
Einleitung
Entdecken Sie die vielseitige Welt des Kaninchenfleisches – eine Delikatesse, die oft unterschätzt wird, aber mit ihren einzigartigen Eigenschaften überzeugt. Erfahren Sie, warum Kaninchenfleisch eine hervorragende Wahl für eine bewusste Ernährung ist und wie es Ihre Küche bereichern kann. Tauchen Sie ein in die Materie und lassen Sie sich von den Vorzügen dieses besonderen Fleisches begeistern.
Tierart & Fleischtyp
Kaninchen (Oryctolagus cuniculus) gehören zur Familie der Hasenartigen (Leporidae) und sind somit keine Nagetiere, wie oft fälschlicherweise angenommen. Das Fleisch des Hauskaninchens wird als helles Fleisch oder weißes Fleisch klassifiziert, ähnlich wie Geflügel. Es zeichnet sich durch seine feine Faserstruktur und einen geringen Fettanteil aus, der hauptsächlich im Bindegewebe und unter der Haut lokalisiert ist, nicht intramuskulär.
Die Muskulatur des Kaninchens ist sehr mager und zart, was auf die schnelle Bewegung und die spezifische Lebensweise der Tiere zurückzuführen ist. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren, was ernährungsphysiologisch von Vorteil ist. Die feine Maserung und die geringe Marmorierung des Fleisches tragen zu seiner schnellen Garzeit und der leichten Verdaulichkeit bei.
Biologisch gesehen ist das Kaninchen ein Pflanzenfresser, dessen Verdauungssystem auf die Verwertung von rohfaserreichen Pflanzen ausgelegt ist. Dies spiegelt sich in der Zusammensetzung und Struktur seines Fleisches wider. Im Vergleich zu rotem Fleisch wie Rind oder Schwein enthält Kaninchenfleisch weniger Myoglobin, das für die rote Farbe verantwortlich ist, was seine Klassifizierung als weißes Fleisch unterstreicht.


Herstellung
Die Produktion von Kaninchenfleisch erfolgt heute hauptsächlich in spezialisierten Zuchtbetrieben, die auf eine effiziente und hygienische Aufzucht achten. Nach der Geburt wachsen die Jungtiere, sogenannte „Saugkaninchen“, bei der Mutter auf. Die Fütterung besteht meist aus speziellem Kaninchenfutter, das alle notwendigen Nährstoffe liefert, sowie Heu und frischem Wasser. Der Einsatz von Antibiotika ist in der EU streng reguliert und erfolgt nur bei medizinischer Notwendigkeit.
Die Mastdauer variiert je nach gewünschtem Schlachtgewicht, liegt aber in der Regel zwischen 8 und 12 Wochen. In dieser Zeit erreichen die Kaninchen ein Lebendgewicht von etwa 2 bis 3 Kilogramm. Besonderes Augenmerk wird auf die Hygiene in den Ställen gelegt, um Krankheiten vorzubeugen und die Fleischqualität zu sichern. Moderne Haltungssysteme ermöglichen eine artgerechte Umgebung mit ausreichend Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten.
Nach der Schlachtung wird das Kaninchenfleisch meist schnell gekühlt und anschließend zerlegt. Eine Reifung des Fleisches, wie sie bei Rindfleisch üblich ist, ist beim Kaninchen aufgrund der feinen Struktur und des geringen Bindegewebsanteils nur in begrenztem Maße notwendig. Das frische Fleisch ist sofort genussfertig und kann direkt weiterverarbeitet werden.
Herkunft & Tierhaltung
Kaninchen stammen ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum, haben sich aber über Jahrhunderte weltweit verbreitet. Heute wird Kaninchenfleisch in vielen Regionen Europas, insbesondere in Frankreich, Italien und Spanien, geschätzt und konsumiert. In Deutschland spielt die Kaninchenzucht eine eher kleinere Rolle im Vergleich zu anderen Fleischsorten, gewinnt aber an Bedeutung als Nischenprodukt.
Die Tierhaltung erfolgt überwiegend in geschlossenen Stallhaltungssystemen, die eine kontrollierte Umgebung bieten und Schutz vor Witterungseinflüssen und Fressfeinden gewährleisten. Innerhalb dieser Systeme gibt es verschiedene Ansätze: von konventionellen Haltungsformen bis hin zu artgerechteren Systemen mit mehr Platz, erhöhten Strukturelementen und Beschäftigungsmaterialien, die den natürlichen Bedürfnissen der Tiere besser gerecht werden.
