Umfassende Warenkunde: Pflaumen

Inhaltsverzeichnis:

Zusammenfassende Beschreibung und Warenkunde der Pflaumen

  • Allgemeine Definition:

    • Pflaumen gehören zur Gattung Prunus innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
    • Verwandt mit anderen Obstsorten wie Kirschen und Mandeln.
  • Herkunft und Geschichte:

    • Ursprünglich aus Eurasien stammend und seit Tausenden von Jahren kultiviert.
    • Verbreitet in vielen Kulturen weltweit und in der Geschichte für ihre kulinarischen und medizinischen Eigenschaften geschätzt.
  • Sortenvielfalt:

    • Hunderte von Pflaumensorten, darunter Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden.
    • Unterschiedliche Farben, Größen und Geschmacksprofile – von süß bis säuerlich.
  • Ernährungsphysiologische Eigenschaften:

    • Reich an Vitaminen (besonders Vitamin C und K) und Mineralstoffen (z.B. Kalium).
    • Hoher Anteil an Antioxidantien und Ballaststoffen.
    • Niedriger glykämischer Index, der zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels beiträgt.
  • Kulinarische Verwendung:

    • Vielseitig in der Küche: Rohverzehr, Backwaren, Marmeladen, Chutneys, Saucen, Spirituosen (z.B. Pflaumenschnaps) und vieles mehr.
    • Traditionelle Gerichte in verschiedenen Kulturen, z.B. Pflaumenkuchen in Deutschland.
  • Lagerung und Haltbarkeit:

    • Bei Raumtemperatur reifen lassen, bis sie leicht nachgiebig sind.
    • Für längere Haltbarkeit im Kühlschrank lagern.
    • Eingefroren oder als Konserven können sie über Monate hinweg gelagert werden.
  • Mögliche gesundheitliche Vorteile:

    • Verdauungsfördernd dank ihres Ballaststoffgehalts.
    • Kann das Risiko chronischer Krankheiten durch ihren hohen Antioxidantiengehalt reduzieren.
  • Besonderheiten:

    • Trockenpflaumen (getrocknete Pflaumen) werden oft als natürliches Abführmittel(konzentrierter Fruchtzucker) empfohlen.
    • Pflaumenkernöl kann aus den Samen gewonnen werden und wird in der Kosmetik und Hautpflege verwendet.

Andere Bezeichnungen sind:

deutsch: Pflaume, Bahme, Plumme, Promme

englisch: plum

französisch: mortié, prune

spanisch:Ciruela

russisch: Слива

Ursprünge und Geschichte der Pflaumen

  • Allgemeine Einleitung:

    • Pflaumen gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und zur Gattung Prunus.
    • Sie sind sowohl in ihrer rohen Form als auch verarbeitet (z. B. getrocknet oder zu Marmelade) beliebt.
  • Früheste Nachweise:

    • Pflaumenbäume sind seit antiken Zeiten bekannt und wurden in verschiedenen Kulturen konsumiert.
    • Archäologische Funde aus der Bronzezeit deuten darauf hin, dass Pflaumen schon vor Tausenden von Jahren in Eurasien gegessen wurden.
  • Ursprung in China:

    • Einige der ersten Aufzeichnungen über Pflaumen stammen aus China.
    • Sie wurden dort vor über 2.000 Jahren kultiviert und hatten sowohl kulturelle als auch medizinische Bedeutung.
  • Verbreitung nach Europa:

    • Über den Seidenstraßenhandel gelangten Pflaumen nach Westen und wurden schließlich in Europa eingeführt.
    • Die Römer spielten eine zentrale Rolle bei der Verbreitung der Pflaumenkultivierung in Europa.
  • Verschiedene Sorten:

    • Im Laufe der Zeit entwickelten sich durch natürliche Kreuzung und gezielte Züchtung zahlreiche Pflaumensorten.
    • Diese Sorten variieren in Größe, Farbe und Geschmack, was dazu führt, dass Pflaumen in vielen Kulturen unterschiedlich verwendet werden.
  • Moderne Kultivierung:

    • Heute werden Pflaumen weltweit angebaut, wobei China, Europa und die USA die führenden Produzenten sind.
    • Sie sind nicht nur für den Direktverzehr wichtig, sondern auch für die Herstellung von Produkten wie Pflaumenwein, -schnaps und -marmelade.
  • Kulturelle Bedeutung:

    • Pflaumen haben im Laufe der Geschichte in verschiedenen Kulturen symbolische Bedeutungen angenommen, oft als Zeichen für Fruchtbarkeit, Frieden oder Erneuerung.

