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Einleitung

Das Rotauge, in vielen Regionen auch Plötze genannt, zählt zu den bekanntesten Süßwasserfischen Europas – und zu den am häufigsten unterschätzten Speisefischen. Dabei ist es reich an Eiweiß, nachhaltig verfügbar und ein Teil traditioneller Fischküche. Dieser Beitrag beleuchtet Herkunft, Fang, Verwendung und Nährwerte dieses regional verwurzelten Weißfischs.

Definition & Einordnung

Das Rotauge (Rutilus rutilus), auch Plötze genannt, gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) und ist ein typischer Vertreter der sogenannten Weißfische. Es ist leicht zu erkennen an seinem silbrig glänzenden Körper, den rötlich gefärbten Flossen und den leuchtend roten Augen – daher der Name.

Rotaugen bewohnen stehende und langsam fließende Gewässer in ganz Europa sowie in Teilen Asiens. Sie sind anspruchslos, anpassungsfähig und leben meist in Schwärmen. Ihre Ernährung ist vielseitig: sie fressen Pflanzen, Algen, Kleintiere und Detritus.

Als Speisefisch ist das Rotauge heute eher in der traditionellen, regionalen Küche und bei Anglern bekannt. In der industriellen Fischverarbeitung spielt es hingegen eine untergeordnete Rolle – zu Unrecht, denn es ist eiweißreich, regional verfügbar und ökologisch sinnvoll nutzbar.

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Fang

Das Rotauge wird vor allem von Freizeitanglern gefangen – mit feinem Gerät, Posenmontage und klassischen Ködern wie Maden, Würmern oder Brot. In der gewerblichen Binnenfischerei spielt es als Beifang bei Karpfen- oder Schleienabfischungen eine Rolle.

Aufgrund seines Schwarmverhaltens lässt es sich gut mit Reusen oder Stellnetzen fangen. In der Teichwirtschaft wird es manchmal gezielt zur biologischen Regulierung von Algen eingesetzt, da es Wasserpflanzen und Detritus frisst.

Gewerblich wird das Rotauge in Osteuropa häufiger verwertet – etwa als Räucherfisch oder in Lake eingelegt. In Westeuropa dagegen ist es eher als Nischenfisch bekannt, obwohl es aus ökologischer Sicht sehr nachhaltig nutzbar wäre.

Herkunft

Das Rotauge ist in ganz Europa beheimatet – von Spanien bis Russland, von Norwegen bis Italien. Es kommt in Teichen, Seen, Kanälen und Flüssen vor, insbesondere in Gewässern mit ruhigem Wasser und pflanzenreicher Uferzone.

Der Großteil der im Handel erhältlichen Rotaugen stammt aus Binnenfischerei oder Teichwirtschaften, besonders in Ostdeutschland, Polen, Litauen und Rumänien. Dort wird es oft traditionell zubereitet und lokal vermarktet.

In Deutschland ist das Rotauge nicht bedroht und ökologisch unbedenklich. Seine Nutzung als Speisefisch könnte in Zukunft eine nachhaltige Ergänzung zur Importware darstellen – vorausgesetzt, es wird als wertvoller Lebensmittelrohstoff neu entdeckt.

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derMarktleiter Icon Zutaten

Rotauge ist Zutat von

– Geräuchertes Rotauge auf Schwarzbrot
– In Essiglake eingelegte Rotaugen (traditionell osteuropäisch)
– Gebratene Rotaugenfilets mit Bratkartoffeln
– Fischfrikadellen aus Rotaugenabschnitten
– Fischsuppe mit Rotauge, Barsch und Gemüse
– Rotauge „blau“ mit Meerrettich und Essigsud
– Rotaugenragout mit Senfrahm
– Marinierte Rotaugen in Zwiebel-Pfeffer-Lake

derMarktleiter Icon Nährwerte

Nährwerte

Rotaugenfleisch ist eiweißreich, fettarm und gut bekömmlich. Der Fisch eignet sich hervorragend für leichte, regionale Kostformen und liefert wertvolle Spurenelemente wie Kalium, Phosphor und Vitamin D.

Nährwertepro 100g
Brennwert95 kcal
Fett2,3 g
– davon gesättigte Fettsäuren0,5 g
Kohlenhydrate0 g
– davon Zucker0 g
Eiweiß20,4 g
Salz0,1 g

Besondere Inhaltsstoffe / Zusatzstoffe / Wirkungen

Das Rotauge liefert wertvolle Omega-3-Fettsäuren – zwar in geringerer Menge als fettreiche Meeresfische, aber dennoch ernährungsphysiologisch relevant. Zudem ist es reich an hochwertigem Eiweiß, das sämtliche essentiellen Aminosäuren enthält.

Ein weiterer Pluspunkt: Rotaugen enthalten Vitamin D, Vitamin B12, sowie Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor und Selen. Diese sind wichtig für Immunsystem, Nervenfunktion und Knochengesundheit.

Da Rotaugen meist regional und fangfrisch angeboten werden, sind keine künstlichen Zusatzstoffe notwendig. Sie sind frei von Konservierungsstoffen und oft in Bio-Teichwirtschaften ohne Medikamente herangewachsen – ein echter Vorteil gegenüber importiertem Fischfilet aus Massenproduktion.

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derMarktleiter Icon Ernährungsphysiologisches

Ernährungsphysiologische Bedeutung

Die Plötze ist ein idealer Fisch für die leichte, gesunde Alltagsküche. Mit ihrem geringen Fettgehalt eignet sie sich gut für kalorienbewusste Ernährung. Gleichzeitig liefert sie wertvolles Eiweiß und ist daher eine gute Alternative zu Fleisch.

Dank der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren unterstützt sie die Herz-Kreislauf-Gesundheit und kann Entzündungsprozesse im Körper regulieren. Auch in der Ernährung älterer Menschen oder in der leichten Diätetik ist der Fisch empfehlenswert.

Besonders für regionale Ernährungskonzepte ist das Rotauge interessant: kurze Transportwege, nachhaltiger Fang und hohe Frische machen es zu einer ökologisch sinnvollen Proteinquelle.

Verwendungstipps & Rezeptideen

Plötzen sind vielseitig verwendbar, wenngleich sie viele kleine Gräten haben. Diese lassen sich durch Einlegen oder sorgfältiges Filetieren gut handhaben.

Beliebte Zubereitungen sind:

  • Frisch gebraten mit Butter und Zitrone
  • In Essig eingelegt mit Zwiebeln („saurer Fisch“)
  • Geräuchert über Buchenholz
  • Filetiert und zu Fischfrikadellen verarbeitet
  • Als Zutat in traditioneller Fischsuppe
  • In Salzlake konserviert mit Dill und Pfeffer

In der osteuropäischen Küche sind marinierte Rotaugen ein beliebter Bestandteil von kalten Vorspeisentellern.

derMarktleiter Icon Verwendungstipps und Rezeptideen

FAQ

Ist das Rotauge essbar?
Ja, Rotaugen sind essbar und in vielen Regionen ein traditioneller Speisefisch – insbesondere eingelegt oder geräuchert.

Wie entfernt man die vielen Gräten?
Durch sorgfältiges Filetieren oder durch Einlegen in Essig werden die feinen Gräten weich und besser essbar.

Gibt es Gesundheitsbedenken?
Nein. Rotaugen aus sauberen Binnengewässern gelten als unbedenklich. Auf die Fangregion sollte dennoch geachtet werden.

Ist das Rotauge ein nachhaltiger Fisch?
Ja – es handelt sich um eine heimische, robuste Fischart mit kurzer Transportkette und geringem CO₂-Fußabdruck.

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