Die Fütterung basiert in der Regel auf speziell auf Kaninchen abgestimmten Pellets, die alle notwendigen Nährstoffe enthalten. Ergänzend wird häufig Heu angeboten, das für die Verdauung der Tiere von großer Bedeutung ist. Wasser steht den Tieren stets frisch zur Verfügung.
Im Bereich des Tierwohls gibt es zunehmend Initiativen, die sich für verbesserte Haltungsbedingungen einsetzen. Siegel wie „Neuland“ oder „Bio“ kennzeichnen Kaninchenfleisch von Tieren, die unter strengeren Richtlinien für Tierwohl und ökologische Produktion gehalten wurden. Diese Siegel garantieren unter anderem mehr Platz pro Tier, Auslaufmöglichkeiten und den Verzicht auf präventive Medikamentengabe. Ein Beispiel für Initiativen zur Verbesserung der Tierhaltung finden Sie beim Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Kaninchenhaltung in Deutschland.
Die Wahl zwischen konventionellem und zertifiziertem Fleisch liegt beim Verbraucher, wobei letzteres oft eine höhere Qualität und ein besseres Gewissen in Bezug auf Tierwohl verspricht.


Fleischqualität & Teilstücke
Die Qualität von Kaninchenfleisch zeichnet sich durch seine feine Faserung, Zartheit und den geringen Fettgehalt aus. Die Marmorierung, also das intramuskuläre Fett, ist beim Kaninchen nur sehr gering ausgeprägt, was es zu einer mageren Fleischsorte macht. Dies trägt zur leichten Verdaulichkeit bei und macht es besonders bekömmlich.
Die wichtigsten Teilstücke des Kaninchens sind:
- Keule: Die hinteren Keulen sind fleischiger und eignen sich hervorragend zum Braten, Schmoren oder Grillen. Sie sind die am häufigsten verwendeten Teilstücke.
- Rücken: Der Kaninchenrücken ist das zarteste Stück Fleisch. Er wird oft im Ganzen gebraten oder gefüllt und ist besonders mager. Aus dem Rücken lassen sich auch Medaillons oder Filets schneiden.
- Vordere Läufe und Schultern: Diese Teilstücke sind fleischärmer, aber dennoch aromatisch. Sie eignen sich gut für Eintöpfe, Ragouts oder zum Auskochen für Suppen und Saucen.
- Bauchlappen: Der Bauchlappen ist dünn und oft fetter. Er kann für Füllungen oder als Rollbraten verwendet werden.
- Innereien: Leber, Nieren und Herz des Kaninchens sind ebenfalls essbar und gelten als Delikatesse. Sie sind reich an Nährstoffen und können gebraten oder in Pasteten verarbeitet werden.
Die Reifung von Kaninchenfleisch ist im Vergleich zu anderen Fleischsorten weniger ausgeprägt, da es von Natur aus sehr zart ist. Eine kurze Abhängzeit nach der Schlachtung kann die Zartheit jedoch noch leicht verbessern.
Schlachtung & Verarbeitung
Die Schlachtung von Kaninchen erfolgt nach strengen gesetzlichen Vorschriften, die das Tierwohl und die Hygiene gewährleisten sollen. Vor der Schlachtung werden die Tiere betäubt, um Schmerz und Stress zu minimieren. Anschließend erfolgt das Entbluten, um eine vollständige Ausblutung des Tierkörpers zu erreichen. Dies ist entscheidend für die Haltbarkeit und Qualität des Fleisches.
Nach dem Entbluten wird das Kaninchen gehäutet und ausgenommen. Die Innereien werden separat entnommen und auf Genusstauglichkeit überprüft. Nur einwandfreie Tiere gelangen in die weitere Verarbeitung. Hygiene spielt in diesem gesamten Prozess eine übergeordnete Rolle, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern und die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Alle Oberflächen und Geräte werden regelmäßig gereinigt und desinfiziert.
Nach der Ausnehmung wird der Kaninchenkörper gewaschen und gekühlt. Eine Reifung des Fleisches ist, wie bereits erwähnt, aufgrund der feinen Struktur nur begrenzt notwendig. Viele Kaninchen werden direkt nach der Schlachtung und Zerlegung frisch verkauft. Alternativ kann das Fleisch auch eingefroren werden, um die Haltbarkeit zu verlängern.
