
Einleitung
Paprika gehört zu den beliebtesten Gemüsesorten der Welt und ist in unzähligen Farben, Formen und Geschmacksvariationen erhältlich. Ob roh, gegrillt, gefüllt oder als Pulver – die Frucht der Gattung Capsicum überzeugt durch ihre Vielseitigkeit und ihren hohen Gehalt an Vitalstoffen. Im folgenden Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf Herkunft, Anbau, Inhaltsstoffe und Verwendung dieses faszinierenden Gemüses.
Definition & Einordnung
Die Paprika (Capsicum annuum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Botanisch zählt sie zu den Beerenfrüchten. Je nach Reifegrad und Sorte variiert die Farbe von grün über gelb und orange bis hin zu intensivem Rot oder Violett. In der Küche wird zwischen süßen Gemüsepaprika und scharfen Chilis unterschieden – beide gehören jedoch zur selben Artengruppe. Das in scharfen Paprika enthaltene Alkaloid Capsaicin ist für die typische Schärfe verantwortlich, fehlt jedoch in den süßen Sorten weitgehend.


Herstellung
Der Anbau von Paprika erfolgt heute weltweit, sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus. In Deutschland findet der Anbau überwiegend unter Glas in wärmeren Regionen wie Rheinland-Pfalz oder Bayern statt. Die Pflanzen bevorzugen nährstoffreiche, gut durchlüftete Böden sowie Temperaturen über 20 °C. Die Fruchtbildung beginnt wenige Wochen nach der Blüte. Geerntet wird meist von Juli bis Oktober. Nach der Ernte erfolgt eine Sortierung nach Farbe und Größe – ein Teil der Ernte wird frisch verkauft, der andere zu Paprikapulver, Pasten oder Konserven weiterverarbeitet.
Herkunft
Die Ursprünge der Paprika liegen in Mittelamerika, insbesondere im heutigen Mexiko und Guatemala. Dort wurde sie bereits vor über 7000 Jahren kultiviert. Mit der Entdeckung Amerikas gelangte die Pflanze nach Europa und breitete sich rasch aus – zunächst in Spanien und Portugal, dann im restlichen Mittelmeerraum. Heute ist Ungarn ein bedeutendes Zentrum der Paprikazucht, vor allem im Bereich Gewürzpaprika. Auch die Türkei, Marokko, Spanien und die Niederlande zählen zu den weltweit wichtigsten Exporteuren für frische Paprika.


Paprika ist Zutat von
– Rohkostsalaten und Gemüsesticks
– Ratatouille und Gemüsepfannen
– Gefüllte Paprika mit Reis, Hack oder Linsen
– Gulasch und ungarischen Eintöpfen
– Paella, Couscous, Shakshuka
– Paprikapulver für Gewürzmischungen und Soßen
– Ajvar, Harissa und Chilipasten

Nährwerte
Paprika ist sehr kalorienarm und reich an Ballaststoffen, Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen. Besonders rote Paprika enthalten teils mehr Vitamin C als Orangen. Auch der Wassergehalt ist hoch, was die Frucht zu einem idealen Snack macht – vor allem in der Rohkostküche und bei kalorienbewusster Ernährung.
Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 28 kcal |
Fett | 0,3 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,0 g |
Kohlenhydrate | 4,8 g |
– davon Zucker | 4,2 g |
Eiweiß | 1,0 g |
Salz | 0,01 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
In Paprika sind zahlreiche bioaktive Substanzen enthalten: Vitamin C, Carotinoide (v. a. Beta-Carotin, Lutein, Zeaxanthin) und in scharfen Varianten Capsaicin. Diese wirken antioxidativ, entzündungshemmend und zellschützend. Rote Paprika enthalten zudem Flavonoide und Anthocyane. Der sekundäre Pflanzenstoff Capsaicin regt den Stoffwechsel an, fördert die Durchblutung und kann schmerzlindernd wirken – weshalb Chiliextrakte auch in Wärmesalben Verwendung finden.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Paprika ist ein wertvoller Bestandteil einer vitaminreichen und antioxidativ wirkenden Ernährung. Sie liefert kaum Fett, aber viele Vitaminen (C, A, E) und Spurenelemente wie Kalium, Magnesium und Eisen. Besonders wichtig: Der hohe Vitamin-C-Gehalt verbessert die Eisenaufnahme pflanzlicher Lebensmittel. Für Schwangere, Veganer und ältere Menschen ist Paprika somit besonders empfehlenswert. Die enthaltenen Carotinoide unterstützen die Sehkraft und schützen vor oxidativem Stress.
Praktische Küchentipps & Haushaltswissen
Frische Paprika sollten fest, glänzend und frei von Druckstellen sein. Gelagert werden sie idealerweise kühl, aber nicht im Kühlschrank – dort verlieren sie Aroma. Zum Schneiden Paprika quer halbieren, Kerne und weiße Trennwände entfernen. Beim Grillen oder Rösten entwickelt Paprika ein süßliches Aroma – die Haut kann anschließend leicht abgezogen werden. In der Vorratshaltung kann Paprika auch eingefroren oder fermentiert werden. Reste lassen sich gut zu Suppen, Soßen oder Dips weiterverarbeiten.


Verwendungstipps & Rezeptideen
– Gefüllte Paprika mit Reis, Hack oder Gemüse
– Geröstete Paprika mit Feta und Olivenöl
– Paprikasoße (z. B. zu Pasta oder Gnocchi)
– Paprika-Tomatensuppe
– Paella mit Paprika und Meeresfrüchten
– Paprika-Sugo für Shakshuka
– Fermentierte Paprikastreifen als Antipasti
Daten, Fakten und Wissenswertes
– Botanischer Name: Capsicum annuum
– Über 50.000 bekannte Sorten weltweit
– Vitamin-C-Gehalt: bis zu 140 mg/100 g (rote Paprika)
– Ungarn ist führend in Paprikapulverproduktion
– 2023: ca. 36 Mio. Tonnen globale Erntemenge
– Farbänderung durch Reifeprozesse, nicht Sortenunterschiede
– Paprika ist botanisch eine Beere


FAQ
Was ist der Unterschied zwischen roter, grüner und gelber Paprika?
Grüne Paprika sind unreif, gelbe und rote sind weiter gereift – letzteres bedeutet süßer im Geschmack und höherer Vitamin-C-Gehalt.
Wie scharf ist Paprika?
Gemüsepaprika enthält kaum Capsaicin und ist mild. Schärfe findet sich eher in Chilis, die zur gleichen Art gehören.
Kann man Paprika einfrieren?
Ja – gewaschen, entkernt und in Stücke geschnitten lassen sie sich gut einfrieren und später für Pfannengerichte oder Suppen verwenden.