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Einleitung

Karotten, auch unter dem Namen Möhren bekannt, gehören zu den beliebtesten und meistverzehrten Gemüsearten in Deutschland. Ihr süßlich-milder Geschmack, ihre leuchtend orange Farbe und ihre vielseitige Verwendbarkeit machen sie sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen besonders beliebt.

Sie werden roh geknabbert, zu Saft verarbeitet, gedünstet, gekocht oder gebacken – und dabei liefern sie eine Fülle wertvoller Nährstoffe. Doch was macht die Möhre aus ernährungsphysiologischer und botanischer Sicht so besonders? Das klären wir in dieser Warenkunde.

Definition & Einordnung

Daucus carota subsp. sativus ist die wissenschaftliche Bezeichnung der kultivierten Möhre, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört. Botanisch gesehen handelt es sich um eine zweijährige Pflanze, bei der im ersten Jahr die bekannte, farbige Speicherwurzel geerntet wird.

Karotten gibt es in zahlreichen Sorten und Farben – neben dem typischen Orange auch in Gelb, Weiß, Rot und Violett. Die orange Variante wurde in den Niederlanden im 17. Jahrhundert gezielt gezüchtet und setzte sich international durch.

Im Handel wird zwischen Bundmöhren (mit Kraut), Waschmöhren (ohne Kraut) und Lagermöhren (später geerntet, lagerfähig) unterschieden. Sie zählen zu den wichtigsten heimischen Wurzelgemüsearten.

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Herstellung

Karotten gedeihen auf tiefgründigen, lockeren und humusreichen Böden. Die Aussaat erfolgt direkt ins Freiland zwischen März und Juli, je nach Sorte. Je nach Verwendungstyp unterscheidet man Frühkarotten (schnellwüchsig, zart) und Lagerkarotten (spät geerntet, robust).

Die Pflege erfordert regelmäßiges Vereinzeln der Pflanzen sowie eine ausreichende Wasserversorgung. Der Anbau erfolgt konventionell oder ökologisch, maschinell oder in kleinbäuerlicher Handarbeit – je nach Verwendungszweck und Region.

Nach der Ernte werden Karotten gewaschen, sortiert und je nach Handelsklasse gebündelt, abgepackt oder lose angeboten. Besonders hochwertige Möhren sind an der frischen, kräftig grünen Blattfahne erkennbar.

Herkunft

Ursprünglich stammt die Möhre aus dem Gebiet Vorderasiens bis Zentralasien. Bereits im alten Ägypten und im antiken Griechenland wurden Wildformen genutzt, jedoch primär wegen ihrer aromatischen Blätter und Samen – nicht wegen der Wurzel.

Die heute bekannte orange Speisemöhre wurde im 17. Jahrhundert in den Niederlanden gezüchtet und gilt seither als Standardtyp. Historische Sorten in Violett, Gelb und Weiß erleben heute im Zuge der Biodiversität eine Renaissance.

In Deutschland zählen Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern zu den bedeutendsten Anbauregionen. Die Möhre wird ganzjährig angeboten – frisch, tiefgekühlt oder verarbeitet.

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Besondere Inhaltsstoffe

Der bekannteste Inhaltsstoff der Karotte ist das Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Es verleiht der Möhre ihre intensive orange Farbe und trägt zur Sehkraft, Zellschutz und Immunfunktion bei.

Daneben enthält sie Ballaststoffe, Kalium, Vitamin C, Vitamin K sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyacetylene. Besonders wertvoll: Der Gehalt an Carotinoiden steigt bei leichter Erhitzung und Fettzugabe sogar noch an.

Karotten haben einen niedrigen glykämischen Index und sind kalorienarm, was sie zu einem idealen Bestandteil ausgewogener Ernährung macht – auch bei Diäten.

Ernährungsphysiologische Bedeutung

Karotten sind nicht nur vitaminreich, sondern auch verdauungsfördernd, sättigend und antioxidativ wirksam. Ihr hoher Anteil an Beta-Carotin schützt vor oxidativem Stress und wirkt vorbeugend gegen bestimmte Augenkrankheiten.

Für Kleinkinder gelten sie als eines der ersten Gemüse in der Beikosteinführung, da sie gut verträglich und mild im Geschmack sind. Auch in der Ernährung älterer Menschen spielen Möhren eine wichtige Rolle, da sie sich leicht zubereiten lassen und nährstoffreich sind.

In Kombination mit Fett – z. B. Öl oder Butter – wird Beta-Carotin besser aufgenommen. Rohkost-Möhren, Möhrenbrei oder Karottensaft ergänzen den Speiseplan vielseitig.

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derMarktleiter Icon Verwendungstipps und Rezeptideen

Verwendung & Zubereitung

Karotten sind äußerst vielseitig: roh als Snack, geraspelt im Salat, gekocht als Beilage, püriert als Suppe oder als Zutat in Kuchen und Aufläufen. Auch fermentierte Karotten oder Möhrenpesto gewinnen zunehmend an Popularität.

Ein Klassiker der deutschen Küche ist das Gericht „Möhren untereinander“, bei dem die Wurzel mit Kartoffeln und Butter vermengt wird. In asiatischen Küchen wird die Karotte häufig mit Ingwer, Sesam oder Sojasauce kombiniert.

Für den Rohverzehr empfiehlt sich das Schälen nur bei älteren Exemplaren. Jüngere Karotten lassen sich gut mit Schale verarbeiten, da viele Nährstoffe direkt darunter sitzen.

Nährwerttabelle (pro 100 g, roh)

InhaltsstoffMenge
Energie41 kcal
Wasser88 g
Eiweiß0,9 g
Fett0,2 g
Kohlenhydrate9,6 g
davon Zucker4,7 g
Ballaststoffe2,8 g
Beta-Carotin8.285 µg
Kalium320 mg
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FAQ – Häufige Fragen

Warum sind manche Möhren bitter?
Bei falscher Lagerung oder Lichtkontakt kann sich Solanin bilden, was zu bitterem Geschmack führt. Auch ältere, verholzte Möhren schmecken manchmal unangenehm.

Wie erkennt man frische Karotten?
Sie sind fest, knackig und haben ein saftig-grünes Blattgrün. Schrumpelige oder biegsame Möhren deuten auf Feuchtigkeitsverlust hin.

Muss man Karotten schälen?
Nur bei alten Exemplaren. Junge Karotten können nach gründlichem Waschen mitsamt Schale verzehrt werden.