Bei Wildkaninchen, die durch die Jagd gewonnen werden, gelten besondere Bestimmungen. Die Jagdsaison ist reguliert, und die Tiere müssen nach dem Erlegen schnell versorgt und gekühlt werden, um die Qualität des Wildbrets zu sichern. EU-Verordnungen legen detaillierte Hygienestandards für die Gewinnung und Verarbeitung von Wild fest, um die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Pflicht zur Wildbretuntersuchung.


Sensorik & Geschmack
Kaninchenfleisch zeichnet sich durch seine feine, zarte Struktur und einen dezenten, milden Geschmack aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Fleischsorten hat es keinen aufdringlichen Eigengeschmack, was es sehr vielseitig in der Küche macht. Der Geruch von frischem Kaninchenfleisch ist neutral bis leicht süßlich.
Das Mundgefühl ist aufgrund der geringen Fettmarmorierung und der feinen Muskelfasern besonders zart und saftig, sofern es richtig zubereitet wird. Ein zu langes oder zu heißes Garen kann das magere Fleisch schnell austrocknen lassen. Der Fettgehalt ist, wie bereits erwähnt, sehr gering, was sich positiv auf das Geschmacksprofil auswirkt und eine leichte Note verleiht, ohne zu beschweren.
Beim Garen verändert sich der Geschmack und das Aroma des Kaninchenfleisches. Es entwickelt eine angenehme Würze und nimmt die Aromen der verwendeten Gewürze und Zutaten hervorragend auf. Ob gebraten, geschmort oder gegrillt – Kaninchenfleisch bleibt in der Regel zart und zerfällt förmlich auf der Zunge. Die typischen Geschmacksnoten sind mild, leicht nussig und manchmal mit einer dezenten Wildnote, insbesondere bei Wildkaninchen. Bei Hauskaninchen ist der Geschmack oft noch milder.
Verwendung in der Küche
Kaninchenfleisch ist aufgrund seiner Zartheit und seines milden Geschmacks äußerst vielseitig in der Küche einsetzbar. Es eignet sich für eine Vielzahl von Garmethoden und passt hervorragend zu mediterranen, aber auch zu deftigeren Aromen.
- Schmoren: Kaninchenteile, insbesondere Keulen und Vorderläufe, eignen sich hervorragend zum Schmoren. Langsam gegart in Wein, Brühe oder Tomatensauce wird das Fleisch butterweich und hocharomatisch. Klassiker sind „Kaninchen in Senfsoße“ oder „Kaninchen nach Jägerart“.
- Braten: Der Kaninchenrücken kann im Ganzen gebraten werden, oft gefüllt mit Kräutern oder Pilzen. Auch einzelne Keulen lassen sich gut braten, bis die Haut knusprig ist und das Fleisch saftig bleibt.
- Niedrigtemperaturgaren: Für besonders zarte Ergebnisse kann Kaninchenfleisch bei niedrigen Temperaturen über mehrere Stunden gegart werden. Dies ist ideal für Filets oder ausgelöste Keulen.
- Grillen: Marinierte Kaninchenteile, vor allem Keulen, können auch auf dem Grill zubereitet werden. Hier ist Vorsicht geboten, um das magere Fleisch nicht austrocknen zu lassen.
- Ragouts und Eintöpfe: Kaninchenfleisch ist eine exzellente Basis für herzhafte Ragouts und Eintöpfe, bei denen es seine Aromen voll entfalten kann.
Regionale Spezialitäten sind beispielsweise „Coniglio alla Cacciatora“ (Kaninchen nach Jägerart) aus Italien oder die provenzalische „Lapin à la Moutarde“ (Kaninchen mit Senfsauce) aus Frankreich. Auch in der traditionellen deutschen Küche findet Kaninchen seinen Platz, oft als Festtagsbraten mit kräftigen Beilagen.

Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Kaninchenfleisch ist nicht nur geschmacklich eine Bereicherung, sondern auch ernährungsphysiologisch äußerst wertvoll. Es ist bekannt für seinen hohen Proteingehalt bei gleichzeitig geringem Fettanteil. Diese Kombination macht es zu einem idealen Nahrungsmittel für eine bewusste und gesunde Ernährung.
Ein besonderer Vorteil des Kaninchenfleisches ist sein günstiges Fettsäureprofil. Es enthält einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Linolsäure und Linolensäure, die zu den essentiellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren gehören und für den menschlichen Körper von großer Bedeutung sind. Diese Fettsäuren können eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel haben und zur Herzgesundheit beitragen.