Nährwerte und Inhaltsstoffe der Pflaume

Energie:

  • Kalorien: 46 kcal

Makronährstoffe:

  • Gesamtfett: 0,28 g
    • Gesättigte Fettsäuren: 0,017 g
    • Einfach ungesättigte Fettsäuren: 0,134 g
    • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren: 0,044 g
  • Kohlenhydrate: 11,42 g
    • Zucker: 9,92 g
  • Ballaststoffe: 1,4 g
  • Protein: 0,7 g

Mineralien:

  • Kalzium: 6 mg
  • Eisen: 0,17 mg
  • Magnesium: 7 mg
  • Phosphor: 16 mg
  • Kalium: 157 mg
  • Natrium: 0 mg
  • Zink: 0,1 mg

Vitamine:

  • Vitamin C: 9,5 mg
  • Thiamin (Vitamin B1): 0,028 mg
  • Riboflavin (Vitamin B2): 0,026 mg
  • Niacin (Vitamin B3): 0,417 mg
  • Vitamin B-6: 0,029 mg
  • Folate (Vitamin B9): 5 µg
  • Vitamin A: 345 IU
  • Vitamin E: 0,26 mg
  • Vitamin K: 6,4 µg

Lipide:

  • Gesättigte Fettsäuren: 0,017 g
  • Einfach ungesättigte Fettsäuren: 0,134 g
  • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren: 0,044 g
  • Cholesterin: 0 mg

Bitte beachte, dass der Nährwertgehalt variieren kann, je nachdem, wo die Pflaumen angebaut wurden, wie sie gelagert wurden und welcher Sorte sie angehören.

Quelle: USDA

Allergene

  1. Vorkommen von Allergenen in Pflaumen: Pflaumen, wie viele andere Früchte, enthalten natürliche Proteine, die bei einigen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können.

  2. Kreuzreaktivität: Ein Hauptgrund für Allergien gegen Pflaumen ist die Kreuzreaktivität. Personen, die allergisch auf andere Mitglieder der Rosengewächs-Familie reagieren, wie zum Beispiel Äpfel oder Birnen, könnten auch allergisch auf Pflaumen reagieren.

  3. Pru p 3: Das bekannteste Allergen in Pflaumen ist Pru p 3, ein Lipidtransfer-Protein (LTP). LTPs sind in vielen Pflanzenfrüchten enthalten und können starke allergische Reaktionen hervorrufen.

  4. Symptome: Die Reaktionen auf Pflaumenallergene können variieren. Typische Symptome sind Jucken und Schwellung der Lippen, der Zunge und des Halses, Nesselsucht, Bauchschmerzen, Durchfall und in seltenen Fällen anaphylaktische Reaktionen.

  5. Verarbeitung und Allergenität: Das Kochen oder Verarbeiten von Pflaumen kann die Allergenität von einigen dieser Proteine reduzieren oder eliminieren. Allerdings bleibt Pru p 3 stabil und kann auch nach dem Kochen noch Allergien auslösen.

  6. Vorsichtsmaßnahmen: Personen, die wissen, dass sie gegen Pflaumen oder andere Früchte aus der Rosengewächs-Familie allergisch sind, sollten beim Verzehr vorsichtig sein und möglicherweise auf den Verzehr verzichten. Es ist auch ratsam, vor dem Verzehr von neuen Früchten oder Lebensmitteln einen Allergietest zu machen.

  7. Verfügbarkeit von Tests: Für Personen, die vermuten, dass sie eine Pflaumenallergie haben könnten, gibt es spezifische Tests, die von Allergologen durchgeführt werden können, um die Sensibilisierung gegenüber Pflaumenallergenen zu überprüfen.

Spezialitäten mit oder aus Pflaumen

Hier sind einige Spezialitäten und Gerichte, die aus Pflaumen gemacht werden oder Pflaumen als Hauptzutat enthalten:

1. Pflaumenkuchen (Zwetschgenkuchen):

  • Ein beliebter Kuchen in Deutschland, besonders im Spätsommer.
  • Kann als Hefeteig oder Mürbeteig zubereitet werden und wird oft mit Streuseln serviert.

2. Zwetschgenmus (Pflaumenmus):

  • Ein eingedicktes Püree aus Pflaumen.
  • Wird oft als Brotaufstrich verwendet oder zu Süßspeisen serviert.

3. Pflaumensuppe:

  • Eine süße oder herzhafte Suppe, oft mit Gewürzen und manchmal mit Klößen oder Teigwaren.

4. Pflaumeneis:

  • Eiscreme mit Pflaumenaroma, manchmal mit Stücken von Pflaumen.

