
Einleitung
Die Erdnuss – knackig, nahrhaft und überraschend vielseitig. Obwohl sie häufig als Nuss bezeichnet wird, gehört sie botanisch zu den Hülsenfrüchten. Doch ob pur geknabbert, als Mus auf dem Brot oder als Öl in der Pfanne: Die Erdnuss hat sich längst ihren Platz in der Welt der Lebensmittel erobert.
Definition & Einordnung
Die Erdnuss (Arachis hypogaea) ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Anders als andere Hülsenfrüchte wachsen ihre Samen nicht über, sondern unter der Erde. Nach der Bestäubung senkt sich der Blütenstiel in den Boden, wo die Frucht heranreift – daher auch der Name „Erd“-nuss. Trotz ihres Aussehens und ihrer Verwendung als Snack zählt sie nicht zu den echten Nüssen, sondern zu den Leguminosen.
Weltweit sind Erdnüsse ein bedeutender Bestandteil der Ernährung, insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen. Auch in der Industrie – etwa für Speiseöl oder als Eiweißquelle – spielen sie eine zentrale Rolle.


Herstellung
Die Erdnusspflanze wird nach der Aussaat geerntet, sobald die Früchte unter der Erde voll ausgereift sind. Hierzu wird die gesamte Pflanze aus dem Boden gezogen und kopfüber zum Trocknen aufgehängt oder auf Feldern ausgelegt. Anschließend werden die Hülsen mechanisch geöffnet und die Samen – also die eigentlichen Erdnüsse – sortiert, gereinigt und weiterverarbeitet.
Zur industriellen Nutzung werden Erdnüsse häufig geröstet oder gepresst. Durch Pressung entsteht Erdnussöl, das sowohl in der Küche als auch in der Kosmetik Verwendung findet. Alternativ werden sie zu Erdnussbutter verarbeitet oder als Zutat in Süßwaren eingesetzt.
Herkunft
Die ursprüngliche Heimat der Erdnuss liegt in Südamerika, insbesondere in den Regionen rund um das heutige Bolivien und Peru. Bereits vor über 7.000 Jahren wurde sie dort kultiviert. Mit der Entdeckung Amerikas gelangte die Erdnuss nach Afrika, Asien und schließlich nach Europa.
Heute zählen China, Indien, Nigeria und die USA zu den größten Anbauländern weltweit. In tropischen und subtropischen Regionen gedeiht sie besonders gut, da sie Wärme und Sonne liebt.


Erdnüsse sind Zutat von
– Studentenfutter
– Erdnussbutter & Erdnussmus
– Müslimischungen
– Süßwaren wie Snickers® oder Erdnussflips
– asiatischen Saucen (z. B. Satay)
– pflanzlichen Fleischersatzprodukten
– Erdnussöl

Nährwerte
Erdnüsse sind reich an Energie, Fett und Eiweiß. Sie liefern eine breite Palette an Mikronährstoffen und ungesättigten Fettsäuren. Ideal also für Sportler, aber auch für alle, die auf pflanzliche Eiweißquellen setzen.
Nährwerte | pro 100 g |
---|---|
Brennwert | 2.500 kJ / 600 kcal |
Fett | 49 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 7 g |
Kohlenhydrate | 16 g |
– davon Zucker | 4 g |
Eiweiß | 26 g |
Salz | 0,01 g |
Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen
Erdnüsse enthalten reichlich ungesättigte Fettsäuren, insbesondere einfach ungesättigte Ölsäure, wie sie auch in Olivenöl vorkommt. Zudem sind sie reich an Niacin (Vitamin B3), Magnesium, Phosphor, Kupfer und Mangan. Ihre antioxidativen Eigenschaften werden unter anderem durch den Gehalt an Resveratrol und Coenzym Q10 unterstützt.
Interessant ist auch der hohe Arginin-Gehalt, eine Aminosäure, die den Blutfluss verbessern kann. Allergiker sollten jedoch Vorsicht walten lassen – Erdnüsse gehören zu den häufigsten Auslösern starker Nahrungsmittelallergien.


Ernährungsphysiologische Bedeutung
Mit ihrem hohen Gehalt an pflanzlichem Eiweiß und gesunden Fetten sind Erdnüsse eine wertvolle Ergänzung für viele Ernährungsformen – insbesondere für Vegetarier und Veganer. Die enthaltenen Ballaststoffe fördern eine gesunde Verdauung und können zur Sättigung beitragen.
Studien deuten darauf hin, dass ein regelmäßiger, moderater Konsum von Erdnüssen mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein kann. Gleichzeitig sind sie durch ihren Kalorienreichtum eher in Maßen zu genießen, wenn das Körpergewicht kontrolliert werden soll.
Verwendungstipps & Rezeptideen
Erdnüsse lassen sich auf vielfältige Weise genießen: geröstet und gesalzen als Snack, in Form von Erdnussbutter als Brotaufstrich, in Müslis und Riegeln oder als Zutat in asiatischen Gerichten wie Pad Thai oder Satay-Sauce.
Auch als knuspriges Topping auf Salaten oder Currys entfalten sie ihr volles Aroma. Wer es süß mag, kombiniert Erdnüsse mit Schokolade, Karamell oder Honig – etwa in selbstgemachten Müsliriegeln oder Cookies.


Daten, Fakten und Wissenswertes
– Botanisch eine Hülsenfrucht, keine echte Nuss
– Wächst unterirdisch nach der Befruchtung
– Eine der häufigsten Allergene weltweit
– Hoher Eiweißgehalt: bis zu 26 g pro 100 g
– Mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten
– Erdnussöl hitzestabil und ideal zum Braten
– Herkunft: ursprünglich aus Südamerika
– Verwendung in Süßwaren, asiatischer Küche und Sporternährung
FAQ
Ist die Erdnuss eine Nuss?
Nein, botanisch gehört sie zu den Hülsenfrüchten.
Ist Erdnussbutter gesund?
Ja, sofern sie ohne Zuckerzusatz und in Maßen genossen wird – sie ist proteinreich und enthält gesunde Fette.
Kann man Erdnüsse roh essen?
Ja, aber sie schmecken geröstet aromatischer und sind so besser verdaulich.
Warum sind Erdnüsse allergen?
Sie enthalten bestimmte Eiweiße, die bei empfindlichen Menschen starke Immunreaktionen auslösen können – teils lebensbedrohlich.
