
Einleitung
Kohlrabi ist ein echtes Multitalent aus heimischem Anbau: mild, knackig, vielseitig und voller wertvoller Inhaltsstoffe. Als zarte Rohkost, gedünstete Beilage oder kreative Suppenbasis ist das Gemüse bei Jung und Alt beliebt. In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte rund um den hellgrünen Klassiker aus dem Gemüsegarten.
Definition & Einordnung
Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) ist eine Kulturform des Gemüsekohls und zählt zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Charakteristisch ist die verdickte Sprossachse, die kugelig bis oval aus dem Boden wächst und in weiß-grüner oder violetter Farbe auftreten kann. Botanisch gesehen ist Kohlrabi also kein Wurzelgemüse, sondern ein verdickter oberirdischer Spross. Er gilt als besonders zart und schnellwachsend – mit mildem Geschmack und feiner Zellstruktur.


Herstellung
Kohlrabi wird in Deutschland vor allem in den Monaten Mai bis Oktober angebaut. Frühkohlrabi stammt aus dem Gewächshaus oder Folientunnel, während späte Sorten auf dem Feld gedeihen. Die Aussaat erfolgt im zeitigen Frühjahr, geerntet wird je nach Sorte nach rund 8–12 Wochen. Die kugelige Knolle wird maschinell oder von Hand geerntet, anschließend entblättert, gewaschen und sortiert. Besonders frischer Kohlrabi zeigt noch zarte, grüne Blätter – ein Frischemerkmal im Einzelhandel. Industriell kann Kohlrabi zu Tiefkühlgemüse, Suppengrün-Mischungen oder Konserven verarbeitet werden.
Herkunft
Die genaue Herkunft des Kohlrabis ist unklar, doch als eigenständige Kulturform ist er seit dem 16. Jahrhundert bekannt – mit ersten Erwähnungen in Italien und Deutschland. Heute ist Kohlrabi ein typisch deutsches Gemüse: Rund 80 % der weltweiten Anbaufläche liegt in Deutschland, insbesondere in NRW, Rheinland-Pfalz und Bayern. Exportiert wird vor allem in Nachbarländer wie Österreich, die Schweiz oder die Niederlande. Dank seiner Robustheit ist er ein beliebtes Freilandgemüse in Mitteleuropa – sowohl im Profi- als auch im Hausgartenanbau.


Kohlrabi ist Zutat von
• Gemüsepfannen und Eintöpfen
• Suppengrün-Mischungen
• Frischem Rohkostsalat
• Cremesuppen
• Babygläschen mit Gemüse
• Gemüseplatten mit Dip
• Ofengemüse & Aufläufen
• Veganen Brotaufstrichen

Nährwerte
Kohlrabi ist ein kalorienarmes, ballaststoffreiches Gemüse mit hohem Wasseranteil. Er enthält nennenswerte Mengen an Vitamin C und Kalium – bei gleichzeitig niedrigem Fett- und Zuckergehalt. Die folgenden Werte gelten durchschnittlich pro 100 g Frischgewicht:
Nährwerte | pro 100 g |
---|---|
Brennwert | 24 kcal |
Fett | 0,1 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,03 g |
Kohlenhydrate | 4,0 g |
– davon Zucker | 2,6 g |
Eiweiß | 1,7 g |
Salz | 0,03 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Kohlrabi enthält reichlich Vitamin C (bis zu 60 mg/100 g) – das stärkt das Immunsystem und wirkt antioxidativ. Ebenso erwähnenswert ist der hohe Anteil an Kalium, das entwässernd wirken kann. Zudem sind Senföle (Glucosinolate) enthalten, die leicht antibakteriell und verdauungsfördernd wirken. Besonders junge Knollen sind gut bekömmlich und können roh verzehrt werden – dabei bleiben alle hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe erhalten.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Kohlrabi eignet sich ideal für eine kalorienbewusste und ballaststoffreiche Ernährung. Er ist leicht verdaulich, vitaminreich und liefert wichtige Mineralstoffe – insbesondere für Kinder, Senioren und Menschen mit empfindlichem Magen. Durch den niedrigen glykämischen Index eignet sich Kohlrabi auch für Diabetiker. Der rohe Verzehr unterstützt zudem die Versorgung mit sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien.
Verwendungstipps & Rezeptideen
• In feinen Streifen roh als Salat mit Joghurtdressing
• Gedünstet mit Butter und Muskat als klassische Beilage
• Als würzige Kohlrabi-Cremesuppe mit Sahne und Gemüsebrühe
• Gefüllt und überbacken mit Hack oder Couscous
• In dünnen Scheiben als Carpaccio mit Zitronensaft
• Püriert für Babybrei oder Diätkost


Daten, Fakten und Wissenswertes
• Botanisch kein Wurzelgemüse, sondern verdickter Spross
• Deutschland ist weltweit größter Produzent
• Frühjahrs- und Herbstsorten unterscheiden sich im Geschmack
• Junge Knollen können samt Blättern verzehrt werden
• Auch violette Sorten sind verbreitet, geschmacklich ähnlich
FAQ
Wie lagert man Kohlrabi am besten?
Am besten im Gemüsefach des Kühlschranks, in ein feuchtes Tuch eingeschlagen – so bleibt er bis zu 1 Woche frisch.
Können auch die Blätter gegessen werden?
Ja! Die jungen, zarten Blätter enthalten sogar mehr Vitamine als die Knolle und eignen sich für Pesto oder als Beigabe in Smoothies.
Ist Kohlrabi für Babys geeignet?
Ja – gedünstet oder püriert ist Kohlrabi gut verträglich und ideal als Babybrei-Zutat.
Warum schmeckt Kohlrabi manchmal holzig?
Bei Überreife oder Trockenstress verholzt das Gewebe. Besser sind kleinere, junge Knollen mit glatter Schale.
