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Einleitung

Ob als Öl, Futterpflanze oder im industriellen Einsatz – Rapssaat hat viele Gesichter. Die kleinen schwarzen Körner sind wahre Kraftpakete und in Deutschland eine der bedeutendsten Ölpflanzen. In diesem Beitrag entdecken wir, wie vielseitig Rapssaat tatsächlich ist.

Definition & Einordnung

Rapssaat stammt von der Pflanze Brassica napus, einer Kreuzung aus Rübsen und Kohl. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Botanisch gesehen handelt es sich um eine ein- oder zweijährige Pflanze mit gelben Blüten, die in Europa vor allem als Nutzpflanze kultiviert wird. In der Lebensmittelindustrie wird Rapssaat vorrangig für die Ölgewinnung verwendet. Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Ölfrüchte der Welt.

In der modernen Landwirtschaft unterscheidet man zwischen Winter- und Sommerraps, wobei der Winterraps in Deutschland dominierend ist. Rapsöl gilt als besonders ernährungsphysiologisch wertvoll, da es einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren aufweist. Die Pressrückstände, sogenannter Rapskuchen, werden zudem als eiweißreiches Tierfutter eingesetzt.

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Herstellung

Nach der Ernte wird Rapssaat zunächst gereinigt und getrocknet. Anschließend erfolgt das Pressen, bei dem Rapsöl mechanisch gewonnen wird – entweder kaltgepresst (für Speiseöl) oder heißgepresst (für technische Anwendungen). Beim Kaltpressverfahren bleiben mehr Nährstoffe erhalten, während das Heißpressverfahren höhere Ölausbeute ermöglicht.

Ein Großteil des weltweit produzierten Rapsöls stammt aus Europa, insbesondere Deutschland, Frankreich und Polen. Die Pressrückstände – der sogenannte Rapskuchen – werden in der Viehzucht als Futtermittel genutzt. Für die Herstellung von Biodiesel wird das gewonnene Öl zusätzlich raffiniert.

Herkunft

Rapssaat wurde bereits in der Antike in Indien und China verwendet. In Europa verbreitete sich der Anbau im Mittelalter, insbesondere in den Küstenregionen Nordwesteuropas. Seit dem 17. Jahrhundert diente Rapsöl unter anderem als Lampenöl.

Heute ist Rapssaat eine der wichtigsten Kulturpflanzen in Deutschland. Rund eine Million Hektar Anbaufläche werden jährlich bewirtschaftet. Die Züchtung von Sorten mit niedrigem Erucasäure- und Glucosinolatgehalt (00-Raps) machte Rapssaat ab den 1970er-Jahren auch für die menschliche Ernährung attraktiv.

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derMarktleiter Icon Zutaten

Rapssaat ist Zutat von

• Speiseölen (Rapsöl, kaltgepresst oder raffiniert)
• Margarine
• Mayonnaise
• Backwaren
• Pflanzenbutter
• Tierfutter
• Biodiesel (technische Verwendung)

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Nährwerte

Rapssaat enthält einen hohen Anteil an Fett und Eiweiß, was sie sowohl für die Ölgewinnung als auch für Futtermittel prädestiniert. Besonders hervorzuheben ist das günstige Fettsäurenprofil mit vielen ungesättigten Fettsäuren.

Nährwertepro 100g
Brennwert610 kcal
Fett42 g
– davon gesättigte Fettsäuren4 g
Kohlenhydrate12 g
– davon Zucker0.5 g
Eiweiß20 g
Salz0 g

Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen

Rapssaat enthält von Natur aus Senfölglykoside, welche durch Züchtung stark reduziert wurden. Das daraus gewonnene Rapsöl weist ein besonders günstiges Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren auf. Zudem enthält es Vitamin E, das als Antioxidans wirkt.

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Ernährungsphysiologische Bedeutung

Rapsöl aus Rapssaat gilt als eines der gesündesten pflanzlichen Öle. Es enthält viele ungesättigte Fettsäuren, darunter Alpha-Linolensäure (Omega-3). Diese kann helfen, Entzündungen zu hemmen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Durch den hohen Gehalt an Vitamin E wirkt es zudem antioxidativ. Rapssaatöl eignet sich gut zum Braten, Backen oder als Basis für kalte Speisen.

Verwendungstipps & Rezeptideen

• Als Salatöl für kalte Speisen
• Zum Backen und Braten (hoher Rauchpunkt)
• In selbstgemachter Mayonnaise
• In veganer Margarine oder Pflanzenbutter
• Rapskuchen als Futterergänzung

Icon Verwendungstipps

FAQ

Ist Rapssaat genfrei?
In Europa ist der Anbau von gentechnisch verändertem Raps verboten. Handelsübliche Rapssaat ist daher in der Regel gentechnikfrei.

Was ist der Unterschied zwischen kaltgepresstem und raffiniertem Rapsöl?
Kaltgepresstes Rapsöl ist naturbelassener und enthält mehr sekundäre Pflanzenstoffe, während raffiniertes Öl hitzestabiler und länger haltbar ist.

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