5. Pflaumen-Chutney:

  • Ein würziges, süß-saures Relish aus Pflaumen, Essig, Zucker und Gewürzen.
  • Kann als Beilage zu Fleisch oder Käse serviert werden.

6. Pflaumenkompott:

  • Pflaumen, die in Zuckerwasser gekocht werden, oft mit anderen Früchten oder Gewürzen.

7. Pflaumenschnaps (Zwetschgenwasser):

  • Ein alkoholisches Getränk, das durch Destillation von Pflaumen hergestellt wird.

8. Gebackene oder gebratene Pflaumen:

  • Oft als Beilage zu Fleischgerichten oder als Bestandteil von Salaten.

9. Pflaumenstrudel:

  • Eine süße Teigrolle gefüllt mit Pflaumen und oft weiteren Zutaten wie Nüssen oder Rosinen.

10. Pflaumenrisotto:

  • Ein herzhaftes Gericht, in dem Pflaumen für einen süßlichen Kontrast sorgen.

11. Pflaumentarte:

  • Ein Kuchengericht mit einer Schicht aus frischen Pflaumen auf einem Mürbeteig.

Haltbarkeit und Lagerung

  1. Haltbarkeit
    • Frische Pflaumen: 3-5 Tage bei Raumtemperatur.
    • Im Kühlschrank: bis zu 2 Wochen (abhängig von Reife und Sorte).
    • Anzeichen von Verderb: schrumpelige Haut, fauliger Geruch, Schimmelbildung.
  2. Richtige Lagerung
    • Kühle, dunkle Orte sind optimal für reife Pflaumen.
    • Unreife Pflaumen: bei Raumtemperatur lagern bis gewünschte Reife erreicht ist.
    • Verwendung von Papierbeuteln kann den Reifungsprozess beschleunigen.
  3. Tiefkühlung
    • Pflaumen können zum Langzeitgebrauch eingefroren werden.
    • Vor dem Einfrieren entsteinen und halbieren.
    • Blanchieren, um Enzymaktivität zu reduzieren und Textur sowie Geschmack zu bewahren.
    • Luftdicht verpacken, haltbar bis zu 12 Monate im Gefrierfach.
  4. Tipps zur Verlängerung der Haltbarkeit
    • Pflaumen trocknen: getrocknete Pflaumen (Pflaumenmus) als Konservierungsmethode.
    • Einmachen oder Einlegen in Gläsern.
    • Saft oder Marmelade als Verwertungsmethode für überschüssige oder überreife Pflaumen.

Vegetarisch    & Vegan

Pflaumen sind rein vegan und somit auch ein vegetarisches Lebensmittel.

Pflaumen in Saage, Brauchtum, Mythen und Legende.

  • Sagen und Mythen:

    • In der japanischen Kultur sind Pflaumenblüten ein Zeichen für Anfang und Ausdauer. Sie sind häufig in Kunst und Poesie zu finden, besonders im Hinblick auf den frühen Frühling.
  • Heilende Eigenschaften:

    • In der traditionellen Medizin wurden Pflaumen oft als Mittel gegen Verdauungsprobleme verwendet.
    • Sie gelten als Quelle für Antioxidantien und Vitamine, besonders Vitamin C.
  • Bräuche und Festivals:

    • In vielen Ländern gibt es Pflaumenfestivals, bei denen die Frucht gefeiert und in verschiedenen kulinarischen Zubereitungen präsentiert wird.
    • In Teilen Europas ist das Pflaumenweindestillat (Pflaumenschnaps) ein traditionelles Getränk, das oft nach dem Essen serviert wird.
  • Symbolische Bedeutung:

    • Die Pflaumenfarbe hat in Europa eine königliche Assoziation und steht für Reichtum und Luxus.
    • Die Pflaumenblüte ist in Teilen Asiens ein Symbol für Mut und Hoffnung.
  • Moderne Verwendung und Trends:

    • Neben ihrer Verwendung in Lebensmitteln werden Pflaumen auch in Kosmetikprodukten wegen ihrer feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften verwendet.
    • „Umeboshi“ – japanische gesalzene und fermentierte Pflaumen – sind weltweit beliebt für ihre einzigartigen Geschmackseigenschaften.

Zusammengefasst haben Pflaumen durch ihre tief verwurzelte kulturelle Geschichte, ihre heilenden Eigenschaften und ihre vielseitige Verwendbarkeit in verschiedenen Teilen der Welt einen festen Platz in Sagen und Bräuchen gefunden.

Videos

Doku-Video zum Thema Pflaumen:

Bilder und Impressionen

Verschiedene Bilder über Pflaumen

Ergänzungen

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