Darüber hinaus ist Kaninchenfleisch eine hervorragende Quelle für verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Es ist reich an B-Vitaminen, insbesondere Vitamin B12, B3 (Niacin) und B6, die eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und bei der Nervenfunktion spielen. Auch Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Selen sind in nennenswerten Mengen enthalten. Eisen ist wichtig für die Blutbildung und den Sauerstofftransport, während Zink das Immunsystem stärkt und Selen als Antioxidans wirkt.
Hinsichtlich Zusatzstoffen ist Kaninchenfleisch in seiner unverarbeiteten Form in der Regel frei von diesen. Bei verarbeiteten Produkten wie Würsten oder Pasteten können jedoch, wie bei anderen Fleischprodukten auch, Zusatzstoffe enthalten sein. Es ist daher ratsam, die Zutatenliste genau zu prüfen. Kaninchenfleisch wird aufgrund seiner geringen Allergenität oft auch für Menschen mit bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten empfohlen.
Ernährungsphysiologische Bedeutung
Die ernährungsphysiologische Bedeutung von Kaninchenfleisch ist beachtlich und macht es zu einer ausgezeichneten Wahl für eine ausgewogene Ernährung. Es zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an hochwertigem Protein aus, das für den Muskelaufbau und die Zellregeneration unerlässlich ist. Dieser Proteingehalt liegt im Durchschnitt bei etwa 20-22 Gramm pro 100 Gramm Fleisch.
Ein weiterer Pluspunkt ist der geringe Fettanteil, der in der Regel unter 5% liegt und somit deutlich niedriger ist als bei vielen anderen Fleischsorten. Das enthaltene Fett besteht zudem zu einem großen Teil aus ungesättigten Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Besonders hervorzuheben ist der günstige Anteil an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
Kaninchenfleisch ist zudem eine reiche Quelle an essenziellen Vitaminen und Mineralstoffen. Es liefert signifikante Mengen an B-Vitaminen, insbesondere Vitamin B12, Niacin (B3) und Pyridoxin (B6), die für den Energiestoffwechsel, die Nervenfunktion und die Blutbildung von Bedeutung sind. An Mineralstoffen sind vor allem Eisen, Zink, Selen und Phosphor hervorzuheben. Eisen ist wichtig zur Vorbeugung von Anämie, Zink stärkt das Immunsystem und Selen wirkt antioxidativ.
Aufgrund seiner leichten Verdaulichkeit und des geringen Allergiepotenzials wird Kaninchenfleisch oft in der Schonkost und bei bestimmten diätetischen Anforderungen empfohlen. Es ist eine gute Alternative für Menschen, die rotes Fleisch meiden möchten oder müssen. Die hohe Nährstoffdichte bei gleichzeitig geringer Kaloriendichte macht Kaninchenfleisch zu einem idealen Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.


Praktische Küchentipps & Haushaltswissen
Die Zubereitung von Kaninchenfleisch erfordert einige Kenntnisse, um das Beste aus diesem zarten Fleisch herauszuholen. Hier sind einige praktische Tipps, die Ihnen in der Küche helfen:
- Fleisch vorbereiten: Vor der Zubereitung sollten Sie das Kaninchenfleisch gründlich waschen und trocken tupfen. Eventuelle Fettauflagerungen können entfernt werden, da Kaninchenfleisch von Natur aus mager ist und überschüssiges Fett den Geschmack beeinträchtigen könnte.
- Marinieren: Eine Marinade kann dem Kaninchenfleisch zusätzliche Aromen verleihen und es noch zarter machen. Öl, Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Knoblauch und etwas Zitronensaft oder Essig eignen sich hervorragend. Marinieren Sie das Fleisch für mindestens 2 Stunden, besser über Nacht im Kühlschrank.
- Anbraten: Braten Sie Kaninchenteile bei hoher Hitze kurz an, um Röstaromen zu entwickeln. Anschließend die Hitze reduzieren und das Fleisch langsam gar ziehen lassen.
- Schmoren: Kaninchenfleisch ist ideal zum Schmoren. Geben Sie es nach dem Anbraten in einen Schmortopf mit Flüssigkeit (Brühe, Wein, Tomatensauce) und garen Sie es bei niedriger Temperatur zugedeckt, bis es sehr zart ist. Dies dauert je nach Größe der Stücke 45 bis 90 Minuten.
