Münster – Die Windenergie ist weltweit auf dem Vormarsch. Vor allem in China investiert die
Regierung in Beijing massiv in den Ausbau von Windkraftanlagen. Erfreuliche Neuigkeiten gibt es aber auch aus Europa. Wie das Institut für Regenerative Energiewirtschaft (IWR) in seiner jüngsten Äußerung mitteilt, erreichte die Stromproduktion der europäischen Offshore Windkraftanlagen im 1. Halbjahr 2018 einen neuen Spitzenwert.
Deutschland belegt Spitzenplatz bei Offshore-Windstrom
Nach der Analyse und Auswertung der Einspeisedaten der europäischen Übertragungsnetzbetreiber kam
das IWR zu einem aufmunternden Fazit. Demnach knackte die Menge der mit Offshore-Windkraftanlagen
gewonnenen Energie in den ersten sechs Monaten des Jahres erstmals die
20-Milliarden-Kilowattstunden-Marke. Genau genommen erzeugten die Anlagen der EU-Staaten rund 21,85
Milliarden Kilowattstunden Offshore-Strom, der in die Übertragungsnetze eingespeist wurde.
Das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem gut 19,68 Milliarden Kilowattstunden
generiert wurden, einem Wachstum von satten 11 Prozent. Besonders erfreuliche Neuigkeiten gibt es
dabei für deutsche Anlagenbetreiber, denn mit 9,1 Milliarden Kilowattstunden belegt Deutschland vor
Großbritannien mit 7,35 Milliarden Kilowattstunden den ersten Platz. Auf den Plätzen drei bis
fünf folgen mit 2,16 Mrd. kWh, 1,76 Mrd. kWh bzw. 1,5 Mrd. kWh Dänemark, die Niederlande und
Belgien.
Offshore-Windproduktion steigt auch künftig weiter an
Wie der IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch bekräftigt, wird der Anteil der
Offshore-Windenergieerzeugung auch in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen und damit einen noch
größeren Anteil an der Energiewende haben. Verantwortlich dafür, dass Deutschland,
Großbritannien und Dänemark, Belgien und die Niederlande die Windrevolution anführen, sind die
hervorragenden klimatischen Voraussetzungen an der Nordsee mit starken und beständigen Winden.
Ferner betrachtet Allnoch die Nordsee auch als Symbol für die Energiewende, denn während immer
mehr Förderplattform für Erdöl und Erdgas in der Nordsee geschlossen werden, kommen stetig neue
Offshore-Windkraftanlagen dazu. Alleine Frankreich plant bis 2024 den Bau von sechs weiteren
Offshore-Windparks, die eine Gesamtleistung von 3 Gigawatt haben sollen.
Gute Neuigkeiten von Nordex
Auch aus dem Binnenland gibt es gute Neuigkeiten zu vermelden. Zwar ist der deutsche
Vorzeige-Windkraftanlagenbauer nicht im Offshore-Geschäft aktiv, was aber nicht bedeutet, dass
dieser nicht vom Trend der Windenergie profitiert. Wie die Auftragsbücher des exportorientierten
Unternehmens belegen, geht die Entwicklung der Windenergie global in großen Schritten voran.
Verzeichnete die Nordex Group im zweiten Quartal 2017 noch einen Auftragseingang von 565,5 Megawatt,
konnte diese Zahl im zweiten Quartal 2018 auf 1089,8 Megawatt gesteigert werden.
Diese beinahe Verdopplung ist in erster Linie auf den massiven Ausbau der Windenergie in Brasilien
zurückzuführen. Dort erhielt der in Rostock ansässige Anlagenbauer den mit 595 Megawatt größten
Einzelauftrag seiner Unternehmensgeschichte. Hinzu kam im zurückliegenden Berichtsquartal ein
weiterer Auftrag über 123 Megawatt. Damit entfällt alleine auf das aufstrebende Land am Zuckerhut
ein Auftragsvolumen von 718 Megawatt. Zusätzlich erhielt Nordex auch aus Südafrika einen Auftrag
im Rahmen von 147 Megawatt, was das Geschäft mit den modernsten Windkraftturbinen der Baureihe
AW3000 deutlich ankurbeln konnte.
Jeder kann die Energiewende unterstützen
Die Windenergiewende ist allerdings nicht nur eine Sache von Staaten und großen Anlagenbauern. Mit Hilfe einer Kleinwindkraftanlage kann auch jeder Bürger seinen Teil zu einer nachhaltigen
Energieversorgung beitragen. Alles, was es dazu braucht, ist ein geeigneter Platz und eine
entsprechend dimensionierte Kleinwindkraftanlage. Dank des großen Angebots auf dem Markt sind auch hier die Preise für hochwertige Anlagen in einem stetigen Sinkflug. Beste Voraussetzungen also, den nächsten Schritt zu wagen.
Deutschland ist größter Offshore-Windproduzent Europas
