwerten ist Buchweizen eine echte Alternative für alle, die auf Gluten verzichten möchten oder neue kulinarische Wege gehen wollen.
Definition & Einordnung
Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist kein Getreide, sondern gehört zur Familie der Knöterichgewächse – verwandt etwa mit Rhabarber und Sauerampfer. Dennoch wird er aufgrund seiner stärkehaltigen Körner ähnlich wie echtes Getreide verwendet und zählt deshalb zu den sogenannten „Pseudogetreiden“.
Die dreikantigen, kleinen Körner sind glutenfrei und enthalten wertvolle Aminosäuren. Sie lassen sich sowohl ganz als auch gemahlen nutzen – etwa für Brei, Pfannkuchen oder als Reisersatz. Buchweizen wird heute weltweit angebaut, mit bedeutenden Kulturen in Russland, China, Polen, Frankreich und Deutschland.


Herstellung
Nach der Ernte werden die Buchweizenkörner zunächst getrocknet und gereinigt. Die harte, ungenießbare Samenschale muss mechanisch entfernt werden – ein Prozess, der als „Schälung“ bezeichnet wird. Das so gewonnene Korn wird als ganze Frucht, als Grütze, Flocke oder Mehl weiterverarbeitet.
Für die Herstellung von Buchweizenmehl wird das geschälte Korn gemahlen. Die Verarbeitung erfolgt häufig in traditionellen Steinmühlen, um die Nährstoffe bestmöglich zu erhalten. Für Flocken wird das Korn vorher gedämpft und anschließend gewalzt.
Herkunft
Ursprünglich stammt Buchweizen aus Zentralasien, vermutlich aus dem Raum rund um das heutige Nordchina. Von dort gelangte er über Handelswege nach Osteuropa und wurde im Mittelalter auch in Mitteleuropa populär – besonders in Gebieten mit mageren Böden, wo klassisches Getreide nicht gedeiht.
Heute wird Buchweizen besonders in Russland, China, der Ukraine, Polen und Frankreich kultiviert. In Deutschland erlebt er seit einigen Jahren durch die Nachfrage nach glutenfreien Produkten eine Renaissance – insbesondere in Bio-Betrieben in der Lüneburger Heide oder im Allgäu.


Buchweizen ist Zutat von
– glutenfreien Broten und Backwaren
– Buchweizenpfannkuchen (Blini, Galettes)
– Brei und Porridge
– Müslimischungen und Riegeln
– Nudelprodukten (z. B. Soba-Nudeln)
– glutenfreien Bieren
– Teig für herzhafte Quiches und Crêpes

Nährwerte
Buchweizen punktet mit hochwertigen Kohlenhydraten, wertvollen Eiweißen und wichtigen Mineralstoffen – vor allem Magnesium und Eisen. Er ist von Natur aus glutenfrei und sättigt nachhaltig.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 343 kcal |
Fett | 3,4 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,7 g |
Kohlenhydrate | 71,5 g |
– davon Zucker | 0,9 g |
Eiweiß | 13,3 g |
Salz | 0,01 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Buchweizen enthält das Flavonoid Rutin, das für seine gefäßstärkenden Eigenschaften bekannt ist. Rutin kann helfen, die Kapillarwände zu stabilisieren und wird daher gern zur Unterstützung der Venengesundheit eingesetzt.
Außerdem ist Buchweizen reich an Lysin – einer essenziellen Aminosäure, die in klassischen Getreiden eher wenig vorkommt. Auch die enthaltenen Ballaststoffe tragen zu einer gesunden Verdauung bei.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Für Menschen mit Glutenunverträglichkeit ist Buchweizen eine hervorragende Alternative zu klassischem Getreide. Durch seinen hohen Gehalt an komplexen Kohlenhydraten und pflanzlichem Eiweiß eignet sich Buchweizen auch ideal für Sportler, Kinder und Senioren.
Rutin, Ballaststoffe, Mineralstoffe und antioxidative Pflanzenstoffe machen ihn zu einem wertvollen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
Verwendungstipps & Rezeptideen
– Buchweizenpfannkuchen mit Gemüsefüllung
– Buchweizenbrei mit Apfel und Zimt
– Gekochter Buchweizen als Beilage zu Gemüse
– Flocken für Frühstücksbrei oder Granola
– Buchweizenmehl für Galettes oder Pasta


Daten, Fakten und Wissenswertes
– Botanisch kein Getreide, sondern ein Knöterichgewächs
– Wächst auch auf kargen Böden
– Enthält Rutin, gut für Blutgefäße
– Wird in Russland auch als Kascha (Brei) serviert
– Glutenfrei und vielseitig verwendbar
– In Frankreich beliebt für Galettes
FAQ
Ist Buchweizen glutenfrei?
Ja, Buchweizen enthält kein Gluten und ist daher gut für Menschen mit Zöliakie oder Weizensensitivität geeignet.
Wie wird Buchweizen gekocht?
Die Körner mit Wasser (2:1) ca. 15–20 Minuten köcheln lassen – vorheriges Einweichen nicht notwendig.
Ist Buchweizen roh essbar?
Nur in gekeimter Form – rohe Körner sind schwer verdaulich.