- Kerntemperatur: Die ideale Kerntemperatur für Kaninchenfleisch liegt bei ca. 70-75°C. Ein Fleischthermometer hilft, den Garpunkt genau zu treffen und ein Austrocknen zu verhindern.
- Ruhezeit: Lassen Sie das gebratene oder geschmorte Kaninchenfleisch vor dem Servieren einige Minuten ruhen. So können sich die Fleischsäfte verteilen und das Fleisch bleibt saftiger.
- Lagerung: Frisches Kaninchenfleisch sollte im Kühlschrank bei 0-4°C gelagert und innerhalb von 2-3 Tagen verbraucht werden. Eingefroren hält es sich bis zu 6 Monate.
Verwendungstipps & Rezeptideen
Kaninchenfleisch ist ein wahrer Alleskönner in der Küche und lässt sich in zahlreichen Variationen zubereiten. Hier sind einige Inspirationen für Ihre nächste Mahlzeit:
- Klassischer Kaninchenbraten: Einen ganzen Kaninchenrücken oder die Keulen mit Rosmarin, Thymian, Knoblauch und Speck umwickelt im Ofen braten, dazu Kartoffelgratin und grüne Bohnen.
- Kaninchenragout mediterran: Geschmorte Kaninchenteile mit Oliven, Tomaten, Paprika und Kräutern der Provence. Dazu passen Bandnudeln oder Polenta.
- Kaninchenkeulen in Senfsauce: Die Keulen scharf anbraten und dann in einer cremigen Senf-Weißwein-Sauce schmoren. Servieren Sie dazu Spätzle oder Salzkartoffeln.
- Gegrillte Kaninchenspieße: Ausgelöstes Kaninchenfleisch in Würfel schneiden, marinieren und abwechselnd mit Gemüse (Zwiebeln, Paprika, Zucchini) auf Spieße stecken und grillen. Ein frischer Kräuterquark dazu rundet das Gericht ab.
- Asiatisches Kaninchen-Curry: Kaninchenfleisch in Kokosmilch mit Currypaste, Ingwer, Zitronengras und Gemüse schmoren. Dazu Basmatireis servieren.
- Kaninchenpastete: Gekochtes Kaninchenfleisch zusammen mit Leber und weiteren Zutaten zu einer feinen Pastete verarbeiten – ideal als Vorspeise oder Brotaufstrich.
Experimentieren Sie mit verschiedenen Gewürzen und Beilagen, um die Vielseitigkeit von Kaninchenfleisch zu entdecken. Es nimmt Aromen sehr gut auf und lässt sich wunderbar mit kräftigen, aber auch feinen Geschmacksnoten kombinieren.


Kulturelle & kulinarische Bedeutung
Kaninchenfleisch blickt auf eine lange Geschichte als Nahrungsmittel zurück und hat in vielen Kulturen eine besondere kulinarische Bedeutung erlangt. Bereits im Mittelalter war Kaninchen in Europa ein beliebtes Fleisch, das sowohl von der Landbevölkerung als auch in Adelskreisen geschätzt wurde. Seine leichte Verfügbarkeit und die schnelle Vermehrung der Tiere machten es zu einer wichtigen Proteinquelle, insbesondere in Zeiten knapper Lebensmittel.
In der mediterranen Küche, insbesondere in Frankreich, Italien und Spanien, ist Kaninchenfleisch bis heute fest verankert. In Frankreich gilt „Lapin à la Moutarde“ (Kaninchen mit Senfsauce) als klassisches Gericht. In Italien ist „Coniglio alla Cacciatora“ (Kaninchen nach Jägerart) weit verbreitet, oft mit Tomaten, Kräutern und Oliven zubereitet. Auch auf Malta ist Kaninchenfleisch eine Nationalspezialität, bekannt als „Fenek“.
In Deutschland war Kaninchenfleisch früher häufiger auf den Tellern zu finden, insbesondere in ländlichen Regionen und während der Kriegs- und Nachkriegszeiten als preiswerte Fleischquelle. Heute ist es eher eine Nischendelikatesse, die von Liebhabern für ihren feinen Geschmack geschätzt wird. Es findet sich gelegentlich auf den Speisekarten gehobener Restaurants oder in spezialisierten Metzgereien.
In der Jagdküche spielt das Wildkaninchen eine Rolle, das einen etwas intensiveren, würzigeren Geschmack als das Hauskaninchen aufweist. Gerichte mit Wildkaninchen werden oft mit kräftigen Saucen und regionalen Zutaten kombiniert, um den Wildcharakter hervorzuheben.
Die kulturelle Bedeutung spiegelt sich auch in Redewendungen und Bräuchen wider, auch wenn diese im Alltag weniger präsent sind als bei anderen Tieren. Insgesamt bleibt Kaninchenfleisch ein interessantes Beispiel für die regionale Vielfalt und historische Entwicklung der Esskultur.
Daten, Fakten und Wissenswertes
Hier sind einige interessante Daten, Fakten und Wissenswertes rund um Kaninchenfleisch:
- Weltweite Beliebtheit: Frankreich ist der größte Produzent und Konsument von Kaninchenfleisch in Europa.
- Schnelle Vermehrung: Kaninchen sind für ihre hohe Reproduktionsrate bekannt, was sie zu einer effizienten Fleischquelle macht. Ein Kaninchenweibchen kann pro Jahr mehrere Würfe haben.
- Mageres Fleisch: Kaninchenfleisch ist besonders fettarm und daher eine beliebte Wahl für figurbewusste und gesunde Ernährung.
- Vergleich mit Geflügel: Aufgrund seiner hellen Farbe und des milden Geschmacks wird Kaninchenfleisch oft mit Geflügel verglichen und kann in vielen Rezepten als Alternative verwendet werden.
- Nachhaltigkeit: Kaninchenzucht kann, bei entsprechender Haltung, eine vergleichsweise nachhaltige Form der Fleischerzeugung sein, da die Tiere wenig Platz benötigen und eine hohe Futterverwertung aufweisen.
- Vielseitigkeit: Vom Braten über Schmoren bis zum Grillen – Kaninchenfleisch lässt sich vielseitig zubereiten und nimmt Aromen hervorragend auf.

FAQ
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Kaninchenfleisch:
- Ist Kaninchenfleisch gesund?
Ja, Kaninchenfleisch ist sehr gesund. Es ist mager, reich an hochwertigem Protein und enthält wichtige Vitamine (insbesondere B-Vitamine) und Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Selen. Zudem weist es ein günstiges Fettsäureprofil mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren auf. - Wie schmeckt Kaninchenfleisch?
Kaninchenfleisch hat einen milden, dezenten Geschmack, der oft als leicht nussig beschrieben wird. Es ist sehr zart und nimmt die Aromen von Gewürzen und Saucen hervorragend auf. Wildkaninchen haben einen etwas intensiveren, wilderen Geschmack. - Wie bereite ich Kaninchenfleisch am besten zu?
Kaninchenfleisch eignet sich hervorragend zum Schmoren, Braten, Grillen und für Ragouts. Wichtig ist, dass das magere Fleisch nicht austrocknet. Eine Marinade vorab und langsames Garen bei niedriger Temperatur sind empfehlenswert. - Wo kann ich Kaninchenfleisch kaufen?
Kaninchenfleisch erhalten Sie in gut sortierten Supermärkten, bei spezialisierten Metzgern oder auf Wochenmärkten. Auch Direktvermarkter bieten oft frisches Kaninchenfleisch an. Tiefgefroren ist es ebenfalls erhältlich. - Ist Kaninchenfleisch nachhaltig?
Im Vergleich zu anderen Fleischsorten kann Kaninchenfleisch unter bestimmten Bedingungen als relativ nachhaltig angesehen werden, da Kaninchen eine hohe Futterverwertung haben und weniger Ressourcen für ihre Aufzucht benötigen. Achten Sie auf Fleisch aus artgerechter Haltung und regionaler Produktion. - Kann ich Kaninchenfleisch einfrieren?
Ja, Kaninchenfleisch lässt sich hervorragend einfrieren. Achten Sie darauf, es luftdicht zu verpacken, um Gefrierbrand zu vermeiden. Im Gefrierfach ist es bei -18°C bis zu 6 Monate haltbar. Zum Auftauen legen Sie es am besten über Nacht in den Kühlschrank.
Nährwerte
Kaninchenfleisch ist ein nährstoffreiches und kalorienarmes Lebensmittel, das sich ideal für eine gesunde und ausgewogene Ernährung eignet. Es liefert hochwertiges Eiweiß, essenzielle Vitamine und Mineralstoffe bei geringem Fettanteil.

Nährwerte | pro 100g |
---|---|
Brennwert | 489 kJ (117 kcal) |
Fett | 3,5 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 1,2 g |
Kohlenhydrate | 0 g |
– davon Zucker | 0 g |
Eiweiß | 21,5 g |
Salz | 0,1 g |